2014.2263.3

Stipendienprogramm der Deutschen Wirtschaft

Auftraggeber
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit u. Entwicklung
Land
Ukraine
Dauer
Partner
Ministerium für Entwicklung der Gemeinden und Territorien der Ukraine (MinRegion)

Ausgangssituation

Die wachsende Arbeitslosigkeit junger Erwachsener ist eine zentrale Herausforderung der Ukraine. Laut einer Erhebung der internationalen Arbeitsorganisation (ILO) von 2012 sind 17 Prozent der 15- bis 24-jährigen Erwerbsbevölkerung arbeitslos, während sich die gesamte Arbeitslosenquote auf 8 Prozent beläuft. Die ukrainische Regierung betreibt aktiv die Entwicklung von Maßnahmen zur Förderung von Jugendbeschäftigung. So zielt das 2013 verabschiedete Arbeitsgesetz darauf ab, die Wettbewerbsfähigkeit Jugendlicher auf dem Arbeitsmarkt zu fördern und regt Arbeitgeber dazu an, Arbeitsplätze für junge Menschen zu schaffen. Eine neue Aufgabe der staatlichen Arbeitsvermittlung ist es, Praktika von Absolventen von Hochschulen oder beruflichen Bildungszentren bei Unternehmen im Rahmen eines staatlichen Praktikumsprogramms zu fördern. Trotz der zahlreichen Gesetzesinitiativen und der Verabschiedung von Gesetzen und Verordnungen im Bereich Jugendbeschäftigung ist die Politik wenig wirksam.

Ziel

Die Beschäftigungsfähigkeit von Hochschulabsolventinnen und -absolventen in der Ukraine ist erhöht.

Vorgehensweise

Das Vorhaben wurde vollständig und direkt an den Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft vergeben (Vorgabe des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, BMZ). Im Mittelpunkt steht die Vermittlung von praxisnahen Kenntnissen und Fähigkeiten durch drei- bis fünfmonatige Betriebspraktika in deutschen Unternehmen.

In den Praktika erwerben die Stipendiatinnen und Stipendiaten erste praktische und interkulturelle Erfahrungen sowie wichtige Kenntnisse über Organisationsstrukturen, moderne Managementsysteme und Projektarbeit. So erhöhen sie deutlich ihre Chancen, in ihrem Heimatland einen Arbeitsplatz zu finden, der ihren Qualifikationen angemessen ist.

Die Praktika werden in deutschen Unternehmen durchgeführt, die in Branchen tätig sind, die für die wirtschaftliche Entwicklung der Ukraine eine Schlüsselrolle spielen, beispielsweise in der Landwirtschaft, beim Maschinen- und Anlagenbau, der Schwerindustrie, dem IT- sowie dem Energie- und Bergbausektor. Für das Stipendiatenprogramm wird an ukrainischen Universitäten geworben. Ein mehrstufiges Auswahlverfahren mit Bewerbungsgesprächen wird in Lwiw in der Westukraine, in Kiew in der Zentralukraine sowie in Dnjepopetrovsk in der Ostukraine durchgeführt. Innerhalb der Stipendienauswahl wird auf eine ausgewogene Verteilung der Stipendien zwischen weiblichen und männlichen Bewerbern geachtet. Die Stipendiatinnen und Stipendiaten erhalten im Vorfeld des Programms Unterstützung bei der organisatorischen Vorbereitung des Praktikumsaufenthalts, Deutschkurse und Einführungsveranstaltungen.

Ergänzend werden die Stipendiatinnen und Stipendiaten nach Ende der Praktika bei der Suche nach adäquat bezahlten und ihrem Studium entsprechenden Arbeitsplätzen unterstützt. Der Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft entwickelt gemeinsam mit Kooperationspartnern Aktivitäten zur Arbeitsvermittlung für ehemalige Teilnehmende des Stipendienprogramms und lokal tätige Unternehmen. Zudem organisiert das Programm nach Beendigung des Praktikums Veranstaltungen, um Alumni und Unternehmen miteinander in Kontakt zu bringen. Durch diese Aktivitäten werden die Chancen der Absolventinnen und Absolventen erhöht, im Anschluss an das Stipendienprogramm in der Ukraine einen ihren Qualifikationen entsprechenden Arbeitsplatz bei lokal tätigen Unternehmen zu erhalten.

Über ein aktives Alumni-Netzwerk bleiben die Stipendiatinnen und Stipendiaten auch nach Programmende in Kontakt, können sich langfristige berufliche und private Kontakte aufbauen und befördern zusätzlich den Kontakt zwischen den ukrainischen Regionen.

Die Praktika geben den Teilnehmenden des Programms eine entscheidende Weiterqualifizierung in Form von praktischer internationaler Erfahrung. Das erhöht ihre Beschäftigungsfähigkeit maßgeblich. Der Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft initiiert, in enger Abstimmung mit der UCCI, ein Alumni-Netzwerk und prüft die Integration in das bestehende Alumni-Netzwerk der vom Bundeswirtschaftsministerium finanzierten Managerfortbildung.

Alumni-Veranstaltungen wie Seminare und Workshop fördern den weiteren Austausch der Stipendiatinnen und Stipendiaten untereinander. Darüber hinaus werden Akteure aus Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft in die Diskussionen einbezogen. Die Alumni fungieren als Multiplikatoren für die Vermittlung der Bedeutung von Praktika für Studierende und als Vorbild für eine freundschaftliche Zusammenarbeit von Bürgerinnen und Bürger aus verschiedenen ukrainischen Regionen.

Eine Vorauswahl der Kandidatinnen und Kandidaten für die Interviews Mitte Februar 2015 hat stattgefunden.

 
Weitere Projektinformationen

CRS-Schlüssel
11430

Entwicklungspolitische Kennungen

Signifikantes Nebenziel:

  • Gleichberechtigung der Geschlechter

Zuständige Organisationseinheit
3910 Region West

Nachfolger-Projekt
2017.2097.8

Auftragsvolumen (aktuelles Projekt)
1.000.000 €

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