Ausgangssituation
Äthiopiens 17 Millionen Kleinbauern bewirtschaften 95 Prozent der Agrarflächen und erzeugen 90 Prozent der Nahrungsmittel des Landes. Das Bevölkerungswachstum und die begrenzte Flächenverfügbarkeit haben zu fragmentierten Parzellen sowie zu deren Ausbreitung in den Wald und in Grenzertragsgebiete geführt. Das senkt den Ertrag und verstärkt die Flächendegradation, den Verlust an biologischer Vielfalt sowie die Anfälligkeit für Klimarisiken. Gleichzeitig ergeben sich widersprüchliche Nutzungsinteressen durch die nationalen Ziele, den Ackerbau zu intensivieren, Waldflächen zu vergrößern und Biodiversität zu schützen. Da es an einer kohärenten Flächennutzungsplanung und einer bereichsübergreifenden Koordinierung mangelt, kommt es zu Abstimmungsproblemen. Dies gefährdet die Lebensgrundlagen der ländlichen Bevölkerung und die Erreichung der nationalen Entwicklungsziele.
Ziel
Die Einrichtungen und Interessengruppen des äthiopischen Land-Governance-Systems können räumliche Herausforderungen besser bewältigen.
Vorgehensweise
In Zusammenarbeit mit verschiedenen Landverwaltungseinrichtungen, verfolgt das Projekt zur Erreichung seiner Ziele drei Ansätze:
- Es treibt die Land-Governance-Reform voran, indem es Dialoge ermöglicht und gezielte politische Maßnahmen sowie rechtliche Beratung bereitstellt, um einen inklusiven und gerechten rechtlichen Rahmen zu schaffen.
- Es verbessert die Landverwaltung, indem es zur institutionellen Entwicklung und der Bereitstellung zweckdienlicher Systeme berät, um eine gerechte, datengesteuerte und dezentrale Leistungserbringung zu ermöglichen.
- Es fördert die integrative Planung, indem es Interessengruppen zusammenbringt, damit diese wesentliche Flächenkonflikte angehen und gemeinsam dauerhafte Lösungen entwickeln. Hierbei kommen die Flächennutzungsplanung und die Flurneuordnung zum Einsatz, um zwischen widersprüchlichen Interessen zu vermitteln und die Nutzung wichtiger Flächen zu verbessern.