Beschreibung des Projekts BSB Yamoussa
Titel : Projekt zur Unterstützung des Binationalen Komplex Sena Oura - Bouba Ndjida (BSB Yamoussa)
Auftraggeber : Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Länder: Kamerun und Tschad
Hauptausführender Agent: Zentralafrikanische Forstkommission (COMIFAC)
Gesamtdauer: November 2018 bis Juni 2022
Hintergrundinformationen
Der grenzüberschreitende Komplex Yamoussa (einschließlich des Bouba Ndjida Nationalparks in Kamerun und des Sena Oura Nationalparks im Tschad) spielt eine wichtige Rolle bei der Erhaltung der biologischen Vielfalt in der sudano-guayinischen Zone Zentral- und Westafrikas sowie bei der Umsetzung der politischen und strategischen Ziele der Zentralafrikanischen Waldkommission (COMIFAC). Dieser Schutzgebietskomplex ist eines der letzten intakten Gebiete in der Region für die meisten heimischen Wildtierarten, von denen bereits viele vom Aussterben bedroht sind. Die wichtigsten Großwildarten, die dort vorkommen, sind: Elefanten, Löwen, Büffel, Giraffen, Derby-Elefanten und andere große Antilopen.
Der Druck auf die Parks nimmt aufgrund des anhaltenden Bevölkerungswachstums und den damit verbundenen immer stärker werdenden Auswirkungen durch intensivere Landnutzung durch Viehzucht und Landwirtschaft stetig zu. Das wird verstärkt durch illegale Ausbeutung von Goldlagerstätten sowie den Auswirkungen regionaler Konflikte und der fortschreitenden Degradierung von Randgebieten auf kamerunischer Seite. Darüber hinaus wird die organisierte Elefantenwilderei auf internationaler Ebene intensiviert. Die derzeitigen Naturschutzdienste der Parks des BSB Yamoussa-Komplexes verfügen nicht über genügend Fachwissen oder Ressourcen, um diesen Bedrohungen angemessen zu begegnen.
Zielsetzung
Der Yamoussa BSB-Komplex wird auf nachhaltige Weise verwaltet und erhalten.
Vorgehensweise
Der Projektansatz ist geprägt von Beratungsmaßnahmen und Kompetenzentwicklung. Das Projekt ist in Kamerun und im Tschad aktiv. Es arbeitet eng mit dem Exekutivsekretariat von COMIFAC zusammen, das sowohl Auftraggeber als auch die Partnerstruktur ist.
Für die Umsetzung des Projekts sind die verschiedenen Institutionen der Partnerstrukturen des BSB Yamoussa-Komplexes verantwortlich: Für den Sena Oura Nationalpark (Tschad) ist es das Ministerium für Umwelt, Wasser und Fischerei (MEEP). Für den Bouba Ndjida Nationalpark (Kamerun) ist es das Ministerium für Wälder und Wildtiere (MINFOF).
Für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit ist der zwischenstaatliche Koordinierungsausschuss (Binational Supervisory and Arbitration Committee of the Cooperation Agreement for the Establishment and Concerted Management of the BSB Yamoussa Cross-border Complex) zuständig.
Das Projekt stellt sicher, dass Gleichstellungsaspekte auf allen Ebenen berücksichtigt werden und unterstützt somit:
- Die Umsetzung von Regierungsabkommen und spezifischen Protokollen für die grenzüberschreitende Verwaltung des BSB-Komplexes von Yamoussa. Das geschieht durch die Schaffung der in den Abkommen vorgesehenen Organe und deren Einrichtungen und die Unterstützung bei der Ausführung ihrer Aufgaben, durch die Stärkung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit, durch die Bekämpfung der internationalen Wilderei, und durch die Unterstützung der nationalen Parkverwaltungen.
- Die Verbesserung der Lebensbedingungen der Menschen für eine nachhaltige lokale Entwicklung im Einklang mit der Erhaltung der natürlichen Ressourcen. Das Projekt unterstützt die Verbesserung des Familieneinkommens durch die Förderung ausgewählter Wertschöpfungsketten, den Bau kommunaler, wirtschaftlicher und sozialer Infrastruktur, die Umsetzung lokaler Entwicklungspläne und den Aufbau von Kapazitäten.
- Die Formalisierung der Beteiligung der Bevölkerung am Management von Schutzgebieten. Das Projekt trägt zu einer besseren Akzeptanz der Parks bei der Bevölkerung bei, indem es die Ausarbeitung eines Rahmendokuments unterstützt, in dem die Modalitäten des partizipativen Managements, der Aufbau von Kapazitäten für die Akteure des Co-Managements, die Einrichtung und das Funktionieren von Co-Management-Strukturen, die Ausarbeitung von konzertierten Aktionsplänen und die Sensibilisierung der Führungskräfte festgelegt werden.
- Die Einrichtung von angepassten und abgestimmten Regelungen für die Nutzung von Jagdgebieten im Umkreis von Bouba Ndjida. Das Projekt unterstützt die Stärkung der "Schutzmauer" um den Nationalpark Bouba Ndjida und eine bessere Nutzung des Potenzials dieser Randgebiete durch die Ausarbeitung und Umsetzung einfacher Bewirtschaftungspläne für das Jagdgebiet, die Unterstützung der Gemeinden bei der Verwaltung der Leasingsteuern in Kamerun, die Ausarbeitung eines Ansatzes für die Neueinstufung von Jagdgebieten, die Beteiligung an der Suche nach Lösungen für ein mit den Erhaltungszielen vereinbares Wanderleben.
Ergebnisse
Die in den Abkommen vorgesehenen grenzüberschreitenden Institutionen, Ausschüsse und Zellen sind zumindest teilweise eingerichtet worden und haben ihre Arbeit aufgenommen, sie sind aber noch nicht voll funktionsfähig.
Die Vorbereitungen eines Entwurfs des spezifischen Protokolls zu grenzüberschreitenden Anti-Wilderei-Massnahmen (AML) im Hinblick auf die Umsetzung des dreiseitigen Abkommens „Ndjamena AML" in Absprache mit Experten aus Kamerun, der Zentralafrikanischen Republik und dem Tschad sind abgeschlossen.
Konzepte zur Wirtschaftsförderung von Randgebieten der Schutzgebiete wurden entwickelt und getestet, mehrere Trainingseinheiten in verschiedenen Sektoren (Honig, Moringa, Mais und Erdnüsse) wurden durchgeführt.
Die Bekämpfung der Wilderei wurde in Kamerun effektiver gestaltet, indem beide Parks mit Ausrüstung ausgestattet wurden (Kommunikations- und IT-Ausrüstung, ökologische Überwachungs- und Parkmanagementausrüstung, Training).
Die illegale Nutzung der Parkgebiete durch wandernde Hirten konnte reduziert werden, was den Druck auf den Park verringert. Die Aufmerksamkeit der zuständigen Beamten auf kamerunischer Seite wurde auf das Problem der schlecht verwalteten Jagdgebiete besonders in den Randzonen des Parks, aber auch auf andere Jagdgebiete im Norden des Landes gelenkt.