2017.2126.5

Programm landwirtschaftliche Entwicklung

Auftraggeber
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit u. Entwicklung
Dauer
Partner
Ministère de l'Agriculture et des Aménagements Hydrauliques

Ausgangssituation

Die gesamtwirtschaftliche Leistung Burkina Fasos hat sich laut Angaben der BAD in den letzten Jahren positiv entwickelt. Das reale Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) betrug 2018 geschätzte 7,0 % (2017: 6,7 %). Trotz dieser Erfolge wird das Ziel von 10 % jährlichem Wachstum verfehlt. Über 50 % der Bevölkerung ist jünger als 15 Jahre. Jährlich drängt eine große Anzahl Jugendlicher auf den Arbeitsmarkt, die nur teilweise absorbiert werden können. 17,5 % der ländlichen Haushalte werden von Frauen geführt.

Das Konfliktpotenzial in Burkina Faso hat sich in den letzten Jahren und Monaten stetig verschärft. Es wird eine abnehmende Legitimität staatlicher Institutionen wahrgenommen und Konflikte um den Zugang zu natürlichen Ressourcen wie Land und Wasser registriert. Extreme Armut und soziale Benachteiligung einzelner Bevölkerungssegmente verschärfen die Lage. Transnationale z.T. lokal verankerte dschihadistische Netzwerke weiten ihren Aktionsradius aus, was mit einem Verlust des staatlichen Gewaltmonopols einhergeht.

Die Regierung Burkina Fasos hat mit ihrem Nationalen Sozial- und Wirtschaftsentwicklungsplan (PNDES), der auch das Instrument zur Erreichung der Sustainable Development Goals (SDG) der Agenda 2030 ist, und des Nationalen Programms für ländliche Entwicklung (PNSR II) einen förderlichen Rahmen für die ökonomische Entwicklung des ländlichen Raums geschaffen.

Das Ministerium für Landwirtschaft und landwirtschaftlichen Wasserbau (Ministère de l’Agriculture et des Aménagements Hydro-agricoles, MAAH) ist dekonzentriert und in allen Regionen und Provinzen vertreten. Der landwirtschaftliche Beratungsdienst ist aber aufgrund eines Mangels an Personal und Mobilität und z.T. an technischem und methodischem Knowhow bisher nicht in der Lage, eine qualitativ hochwertige Beratung breitflächig anzubieten. Die schlechte Infrastruktur erschwert den Zugang zu entlegenen Gebieten und insbesondere den Zugang zu Märkten. Zusätzliche Risiken entstehen durch sich häufende extreme Wetterereignisse durch den zu beobachtenden Klimawandel.

Ziel

Die Intensivierung, Verarbeitung und Vermarktung der landwirtschaftlichen Produktion im Interventionsgebiet tragen maßgeblich zur Ernährungssicherung und Armutsminderung der Bevölkerung bei. Der Schwerpunkt liegt auf der Förderung der Wertschöpfungsketten Reis und Maniok.

Vorgehensweise

• Politikdialog und Organisationsberatung zur Verbesserung der politischen Rahmenbedingungen auf die Bedarfe der Akteure in den WSK Reis und Maniok.

• Aus- und Weiterbildung sowie gezielte Fördermaßnahmen zum Aufbau technischer und methodischer Fertigkeiten der Akteure in den WSK Maniok und Reis mit dem Ziel, ihr Geschäftsmodell umzusetzen und ihre wirtschaftliche Basis nachhaltig zu verbessern.

• Förderung des Ausbaus von Dienstleistungsangeboten für Betriebe und KKMU in den Bereichen Fortbildung, Zugang zu Finanzen, Versorgung mit Betriebsmitteln usw.

Wirkungen

• Die Einkommenssituation der kleinbäuerlichen Haushalte in den WSK Reis und Maniok verbessert sich um 20 %.

• 1.600 Reisproduzenten (40 % Frauen) steigern ihre Erträge pro Jahr auf 4,0 t/ha in ausgebauten Talauen und auf 5,5 t/ha im Bewässerungsanbau.

• 3.200 Maniokproduzenten (10 % Frauen) steigern ihre Erträge pro Jahr auf 25 t/ha.

• Bis 2016 wurden bereits ca. 4.000 Arbeitsplätze in der Verarbeitung und Vermarktung der Agrarerzeugnisse neu geschaffen.

• Bis 2022 werden in den 1.000 geförderten verarbeitenden KKMU 300 neue permanente Arbeitsplätze geschaffen, davon 150 für Frauen und 150 für Jugendliche.

• Kleinste, kleine und mittlere Unternehmen der Agrar- und Ernährungswirtschaft haben ihr Management, ihre technischen Fähigkeiten und den Zugang zu Finanzierungen verbessert.

• Private und staatliche Akteure wurden in ihrer Fähigkeit gestärkt, agrarpolitische Reformen auf ihrer Arbeitsebene umzusetzen.

• Es besteht ein systematischer Dialog zwischen dem Privatsektor und der Politik über die Umsetzung notwendiger Reformmaßnahmen.

 
Weitere Projektinformationen

CRS-Schlüssel
31120

Entwicklungspolitische Kennungen

Signifikante Nebenziele:

  • Biodiversitätskonvention
  • Desertifikationsbekämpfung
  • Gleichberechtigung der Geschlechter
  • Demokratische und inklusive Regierungsführung
  • Handelsentwicklung
  • Anpassung an den Klimawandel
  • Klimawandel, Minderung von Treibhausgasen

Zuständige Organisationseinheit
1100 Westafrika 1 und Zentralafrika

Vorgänger-Projekt
2014.2010.8

Auftragsvolumen (aktuelles Projekt)
9.700.000 €

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