Ausgangssituation
Der Arbeitsmarkt in Südafrika ist durch sehr hohe Arbeitslosigkeit charakterisiert, insbesondere unter der schwarzen Bevölkerung. Unzureichende Berufsbildung ist eine der Ursachen. Viele Arbeitssuchende weichen in den informellen Sektors aus. Das Beschäftigungspotenzial kann aber auch hier nicht ausgeschöpft werden, weil die Berufsbildungsangebote in der Regel weder den tatsächlichen Bedingungen noch dem Bedarf entsprechen.
Ziel
Klein- und Kleinstunternehmer im informellen Sektor und deren Beschäftigte sind durch Qualifizierung in ihrer Existenz gestärkt.
Vorgehensweise
Das Programm „Berufliche Grundbildung und unternehmerische Kompetenzentwicklung im informellen Sektor in Südafrika (BESD)" unterstützt das Ministerium für Hochschul- und Berufsbildung sowie die Agentur für Kleingewerbeförderung bei der Verbesserung der Berufsbildungsangebote für den informellen Sektor. Angeknüpft wird dabei an gemeinsame Erfahrungen mit dem Arbeitsministerium (früher für Berufsbildung zuständig) bei der Entwicklung eines Modells zur bedarfsorientierten Qualifizierung im informellen Sektor und bei der Erprobung an 6 Standorten bis Ende 2011.
Zentrales Element des Modells ist die Vermittlung von unternehmerischen und kaufmännischen Grundkenntnissen und Fertigkeiten. Diese werden – organisiert von Bildungsträgern – durch zweistündiges wöchentliches Einzeltraining in den Unternehmen praxisbezogen vermittelt.
Das Programm berät die Partner bei der Konsolidierung und Weiterentwicklung des Modells sowie bei der landesweiten Einführung und Umsetzung an 19 Standorten im Laufe des Jahres 2014. Unterstützung beim Aufbau von Kompetenzen und Ressourcen zur Qualitätssicherung und die Beratung von Bildungsträgern zur effizienten und effektiven Durchführung der Ausbildungskurse für BESD-Trainer und für Klein- und Kleinstunternehmer haben einen hohen Stellenwert: So kann durch gute Ausbildungsmaßnahmen zur nachhaltigen Verbesserung der Einkommens- und Lebenssituation der Kursteilnehmer beigetragen werden.
Wirkung
Etwa 100 BESD-Trainer wurden ausgebildet und fast 800 Unternehmer schlossen bis Ende 2011 an 6 Standorten in 5 der 9 südafrikanischen Provinzen ihre Ausbildung ab. Der Frauenanteil bei den Firmeninhabern betrug 54 Prozent – damit wurde ein Gleichstellungsziel der südafrikanischen Regierung erreicht.
Stichprobenerhebungen unter Kursteilnehmern zeigen, dass 60 bis 80 Prozent der befragten Unternehmer ihren Umsatz steigern konnten, 50 bis 60 Prozent vergrößerten ihre Produkt- oder Dienstleistungspalette und 40 bis 75 Prozent nahmen Investitionen vor. Im Durchschnitt entstand pro Unternehmen ein neuer Arbeitsplatz.
Die gesamten Ausbildungskosten werden nunmehr vom Nationalen Ausbildungsfond des Partnerministeriums getragen.