2014.1817.7

Strukturelle Stärkung der Betreuung und Integration intern Vertriebener im Department Caquetá in Kolumbien

Auftraggeber
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit u. Entwicklung
Land
Kolumbien
Dauer
Partner
Gobernación del Caquetá

Ausgangssituation

Die Provinz Caquetá ist eine der am stärksten von dem bewaffneten Konflikt in Kolumbien betroffenen Regionen. Derzeit sind etwa 100.000 Personen im Departement als Opfer interner Vertreibung registriert, die meisten von ihnen in Florencia, der Hauptstadt der Region. Viele Aspekte erschweren die Integration der Opfer in ihr neues Umfeld, darunter mangelnde Fähigkeiten und Möglichkeiten, ihre Lebensbedingungen auf selbstständige Weise zu verbessern, die fehlende Perspektive einer baldigen Rückkehr sowie die Stigmatisierung durch die Gesellschaft. Aus Angst, erneut Opfer von Gewalt und Vertreibung zu werden, wegen mangelnder Akzeptanz durch die ortsansässigen Mitbürger, aber auch wegen fehlender Information oder aufgrund von Mängeln in der Betreuung durch die staatlichen Stellen lassen sich viele Opfer erst gar nicht registrieren. Ein Eintrag im staatlichen Opferregister ist jedoch Voraussetzung dafür, die vom Gesetz vorgesehenen staatlichen Leistungen in Anspruch nehmen zu können. Auch registrierte Opfer kommen häufig nicht in den Genuss dieser Leistungen, da die Vielzahl von Institutionen des nationalen Systems zur Betreuung der Opfer nicht ausreichend koordiniert ist.

Ziel

Die staatlichen und nichtstaatlichen Organisationen der Opferbetreuung in Florencia koordinieren sich besser. Mehr Opfer nutzen die Möglichkeit der Registrierung, dadurch erhöht sich die geleistete staatliche Unterstützung deutlich. Binnenvertriebene und andere benachteiligte Bevölkerungsgruppen finden leichter Zugang zu legaler Arbeit.

Vorgehensweise

Die Arbeit von FORTES konzentriert sich auf Florencia, da dort der Großteil der Binnenvertriebenen wohnt – schätzungsweise um die 70.000 Personen. Schwerpunkt des Vorhabens ist die Schaffung einer gemeinsam von den wesentlichen Akteuren betriebenen Servicestelle für die Opferbetreuung. Das Rathaus von Florencia übernimmt dabei die Führung. Über diese Servicestelle werden die Informationsangebote und Möglichkeiten staatlicher Beihilfen systematisiert. Die Maßnahmen zur Soforthilfe und zur wirtschaftlichen Integration werden in Zusammenarbeit mit den staatlichen Einrichtungen, Nichtregierungsorganisationen und dem Privatsektor koordiniert.

Das Programm arbeitet daran, Opfern und anderen benachteiligten Bevölkerungsgruppen durch Fortbildungen und entsprechende Kontakte zu Arbeitgebern den Zugang zu legalen Arbeitsverträgen erleichtern. Auch Personen, die sich mit einer Geschäftsidee selbstständig machen wollen, sollen unterstützt werden. 
Weitere Projektinformationen

CRS-Schlüssel
73010

Entwicklungspolitische Kennungen

Signifikantes Nebenziel:

  • Gleichberechtigung der Geschlechter

Zuständige Organisationseinheit
G260 Übergangshilfe

Auftragsvolumen (aktuelles Projekt)
2.466.000 €

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