Ausgangssituation
Die Wirtschaften der Länder Zentralamerikas sind durch Agrarexporte, weiterverarbeitendes Gewerbe und Geldtransfers von Migranten und Migrantinnen geprägt. Ein Großteil der kleinsten, kleinen und mittleren Unternehmen (KKMU) arbeitet im informellen Sektor. Die Länder sind gefordert, einen umfassenden, zukunftsfähigen Strukturwandel in die Wege zu leiten. Auch durch die Freihandelsabkommen zentralamerikanischer Länder mit den USA (DR-CAFTA, seit 2009 in Kraft) und dem Assoziierungsabkommen mit der EU (seit 2013 in Kraft) wird dies relevanter.
Obwohl in den letzten Jahren die Wachstumsraten in der Region leicht gestiegen sind, ist der Effekt auf die Beschäftigung und das Einkommen bisher gering. Im Durchschnitt lebt weiterhin mehr als die Hälfte der Bevölkerung Zentralamerikas unterhalb der Armutsschwelle. Insbesondere El Salvador, Guatemala und Honduras weisen zudem extrem hohe Unterschiede in der Einkommensverteilung auf.
Die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen ist gering. Veraltete Technologien, überholte Produktions- und Managementmethoden, fehlende externe Finanzierungsmöglichkeiten und der Mangel an qualifizierten Fachkräften tragen zur geringen Produktivität und mangelhaften Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen bei. Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung, gerade unter Jugendlichen, sind sehr hoch, weil die Ausbildungsprofile oft nicht den Anforderungen der Arbeitsmärkte entsprechen. Gleichzeitig besteht in verschiedenen besonders dynamischen Sektoren großer Fachkräftemangel. Dabei bleibt gerade das unternehmerische Potenzial von Frauen aufgrund unzureichender Förderung weitgehend ungenutzt.
Ziel
Die Wettbewerbsfähigkeit von kleinsten, kleinen und mittleren Unternehmen (KKMU) und die Beschäftigungsmöglichkeiten in ausgewählten Sektoren Zentralamerikas sind verbessert.
Vorgehensweise
Mit dem Offenen Regionalfonds (ORF) wird ein neuer Mechanismus geschaffen, innovative Ideen durch einzelne Maßnahmen zu fördern. An FACILIDAD sind in der Projektlaufzeit bis 2017 Costa Rica, El Salvador, Guatemala, Honduras und Nicaragua beteiligt. Über Ideenwettbewerbe werden in den einzelnen Ländern Mittel für die Umsetzung von Einzelprojekten bereitgestellt. Folgende Projekte sind zur Teilnahme an den Ideenwettbewerben berechtigt:
Projekte, die Produkt- und/oder Prozessinnovationen anstoßen und damit die Wettbewerbsfähigkeit von KKMU verbessern
Projekte, die die Einkommens- und Beschäftigungssituation, insbesondere von Frauen und jungen Erwachsenen, verbessern
Projekte mit neuen Bildungsangeboten und/oder Arbeitsmarktdienstleistungen, die sich an der unternehmerischen Nachfrage orientieren.
Für die besten Ansätze aus den Ideenwettbewerben erarbeitet das Vorhaben gemeinsam mit den Durchführungspartnern tragfähige Konzepte für die Umsetzung und führt sie anschließend aus. Besondere Aufmerksamkeit liegt auf der Unterstützung von Partnerschaften zwischen Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Sie sollen zur Bildung von Allianzen und überregionalen Partnerschaften zwischen den einzelnen Sektoren beitragen.
Zielgruppen des Vorhabens sind Eigentümerinnen und Eigentümer sowie Beschäftigte von KKMU mit Wachstumspotenzial, potenzielle Existenzgründer und Existenzgründerinnen sowie Beschäftigungssuchende, vor allem Frauen und Jugendliche beziehungsweise junge Erwachsene.
Wirkungen
Aus den ersten beiden Ideenwettbewerben 2013 und 2014 wurden insgesamt 22, zumeist regionale Projektvorschläge ausgewählt. Sie werden seit Oktober 2013 umgesetzt. Im März 2015 hat der dritte Ideenwettbewerb begonnen. Die sich in der Durchführung befindenden Projekte haben bislang folgende Ergebnisse erzielt: 64 Unternehmen mit 101 Beschäftigten (inklusive Unternehmensgründer) wurden gegründet. Darüber hinaus konnten 434 Frauen und junge Menschen erfolgreich in einen Arbeitsplatz vermittelt werden. 21 neue Ausbildungsangebote und Arbeitsmarktdienstleitungen sind entwickelt worden. Von diesen sind 6 bereits institutionalisiert und werden ohne GIZ-Unterstützung angeboten. 2 neue Finanzprodukte zur Innovationsförderung und zur verbesserten Förderung von Existenzgründungen wurden eingeführt.