Ausgangssituation
Die kolumbianische Regierung und die Guerillaorganisation „Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens – Volksarmee“ (Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia-Ejército del Pueblo, FARC-EP) haben 2016 ein Friedensabkommen abgeschlossen. Der Erwartungsdruck der Bevölkerung und der fast zehn Millionen registrierten Opfer ist inzwischen hoch, dass das Abkommen besser umgesetzt wird. Gleichzeitig sind Skepsis und Enttäuschung gewachsen.
Die Einheit für die Suche nach verschwundenen Personen konnte bisher nur sehr wenige der ungefähr 110.000 Personen, die während des Gewaltkonflikts im Land verschwunden sind, identifizieren und würdig an die Angehörigen übergeben. Das Sondergericht für den Frieden hat zudem zahlreiche Berichte von Opfern und Täter*innen ausgewertet, jedoch noch keine Urteile verkündet. Eine fehlende Friedenskultur und zunehmende bewaffnete Gewalt verstärken die Skepsis.