Ausgangssituation
Ländliche Räume in EZ-Partnerländern bieten enorme Entwicklungspotentiale, vor allem im Hinblick auf Ernährungssicherung und Armutsbekämpfung. Neben allen Problemen wie Land-flucht und Degradierung natürlicher Ressourcen stellt der Klimawandel eine zusätzliche Heraus-forderung dar. Der gegenwärtige politische Fokus auf die globale Versorgung einer steigenden Bevölkerung mit gesunden Nahrungsmitteln bietet neue Chancen für ein über viele Jahre ver-nachlässigsten Entwicklungsaspekt.
Die Paris Deklaration von 2005 und der Nachfolgeprozess (Accra 2008, Busan 2011, Mexico 2014) sowie die auf dem G8-Gipfel 2009 in L’Aquila gemachten Zusagen sind sowohl in finan-zieller als auch in politisch-strategischer Hinsicht der entscheidende Maßstab für das internatio-nale Engagement in den Bereichen der Landwirtschaft, ländlichen Entwicklung und Ernäh-rungssicherung. Allerdings bleibt die Verbesserung der Wirkungsorientierung über verbesserte Abstimmung und Koordination, Steuerungsstrukturen etc. trotz aller bisherigen Fortschritte eine der zentralen Aufgaben.
Hieraus ergibt sich das Kernproblem: Die Wirksamkeit von Maßnahmen in vielen Ländern wird durch die zwischen nationalen und internationalen Partnern der Entwicklungszusammenarbeit (EZ) unzulänglich abgestimmten Agrarpolitiken, ländlichen Entwicklungsstrategien und Investiti-onspläne gemindert.
Ziel
Gegründet in 2003 als informelles Netzwerk, hat die „Global Donor Platform for Rural Develop-ment (Platform)" zum Ziel, die Entwicklungsfinanzierung für die Bereiche Landwirtschaft, ländli-che Entwicklung und Ernährungssicherung zu erhöhen und die Wirksamkeit von entsprechen-den Politiken, Strategien, Maßnahmen und Investitionsplänen zu verbessern.
Das Sektorvorhaben unterstützt dieses Ziel, indem es den internen Informations- und Wissen-saustausch fördert und das externe gemeinsame Engagement für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung erleichtert.
Vorgehensweise
Das Vorhaben richtet sich an internationalen und nationalen Zielen und Strategien aus. Von besonderer Bedeutung waren dabei die Millennium Development Goals (MDG) 1 und 7, die gegenwärtig von den Sustainable Development Goals und den Vereinbarungen zur Entwick-lungsfinanzierung abgelöst werden.
Das Vorhaben orientiert sich an dem BMZ-Sektorkonzept „Entwicklung ländlicher Räume und ihr Beitrag zur Ernährungssicherung (2010)" sowe an den Inhalten der BMZ-Sonderinitiative „Eine Welt ohne Hunger. Die Platform arbeitet mit einer Vielzahl von Kommunikationsinstru-menten und an relevanten Themen (www.donorplatform.org).
Wirkungen
Die vom Vorvorhaben aufbereiteten Positionen und Publikationen werden in Politik- und Stra-tegiebildung innerhalb der internationalen Entwicklungspolitik als Referenzen herangezogen und genutzt und erhöhen somit die internationale Sichtbarkeit der Themen der ländlichen Entwicklung. Die durch das Vorhaben verbesserte Abstimmung und Kommunikation zwi-schen den Platformmitgliedern trägt zur Kapazitätssteigerung der Entscheidungsträger dieses Bereiches bei. Durch die Zusammenarbeit zwischen wichtigen bilateralen und interna-tionalen Institutionen hilft das Vorhaben, Synergien frei zu setzen und unterstützt eine Um-setzung der gemeinsam erarbeiteten Strategien auf breiter Basis.
Sektorvorhaben haben die Aufgabe, das BMZ in fachlichen Fragen zu beraten und zu unter-stützen. Anders als bei Vorhaben in den Partnerländern selbst kommen die Wirkungen von Sektorvorhaben den Partnerländern oft nicht unmittelbar, sondern nur mittelbar zugute.