Die Stadt Panjin befindet sich im Nordosten Chinas in einer Chemieregion, treibt das wirtschaftliche Upgrade voran und verbessert ständig die Rahmenbedingungen für chinesische wie ausländische Investoren. Für den langfristigen Erfolg des Standortes Panjin im nationalen wie internationalen Wettbewerb ist die Verfügbarkeit theoretisch wie praktisch hochqualifizierter Fachkräfte ein wichtiger Schlüssel.
Panjin hat sich entschlossen, als Pilotstadt in Nordostchina eine duale Berufsbildung einzuführen. Das Panjin Vocational and Technical College (PVTC) als leistungsstarke Modell-institution steht im Zentrum dieser Reform. Hier entsteht ein moderner Berufsschulcampus nach internationalen Standards. Dieser soll künftig ein kooperatives Ausbildungsmodell in Zusammenarbeit mit Unternehmen der Region anbieten.
Basierend auf der erfolgreichen Zusammenarbeit seit 2011 haben die Nordostabteilung von NDRC und die GIZ im April 2016 ein Absichtserklärung zur erweiterten und vertieften Zusammenarbeit unterzeichnet. Ziel ist es, mit deutschem Know-how zum Erfolg aktueller Programme der chinesischen Regierung zur Revitalisierung Nordostchinas mit dem Schwerpunkt zur Einführung der dualen Berufsbildung beizutragen.
Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH stellt vor dem oben genannten Hintergrund Panjin ihr Know-how und ihr umfangreiches Netzwerk in Deutschland zur Verfügung.
Das Ziel der Kooperation ist die Dualisierung von wirtschaftlich und gesellschaftlich besonders relevanten Ausbildungsgängen. Durch systematische Fortbildung des Managements und der Lehrkräfte, die Einführung bedarfsorientierter Curricula und neuer handlungsorientierter Ausbildungsmethoden sowie die Erprobung und Einführung der Kooperation mit Betrieben werden am Panjin Vocational and Technical College die Voraussetzungen geschaffen, um dreijährige Ausbildungsgänge erfolgreich durchführen und weitere Ausbildungsgänge im Sinn einer dualen Ausbildung mit chinesischem Charakter entwickeln zu können.
Mit dieser Reform kann das Panjin Vocational and Technical College seine Attraktivität als Ausbildungszentrum für künftige Student/-innen wie auch für Unternehmen in der Stadt und in der Region weiter steigern. Es kann sich zu einem pilothaft höherem Berufscollege entwickeln, beispielhaft für die Provinz, die Region und Nordostchina.
Der Vorzug des deutschen dualen Berufsbildungsmodells besteht in den hohen Standards der Ausbildung sowie der integrierten theoretischen und berufspraktischen Ausbildung an den Lernorten Schule und Betrieb. In der Zusammenarbeit des Panjin Vocational and Technical College mit der GIZ werden diese Vorzüge im chinesischen Kontext nutzbar gemacht. Ziel ist es, Schritt für Schritt eine kompetenzbasierte duale Ausbildung im chinesischen Geist zu entwickelt mit Modellklassen zu erproben und bis zur Absolvierung von Prüfungen in Anlehnung an den deutschen Standard zu begleiten. Im Ergebnis sollen technische Fachkräfte mit beruflichen Handlungskompetenzen für die regionale wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung bereitgestellt werden. Zur Absolvierung von Prüfungen wird mit der AHK Shanghai kooperiert.
Wie vom Panjin Vocational and Technical College gewünscht, konzentriert sich die Kooperation auf drei Fachrichtungen von zentraler Bedeutung für die Stadt Panjin: den Bereich der Chemietechnik, die Fachrichtung Mechatronik und die Altenpflege.
Der Beratungsansatz der GIZ schließt den Aufbau eines Qualitätsmanagementsystems, das die Qualität entlang der gesamten Ausbildung optimiert: von den Inputs (Voraussetzungen und Vorgaben) über den Ausbildungsprozess in Schule und Betrieb und Pflegeeinrichtungen bis zu den Outcomes oder Ergebnissen der Ausbildung, ein.