2014.2010.8

Programm landwirtschaftliche Entwicklung

Auftraggeber
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit u. Entwicklung
Dauer
Partner
Ministère de l'Agriculture et des Aménagements Hydrauliques

Ausgangssituation

Die Landwirtschaft ist in Burkina Faso von herausragender ökonomischer und sozialer Bedeutung. Sie beschäftigt 86% der aktiven Bevölkerung und trägt etwa 30% zum BIP bei. Sie ist Grundlage der Ernährungssicherung der Bevölkerung und trägt ca. 62% zum Einkommen der ländlichen Haushalte bei. Die Landwirtschaft basiert überwiegend auf kleinen, subsistenzorientierten

Familienbetrieben mit einer Anbaufläche von durchschnittlich 3 bis höchstens 6 ha.

Eine der wichtigsten Herausforderungen ist es, die landwirtschaftliche Produktion in einer unternehmerischen Dynamik zu verankern. Zum einen ist dauerhaft die Ernährungssicherheit der schnell wachsenden Bevölkerung zu gewährleisten; gleichzeitig sind die Voraussetzungen für die Erwirtschaftung ausreichender Einkommen zu schaffen, um den Teufelskreis der Armut zu durchbrechen.

Das Programm Landwirtschaftliche Entwicklung (PDA) ist seit 2004 in Burkina Faso tätig. Das PDA unterstützt die Akteure landwirtschaftlicher Wertschöpfungsketten in einem umfassenden Ansatz bei der Stärkung ihrer technischen, methodischen und organisatorischen Kapazitäten. Das besondere Augenmerk gilt der Förderung des Unternehmertums in der Agrar- und Ernährungswirtschaft. Das PDA unterstützt außerdem die burkinische Regierung bei der Formulierung förderlicher agrarpolitischer Rahmenbedingungen. Mit diesen Beiträgen legt das Programm wichtige Grundlagen für verstärkte Investitionen in die Agrar- und Ernährungswirtschaft.

Die Maßnahmen des PDA konzentrieren sich gemäß der Schwerpunktsetzung der deutsch-burkinischen Zusammenarbeit auf die beiden Regionen Osten und Südwesten sowie auf die Provinz Sissili. Die Förderung der Verarbeitung und Vermarktung der landwirtschaftlichen Produktion sowie die Aktivitäten zur Verbesserung der Rahmenbedingungen schließen jedoch auch die nationale Ebene ein.

Ziel

Das Ziel des PDA ist es, maßgeblich zur Ernährungssicherung und Armutsminderung der Bevölkerung Burkina Fasos beizutragen. Der Schwerpunkt liegt auf der Förderung der Wertschöpfungsketten Reis, Sesam und Maniok.

Vorgehensweise

Das PDA orientiert sich methodisch am ValueLinks-Ansatz der GIZ zur Förderung landwirtschaftlicher Wertschöpfungsketten. Die Unterstützung beinhaltet unter anderem folgende Bereiche:

• Politikdialog und Organisationsberatung zur Verbesserung der Rahmenbedingungen des ländlichen Sektors;

• Aus- und Weiterbildung sowie gezielte Fördermaßnahmen zum Aufbau technischer und methodischer Fertigkeiten bei den Akteuren der Wertschöpfungsketten Sesam, Maniok,

Reis sowie Gemüse (im Fruchtwechsel mit Reis);

• Stärkung der unternehmerischen Fähigkeiten von Produzenten und Verarbeitern, z.B. über Farmer Business Schools (FBS) und Bauern-Unternehmer-Schulungen (BUS).

Wirkungen

Folgende Wirkungen können hervorgehoben werden:

• Die landwirtschaftliche Produktion steigt, z.B. bei Reis um 50% zwischen 2010 und 2015.

• Die Einkommenssituation der kleinbäuerlichen Haushalte verbessert sich.

• Der Anteil der Familien, denen genügend Getreide pro Jahr zur Verfügung steht, steigt.

• Der Export von Sesam konnte von 20.000 t im Jahr 2008 auf 171.600 t im Jahr 2015 gesteigert werden. Burkina Faso ist zweitgrößter Exporteur von Sesam in Afrika.

• Über die Hälfte der begünstigten Reisproduzenten sind Frauen und der Anteil verarbeitender Frauen nimmt zu.

• Bis 2016 wurden bereits ca. 4.000 Arbeitsplätze in der Verarbeitung und Vermarktung der Agrarerzeugnisse neu geschaffen.

• Kleinste, kleine und mittlere Unternehmen der Agrar- und Ernährungswirtschaft haben ihr Management, ihre technischen Fähigkeiten und den Zugang zu Finanzierungen verbessert.

• Private und staatliche Akteure wurden in ihrer Fähigkeit gestärkt, agrarpolitische Reformen auf ihrer Arbeitsebene umzusetzen.

• Es besteht ein systematischer Dialog zwischen dem Privatsektor und der Politik über die Umsetzung notwendiger Reformmaßnahmen.

Perspektiven

Die Konsolidierung der bislang erzielten Ergebnisse und die weitere Verbreitung erfolgreich getesteter Inhalte und Methoden stehen im Mittelpunkt der künftigen Arbeit des Programms. Wichtige Handlungsfelder bleiben die Entwicklung und Umsetzung von Reformen im ländlichen Sektor und die kontinuierliche Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der geförderten Wertschöpfungsketten.

Ein neues Handlungsfeld widmet sich der Stärkung öffentlicher und privater Dienstleistungsstrukturen im ländlichen Raum, um den Wertschöpfungskettenakteuren den Zugang zu lokal angepassten, finanziellen und nicht-finanziellen Beratungs- und Servicedienstleistungen zu ermöglichen.

 
Weitere Projektinformationen

CRS-Schlüssel
31120

Entwicklungspolitische Kennungen

Signifikante Nebenziele:

  • Desertifikationsbekämpfung
  • Gleichberechtigung der Geschlechter
  • Handelsentwicklung
  • Anpassung an den Klimawandel
  • Klimawandel, Minderung von Treibhausgasen

Zuständige Organisationseinheit
1100 Westafrika 1 und Zentralafrika

Vorgänger-Projekt
2011.2047.6

Nachfolger-Projekt
2017.2126.5

Auftragsvolumen (aktuelles Projekt)
7.000.000 €

Aufträge mit ähnlicher thematischer und geografischer Passung:

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