Ausgangssituation
Mexikos Energiebedarf steigt jährlich um rund vier Prozent; er wird überwiegend aus Erdöl, Kohle und Erdgas gedeckt. Das Schwellenland ist mit fast 1,7 Prozent der neuntgrößte Treibhausgasemittent der Welt. Mittlerweile leben mehr als Dreiviertel der Mexikaner in Städten. Die meisten dieser 95 Millionen Menschen verfolgen wenig nachhaltige Konsummuster: Pro Jahr produzieren sie rund 42 Millionen Tonnen Abfall. Die städtischen Abfälle werden meist auf Deponien gelagert und bislang nur vereinzelt energetisch genutzt.
Ziel
Die energetische Nutzung ist als Option zur Verwertung von städtischen Abfällen in Mexiko eingeführt.
Vorgehensweise
Im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) führt die GIZ, gemeinsam mit den Partnerinstitutionen, die energetische Nutzung als eine nachhaltige Option zur Verwertung städtischer Abfälle ein. Sie berät das mexikanische Umweltministerium SEMARNAT, das Energieministerium SENER und andere nationale Entscheidungsträger dabei, die politischen Voraussetzungen dafür zu verbessern. Gemeinsam mit den Partnern wird eine Kooperationsplattform aufgebaut, damit die Institutionen ihre Arbeit koordinieren können; auch die Zivilgesellschaft und die Privatwirtschaft sollen sich daran beteiligen.
Das Projekt prüft, ob und wie der innovative Ansatz in bestehende Förderprogramme und Finanzierungsquellen einbezogen werden kann. Es erarbeitet mit den Partnern Konzepte für potenzielle wirtschaftliche Anreize, die Technologien auf Gemeindeebene fördern, und entwirft gemeinsam mit ihnen Strategien zur Marktentwicklung. Nationale Institutionen, wie die mexikanische Infrastrukturbank BANOBRAS, die Nationale Wasserkommission CONAGUA und die Regulierungsbehörde für Energie CRE, werden einbezogen, um Demonstrationsprojekten den Weg zu ebnen.
Die erfolgreiche Umsetzung von Projekten zur energetischen Nutzung städtischer Abfälle steht und fällt mit informierten und qualifizierten Entscheidungsträgern aus Politik, öffentlichem Dienst, Wissenschaft und Privatwirtschaft. Das Programm intensiviert deshalb das Aus- und Fortbildungsangebot, bietet Fachberatung und Analysen an und fördert den Wissensaustausch. Es leistet technische und Managementberatung für Modellanlagen, in denen geeignete Technologien erprobt werden. Bei der Umsetzung wird, wenn möglich, mit der Privatwirtschaft zusammengearbeitet.
Die Ergebnisse erfolgreicher Demonstrationsprojekte werden verbreitet und wichtige Entscheidungsträger dadurch sensibilisiert. Erfolgreiche Beispiele dienen als Referenz, um überall im Land Anlagen in Betrieb zu nehmen. Zu den bevorzugten Technologien gehören Biogasanlagen, der Einsatz städtischer Abfälle als Ersatz für fossile Brennstoffe in der Zementproduktion, Müllverbrennung mit Energiegewinnung und die Nutzung von Biomethan als Treibstoff.