2019.9004.3

Grenzgovernance in Afrika - Unterstützung des Grenzprogrammes der Afrikanischen Union (AUBP)

Auftraggeber
Auswärtiges Amt
Land
Afrikanische Union
Dauer
Partner
Afrikanische Union

Ausgangssituation

Die Kolonialgeschichte Afrikas hat in etlichen Staaten nach der Unabhängigkeit zu Unklarheiten und zum Teil gewaltsamen Konflikten um Ländergrenzen geführt. Nur etwa ein Drittel der Grenzen zwischen den Ländern südlich der Sahara ist eindeutig festgelegt und markiert. Die Afrikanische Union (AU) sieht in der unklaren Grenzziehung großes Konfliktpotenzial – insbesondere, wenn in den Grenzregionen Bodenschätze gefunden werden. Nicht eindeutig festgelegte Grenzen gefährden Frieden und Sicherheit und behindern regionale Integration, wirtschaftliches Wachstum und Entwicklung. 2007 startete die AU das Grenzprogramm „African Union Border Programme" (AUBP) um diesen Risiken entgegenzuwirken.

Ziel

Effektives und nachhaltiges Grenzmanagement beugt Konflikten zwischen afrikanischen Staaten vor und fördert Integration – durch „friedliche, offene und florierende Grenzen" gemäß der Vision des Grenzprogramms der Afrikanischen Union.

Vorgehensweise

Im Auftrag des Auswärtigen Amts fördert die GIZ kontinental, regional, national und lokal die Umsetzung des Grenzprogramms.

• Unterstützung der AU-Mitgliedsstaaten

Das Projekt unterstützt 25 afrikanische Partnerländer bei der Festlegung, Markierung und Verwaltung ihrer Grenzen. Darüber hinaus werden die Partnerländer bei der Umsetzung und Ausweitung grenzüberschreitender Kooperation und bei der Erarbeitung lokaler Konventionen und Entwicklungspläne unterstützt. Konfliktlösungs- und Sicherheitsaspekte sowie ein integrierter Grenzmanagementansatz sind ebenfalls Teil der Unterstützung.

• Kooperation mit Regionalorganisationen

Das Vorhaben unterstützt ein regionales Expertennetzwerk; dies fördert den Aufbau einer Kollaborationsplattform zwischen der Kommission der Afrikanischen Union und den afrikanischen Regionalorganisationen. Schwerpunkte sind Policy-Harmonisierung und die Ausarbeitung gemeinsamer Leitlinien für integriertes Grenzmanagement. Die Regionalorganisationen werden außerdem dabei unterstützt, eine aktive Rolle bei der Lösung von Grenzstreitigkeiten wahrzunehmen.

• Unterstützung der AUBP-Einheit und anderer mit Grenzfragen befasster Abteilungen der Kommission der Afrikanischen Union

Das Vorhaben berät bei der Ausarbeitung und Umsetzung von Strategien sowie bei Personal- und Organisationsentwicklung. Neben den Beiträgen auf politischer Ebene unterstützt die GIZ den Aufbau des AU-Grenzinformationssystems (AUBIS). Des Weiteren werden Zusammenarbeit und Austausch mit afrikanischen Universitäten und Weiterbildungsinstituten gefördert, um nachhaltig Ressourcen und Leistungsfähigkeit in unterschiedlichen Disziplinen des Grenzmanagements aufzubauen. Konfliktsensibilität und Genderaspekte werden in allen Bereichen ausdrücklich berücksichtigt.

 
Weitere Projektinformationen

CRS-Schlüssel
15220

Entwicklungspolitische Kennungen

Signifikante Nebenziele:

  • Gleichberechtigung der Geschlechter
  • Demokratische und inklusive Regierungsführung

Zuständige Organisationseinheit
1740 Afrikanische Union

Vorgänger-Projekt
2015.9019.9

Nachfolger-Projekt
2022.9010.4

Auftragsvolumen (aktuelles Projekt)
21.400.000 €

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