Armenien steht vor großen Herausforderungen, eine funktionierende Wasser- und Abwasserbewirtschaftung sicherzustellen. Einem Drittel der Bevölkerung fehlt der Zugang zu funktionierender Abwasserentsorgung vor allem in ländlichen Regionen. Abwässer gelangen oft ungeklärt in die Umwelt oder werden über veraltete Anlagen entsorgt. Dies belastet vor allem den Sewansee, das größte Süßwasserreservoir des Landes, sowie das damit verbundene Gewässersystem und führt zu Umweltverschmutzung sowie Gesundheits- und Wirtschaftsrisiken. Gemeinden sind zunehmend gefordert, eigenständig Umweltdienstleistungen für die lokale Bevölkerung zu erbringen.
Zwar hat die Regierung nationale Strategien und Maßnahmen angestoßen, doch unklare Zuständigkeiten und fehlende Fachkräfte und Kompetenzen behindern bislang die Umsetzung. Ausgewählte Gemeinden im erweiterten Einzugsgebiet des Sewansees erbringen verbesserte Wasser- und Abwasserdienstleistungen, die umwelt- und klimaschonend sowie sozial gerecht sind.
Das Projekt verfolgt folgende Ziele:
1. Es verbessert die politischen und gesetzlichen Rahmenbedingungen für eine zukunftsgerichtete und umweltfreundliche Wasserbewirtschaftung.
2. Es unterstützt Gemeinden, kommunale Betriebe und Aufsichtsbehörden, Aktionspläne und Investitionsprogramme im Bereich der Wasserwirtschaft aufzustellen, die die Bevölkerung mit einbeziehen und die Auswirkungen auf die Geschlechter berücksichtigen.
3. Es initiiert die beispielhafte Einführung dezentraler Abwasserlösungen und naturbasierter Ansätze in ausgewählten Gemeinden.
4. Es entwickelt Instrumente und schult die zuständigen Behörden, ein integriertes Management der Gewässer im erweiterten Einzugsgebiet des Sewansees umzusetzen.
5. Es fördert das zivilgesellschaftliche Engagement lokaler Akteur*innen, die sich für den Schutz von Wasser und Umwelt sowie für die Anpassung an den Klimawandel einsetzen.
Das Vorhaben wird mit 3,5 Millionen Euro von der Europäischen Union unterstützt.