Ausgangssituation
Aufgrund der großen Bedeutung, die der Zugang zu Elektrizität für die nationale Entwicklung hat, benennt die kenianische Regierung die Stromerzeugung und die Stromversorgung in ihrem Entwicklungsplan Vision 2030 als Schlüsselfaktoren. In dem Plan wird das Ziel formuliert, dass Kenia bis 2030 zu einer Nation mittleren Einkommens werden soll. Gleichzeitig wird als nationaler Klimaschutzbeitrag eine Senkung der Emissionen um 30 Prozent angestrebt. Darüber hinaus hat die Regierung sich zum Ziel gesetzt, bis 2022 den universellen Zugang zu Elektrizität zu ermöglichen und die Stromerzeugung bis 2020 vollständig auf erneuerbare Energien umzustellen. Fluktuierende erneuerbare Energien in Form von Wind und Photovoltaik spielen eine zunehmend wichtige Rolle in der staatlichen Planung für den Ausbau der Energieversorgung: 2018 wurden 364 MW in das nationale Stromnetz eingespeist (etwa 13 Prozent der gesamten installierten Kapazität von 2720 MW). Dazu trugen der Windpark in Loiyangalani am Ufer des Turkana-Sees mit 310 MW und die Photovoltaik-Anlage in Garissa Country mit 54 MW bei. Der dritte mittelfristige Plan für 2018 bis 2022 (MTP II) sieht in diesem Zeitraum die zusätzliche Einspeisung von 388 MW PV-Energie und 490 MW Windenergie in das Stromnetz vor.
Der ressourcenschonende Ausbau der Wind- und Solarenergie könnte an die Stelle der geplanten klimaschädigenden Nutzung von Kohle und Gas treten und einen wesentlichen Beitrag zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen leisten. Durch einen erhöhten Anteil fluktuierender erneuerbarer Energien würden die Stromerzeugungskosten sinken, wodurch die Wettbewerbsfähigkeit des Landes zunähme.
Wie können geeignete Anreize, die technischen Vorschriften und die sonstigen Rahmenbedingungen gezielt ausgestaltet und nachgesteuert werden, damit der Zubau von fluktuierenden erneuerbaren Energien volkswirtschaftlich optimal und ohne eine Überlastung der Stromnetze verläuft? Das Wissen darüber ist zurzeit noch begrenzt.