2012.2535.8

Berufliche Bildung Laos (VELA)

Auftraggeber
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit u. Entwicklung
Land
Laos
Dauer
Partner
Ministry of Planning and Investment

Ausgangssituation

Die zunehmende Integration von Laos in die Märkte der Region eröffnet dem Land große Chancen, stellt die relativ kleine Volkswirtschaft aber auch vor beachtliche Herausforderungen. Da Südostasien bis 2015 einen gemeinsamen Wirtschaftsmarkt (ASEAN Economic Community, AEC) schaffen will, braucht Laos Fachkräfte, die auf dem heimischen und internationalen Markt wettbewerbsfähige Produkte herstellen. Qualifizierte Arbeitskräfte können sich zunehmend frei bewegen. Die laotische Erwerbsbevölkerung muss daherauf den steigenden Druck aus Nachbarländern vorbereitet werden, wenn sie vom Wirtschaftswachstum im eigenen Land profitieren soll.

Die laotische Regierung ist entschlossen, dem beruflichen Bildungswesen in ihrem Konzept zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit hohe Priorität einzuräumen. Sie ist bemüht, jungen Menschen qualifizierte berufliche Aus- und Weiterbildungschancen zu eröffnen, damit sie Zugang zum Arbeitsmarkt bekommen und ein selbstbestimmtes Leben führen können. Leider hat die berufliche Bildung in Laos traditionell einen schlechten Ruf. Der Mangel an fachlich und pädagogisch qualifizierten Lehrkräften konterkariert weiterhin die Bestrebungen, eine nachhaltige, breit angelegte wirtschaftliche Entwicklung in Gang zu setzen.

Ziel

Das Berufsbildungssystem in Laos ist verbessert und wird den Anforderungen eines modernen, integrativen Arbeitsmarktes gerecht. Bislang ausgegrenzte Schüler erhalten jetzt die Möglichkeit, eine Berufsausbildung zu machen.

Vorgehensweise

Das von der Schweizer Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) kofinanzierte Programm „Berufliche Bildung in Laos" wird in enger Abstimmung mit dem Ministerium für Bildung und Sport, dem Ministerium für Arbeit und Soziales und der Industrie- und Handelskammer von Laos umgesetzt.

Es soll das System der beruflichen Bildung in Laos verbessern. Zu diesem Zweck fördert es Reformen und ordnungspolitische Verbesserungen sowie die Zusammenarbeit von Staat, Privatsektor und Zivilgesellschaft.

Durch Partnerschaften mit der Wirtschaft können Berufsschulen ihren Schülern Fertigkeiten vermitteln und gleichzeitig den Praxisbezug der Ausbildungsgänge stärken. Dadurch passen die Qualifikationen ihrer Absolventen besser zu den Anforderungen des Arbeitsmarktes. Um diesem Konzept den Weg zu ebnen, wird das Programm bis zu 2.000 Ausbildungsplätze in Unternehmen organisieren, in denen die Auszubildenden ihren Beruf in der Praxis erlernen können.

Vor allem Jugendliche im ländlichen Raum ohne Zugang zu einer formalen Berufsausbildung profitieren von dem Programm, da es zahlreiche Stipendien vergibt. Elf Berufsschulen werden direkt gefördert, um Jugendlichen aus stärker benachteiligten Verhältnissen und Schulabbrechern Qualifizierungsangebote machen und sie zu einem formalen Abschluss führen zu können. Ein Fonds wurde eingerichtet, aus dem vor allem Studiengebühren, der Lebensunterhalt von Studierenden und die laufenden Kosten der Ausbildung bezahlt werden. Auch in Kurzkursen und mobilen Schulungseinheiten werden der Zielgruppe Ausbildungsinhalte vermittelt.

Wirkung

VELA knüpft an die Ergebnisse und Erfahrungen früherer laotisch-deutscher Programme für Entwicklungszusammenarbeit in diesem Bereich an. Sie unterstützten die Planung eines durchdachten Regulierungsrahmens für berufliche Bildung, die Umsetzung von Standards und die Überarbeitung von Lehrplänen. Qualifizierungsmaßnahmen für Lehrer wurden angeboten, die die Qualität der Berufsschulen verbessern sollten. Die jährlichen Einschreiberaten des einzigen zugelassenen beruflichen Ausbildungsprogramms für Berufsschullehrer des Landes sind von 34 auf 70 Personen gestiegen, seit die GIZ die Unterstützung aufgenommen hat.

Die meisten Schul- und Berufsschulabgänger sind auf dem Arbeitsmarkt erfolgreich. Eine Absolventenstudie von 2013 ergab, dass 63 Prozent der Absolventen innerhalb von sechs Monaten nach der Abschlussprüfung einen Arbeitsplatz finden, und dass mehr als 75 Prozent von ihnen in dem Berufsfeld arbeiten, in dem sie ausgebildet wurden. Knapp 70 Prozent der Schulabgänger stufen ihre Berufsausbildungszertifikate als überaus nützlich ein.

In 44 nachfrageorientierten nicht formalen Berufsbildungskursen, die das Programm 2013 anbot, erwarben mehr als 1.100 Teilnehmer im ländlichen Raum (41,5 Prozent Frauen) praktische Fähigkeiten, mit denen sie ihren Lebensstandard verbessern konnten. Zu den Fächern, die in diesen Kursen unterrichtet wurden, zählten zum Beispiel der Anbau von Pilzen und die Reparatur kleiner Motoren und Pumpen. 
Weitere Projektinformationen

CRS-Schlüssel
11330

Kombifinanzierung
  • Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA), bis 31.12.2011 (10,50 Mio. €)
Entwicklungspolitische Kennungen

Signifikantes Nebenziel:

  • Gleichberechtigung der Geschlechter

Zuständige Organisationseinheit
2A00 Asien I

Nachfolger-Projekt
2018.2090.1

Auftragsvolumen (aktuelles Projekt)
18.547.445 €

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