2013.2267.6

Reduktion von Treibhausgasemissionen aus Entwaldung und Walddegradierung in Mittelamerika und der Dominikanischen Republik

Auftraggeber
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit u. Entwicklung
Land
Belize, Costa Rica, Dominikanische Republik, Guatemala, Nicaragua, Panama
Dauer
Partner
Sistema de la Integración Centroamericana

Ausgangssituation

Zentralamerika und die Dominikanische Republik zeichnen sich durch ein starkes Bevölkerungswachstum, weit verbreitete Armut und eine hohe wirtschaftliche Abhängigkeit von landwirtschaftlicher Produktion und Viehzucht aus. Gemeinsam haben diese Faktoren eine rasche Abnahme der Waldflächen begünstigt, wobei die Ausdehnung der Agrarflächen in der Vergangenheit politisch sogar aktiv gefördert wurde.

Abholzung und Walddegradierung sind für den Ausstoß von 18% der Treibhausgase verantwortlich, die die globale Erwärmung verursachen.

Aus diesem Grund wird international mit den Unterzeichnerstaaten der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC) darüber verhandelt, inwieweit institutionelle und finanzielle Anreize geschaffen werden können, um die durch Entwaldung und Walddegradierung produzierten Emissionen zu reduzieren. Im Zentrum steht dabei der Mechanismus REDD (Reducing Emissions from Deforestation and Forest Degradation), dessen Grundidee darin besteht, Entwicklungsländern Ausgleichszahlungen zukommen zu lassen, wenn diese ihre Entwaldung und Degradierung von Wäldern nachweislich reduzieren.

Trotz des deutlichen Interesses der Länder an der Einführung von nachhaltigen Vergütungsmechanismen für die Reduktion von CO2- Emissionen, die durch Entwaldung und Walddegradierung verursacht werden, fehlt es ihnen aber immer noch an angemessenen Grundlagen, um einen effizienten Zugang zu diesen Mechanismen zu erlangen (Kernproblem der Region in diesem Bereich).

Ziel

Verbesserung der allgemeinen Bedingungen für eine effektive Umsetzung nachhaltiger Kompensations-mechanismen für die Reduzierung der CO2-Emissionen aus Entwaldung und Walddegradierung in den Mitgliedsländern der CCAD.

Vorgehensweise

Auf nationaler Ebene unterstützt das Vorhaben die Umsetzung von Maßnahmen zur Vermeidung der Waldzerstörung, zur Entwicklung von REDD-Strategien sowie von Maßnahmen im Rahmen des intersektoralen Politikdialogs. Regional unterstützt das Programm die fachlichen und politischen Abstimmungsprozesse zwischen den acht Ländern Belize, Costa Rica, Dominikanische Republik, El Salvador, Guatemala, Honduras, Nicaragua und Panama zur Stärkung einer regionalen Positionierung bei internationalen Verhandlungen.

Das Programm umfasst drei Komponenten:

• Intersektoraler und Mehr-Ebenen-Dialog

Die Politikkohärenz zwischen Sektoren und Ebenen (national, regional, international) ist zugunsten des Erhalts der Wälder verbessert.

• Nachhaltige Umsetzungsinstrumente (Pilotanwendung von Vergütungsmechanismen)

Institutionelle und regulatorische Voraussetzungen für die Umsetzung nachhaltiger Kompensationsmechanismen zur Reduktion von CO2-Emissionen aus Entwaldung und Walddegradierung sind in den Mitgliedsländern der CCAD geschaffen.

• Monitoring und Berichterstattung

Entscheidungsträger und gegenüber der UNFCCC berichtspflichtige Institutionen verfügen über das für die Messung von CO2-Emissionen aus Entwaldung und Walddegradierung notwendige Datenmaterial.

Für wichtige Akteure der acht beteiligten Länder wurden auf nationaler Ebene Planungsworkshops abgehalten; eine Operationalisierung begann im November 2010. Auf einem Syntheseworkshop wurden gemeinsame Arbeitsschritte zum Thema REDD in der Region vereinbart. Sie wurden auf der UN-Klimakonferenz im Dezember 2010 in Cancun, Mexiko, von der CCAD vorgestellt.

Wirkungen

• Für ein Beratungsprojekt, mit dessen Hilfe auf regionaler Ebene eine geeignete Fundraising-Strategie entwickelt werden soll, wurden die Richtlinien erarbeitet.

• Das Programm hat Untersuchungen in El Salvador, der Dominikanischen Republik, Guatemala und Panama zu den Themen Mitigation (Milderung der Folgen des Klimawandels) und Anpassung an den Klimawandel unterstützt.

• Für indigene Gemeinden wurden Schulungen zum Thema REDD und zu ihrer Rolle innerhalb der nationalen Strategien zur Verringerung der Entwaldung durchgeführt.

• Die regionalen Agenden der verschiedenen Technischen Komitees der CCAD für Klimawandel, Wald und Schutzgebiete wurden vorangetrieben; der politische, institutionelle und fachliche Dialog der Komitees und Fachgruppen wurde gefördert. Einer der wichtigsten Erfolge dieser Maßnahmen ist die Tatsache, dass die verschiedenen Komitees sich treffen, ihre Agenden abstimmen und an gemeinsamen Zielen arbeiten.

• Als Basis für den Aufbau einer regionalen Kommunikationsstrategie zum Thema REDD wurden Kommunikationsinstrumente entwickelt (monatliche Newsletter, Web-Auftritt des Programms REDD/CCAD-GIZ, Erfahrungsaustausch zum Waldschutz per Video und andere).

• Von Juni 2011 bis Juli 2012 wurde ein regionales Fortbildungsprogramm zum Waldmonitoring durchgeführt, an dem sich jeweils drei Fachleute aus Belize, Costa Rica, der Dominikanischen Republik, El Salvador, Guatemala, Honduras, Nicaragua und Panama beteiligten.

• Im Auftrag des CCAD-Ministerrats wird ein Strategiepapier zum Schutz der Wälder und der Biodiversität erstellt. Parallel dazu unterstützt das Programm in mehreren Ländern die Entwicklung nationaler REDD-Strategien.

 
Weitere Projektinformationen

CRS-Schlüssel
31210

Entwicklungspolitische Kennungen

Hauptziele:

  • Biodiversitätskonvention
  • Klimawandel, Minderung von Treibhausgasen

Signifikante Nebenziele:

  • Desertifikationsbekämpfung
  • Gleichberechtigung der Geschlechter
  • Demokratische und inklusive Regierungsführung

Zuständige Organisationseinheit
2C00 Lateinamerika, Karibik

Vorgänger-Projekt
2008.2211.4

Nachfolger-Projekt
2017.2179.4

Auftragsvolumen (aktuelles Projekt)
7.000.000 €

Aufträge mit ähnlicher thematischer und geografischer Passung:

Belize, Costa Rica, Dominikanische Republik, Guatemala, Honduras, Nicaragua, Panama
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