Ausgangssituation
Die Regelung des Zugangs zu Grund und Boden ist eine Voraussetzung für eine funktionierende soziale Marktwirtschaft. Sie ist die Grundlage für die Landwirtschaft, Bautätigkeit sowie unternehmerische Investitionen.
Den für Landmanagement verantwortlichen serbischen Institutionen fehlen derzeit noch die notwendigen Instrumente für eine effektive Regelung und Steuerung der Landnutzung. Die Folgen sind zum Beispiel unnötige Umwandlungen von Grün- und landwirtschaftlichen Flächen in Bauland sowie ineffektive landwirtschaftliche Produktionsstrukturen. Dadurch gehen den Kommunen und Landnutzern Einnahmen unwiederbringlich verloren. Gehäuft auftretende illegale oder informelle Landentwicklungen sind ein weiteres Problem.
Ziel
Nationale und lokale Institutionen errichten und untererhalten eine ökologisch nachhaltige, sozial ausgleichende und effiziente Steuerung der Landnutzung.
Vorgehensweise
Das Projekt berät im städtischen Raum insbesondere zu Themen wie integrierte Stadtentwicklung, Bürgerbeteiligung an der Planung, Immobilienwertermittlung sowie Baulandumlegung. Im ländlichen Raum stehen die Themen Management staatseigener landwirtschaftlicher Flächen, Flurbereinigung sowie Wiedernutzung von Brachflächen im Mittelpunkt.
Verbesserte Stadtplanung erleichtert Investitionen und erhöht die Lebensqualität der Bürger. Effektive Nutzung von Agrarland verbessert landwirtschaftliche Strukturen und Produktion. Beides trägt zum Schutz der natürlichen Ressourcen und der Umwelt bei sowie zum Erhalt der Biodiversität.
Das Projekt nutzt folgende Ansätze:
• Einführung und Erprobung innovativer Land-Management-Tools in Pilotprojekten
• Darstellung guter Praktiken aus den EU-Mitgliedsstaaten: Peer-to-Peer-Learning-Ansätze in Seminaren, Studienreisen, Unterstützung durch Experten und Vernetzung
• Optimierung der Prozesse durch die Nutzung von IT / Geo-Informationssystemen (GIS)
• Verbesserung der Rechtsvorschriften und Standards; Bereitstellung von Handbüchern auf Grundlage der Erfahrungen aus den Pilotprojekten
• Sicherstellung der Beteiligung von Akteuren aus Ministerien, lokaler Ebene, Berufsverbänden, Universitäten und Zivilgesellschaft
Das Vorhaben wird von der Europäischen Union kofinanziert.
Wirkungen
• In drei Städten wurden integrierte Stadtentwicklungskonzepte erstellt und beschlossen.
• Kommunale GIS-Systeme für die Stadtplanung wurden in drei Gemeinden eingeführt. Eine weitere Gemeinde verwendet ein GIS zur Erfassung der Immobilien- und Grundstückspreise.
• Die Qualität der Stadtplanungsverfahren ist in sechs Gemeinden verbessert.
• Richtlinien für die Beteiligung an der Stadtplanung sind ausgearbeitet: In sieben Gemeinden wurden partizipative Planungsansätze durchgeführt.
• In sieben Gemeinden werden in transparenten Prozessen integrierte Flurbereinigungsverfahren angewendet: mit Beteiligung der Grundeigentümer und Umweltverträglichkeitsprüfungen.
• Die Flächen zur Flurbereinigung wurden während der Pilotprojekte durch die Partnerinitiative und mit Finanzierung der Partner von weniger als 2.000 auf mehr als 5.000 Hektar erweitert.