Ausgangssituation
Mehr als 50 Jahre beherrschte ein bewaffneter Konflikt Kolumbien. Der Friedensvertrag aus dem Jahr 2016 zwischen der Guerilla-Organisation FARC und der kolumbianischen Regierung war ein Meilenstein in der Befriedung des Landes. Dennoch existieren Landesteile, in denen Ursachen für den Konflikt weiterhin bestehen – zum Beispiel ungleicher Zugang zu Land sowie fehlende staatliche Präsenz und Menschenrechtsverletzungen. Über acht Millionen Kolumbianer*innen mussten ihr Zuhause sowie Hab und Gut unfreiwillig aufgeben und wurden zu Vertriebenen im eigenen Land. Die meisten leben in Elendsvierteln an den Rändern der großen Städte und haben kaum Zugang zu staatlichen Dienstleistungen. Nur wenige erhalten angemessene psychosoziale Betreuung, um ihre oftmals traumatischen Erlebnisse – wie Mord, Entführung, Folter oder Vergewaltigung – zu verarbeiten. Ganz besonders binnenvertriebene Frauen und Angehörige von Minderheiten wie Afrokolumbianer*innenr, Indigene oder LSBTIQ+ Personen stehen vor großen Hürden, um Einkommen zu erwirtschaften. Viele arbeiten als Straßenverkäuferinnen oder in informellen Tätigkeiten oder können keine Arbeit aufnehmen, da sie Care-Arbeit für ihre Kinder leisten müssen. Oft führt fehlendes finanzielles Grundwissen zu weitreichenden Folgen wie z. B. Verschuldung Für einen beruflichen Neuanfang fehlt häufig Startkapital, um ein kleines Unternehmen gründen zu können.
Ziel
Durch den bewaffneten Konflikt gewaltsam vertriebene Frauen sowie andere betroffene Personengruppen können ein sicheres Einkommen erwirtschaften, die Armut zu besiegen und ein selbstbestimmtes Leben zu führen.
Vorgehensweise
An die Bedürfnisse der Zielgruppe angepasste Leistungen wie Kleinstkredite, um Geschäfte zu gründen sowie berufliche Aus- und Weiterbildungen;
Schulungen in finanzieller Grundbildung sowie Verbesserung des Angebotes an Kinderbetreuung ermöglichen die Aufnahme einer Tätigkeit. Durch zusätzliche Mittel können mehr Binnenvertriebene an psychosozialen Gruppensitzungen teilnehmen.