Die südlichen Grenzregionen Mauretaniens – Hodh El Gharbi, Assaba und Guidimagha – zählen zu den ärmsten und strukturell schwächsten Landesteilen. Sie beherbergen rund ein Viertel der mauretanischen Bevölkerung, sind jedoch durch hohe Armutsraten, eine schwache Infrastruktur, unzureichende öffentliche Dienstleistungen sowie eine begrenzte wirtschaftliche Dynamik geprägt. Der Klimawandel verschärft die bestehenden Herausforderungen. Hinzu kommt die Abgeschiedenheit vieler Gemeinden, die mit fehlenden Transportwegen, eingeschränkter Strom- und Wasserversorgung sowie geringem Zugang zu Bildung und Gesundheit einhergeht. Die Nähe zur malischen Grenze stellt eine zusätzliche Belastung dar. Der anhaltende Konflikt in Mali führt zu Fluchtbewegungen und erhöht die sozioökonomische Anfälligkeit der mauretanischen Grenzregionen. Zwar verfügt Mauretanien mit der Stratégie Nationale de Décentralisation et de Développement Local (SNDDL) und der Stratégie de Croissance Accélérée et de Prospérité Partagée (SCAPP) über eine solide nationale Entwicklungs- und Dezentralisierungsstrategie, doch können die dezentralen Gebietskörperschaften ihre Rolle als Träger lokaler Entwicklung bislang nur unzureichend wahrnehmen.
Ziel des Vorhabens ist es, die Leistungsfähigkeit ausgewählter Gemeinden zu stärken, damit diese verbesserte und an den Bedarfen der Bevölkerung ausgerichtete Dienstleistungen erbringen können. Durch die Förderung lokaler Selbstverwaltungsstrukturen, partizipativer Planungsprozesse und einer koordinierten Umsetzung trägt das Projekt zur Stabilisierung der Grenzregionen, zur Stärkung des sozialen Zusammenhalts und zur Umsetzung der Agenda 2030 bei. Das methodische Fundament bildet die Approche Territoriale Intégrée (ATI) der Sahel-Allianz, welche die horizontale und vertikale Koordinierung von Entwicklungsmaßnahmen sowie die Integration lokaler Akteure in alle Phasen der Planung und Umsetzung vorsieht.