2011.2208.4

Trinationale Initiative Förderung der Nationalen Schutzgebietssysteme in Kolumbien, Ecuador und Peru

Auftraggeber
BMZ
Dauer
Partner
Steuerungskomitee der Schutzgebietsbehörden von Kolumbien, Ecuador und Peru

Ausgangssituation

Kolumbien, Ecuador und Peru gehören zu den 17 megabiodiversen Ländern dieser Erde und teilen gemeinsame, miteinander verbundene Lebensräume und Ökosysteme. Naturschutzgebiete sind wesentliche Garanten für den Erhalt der Biodiversität und weiterer wichtiger Ökosystemleistungen. Die nationalen Schutzgebietssysteme sind in der Erfüllung ihrer Grundfunktionen durch die Auswirkungen des Klimawandels gefährdet, leisten andererseits aber auch wichtige Beiträge zur Anpassung an diesen.

In jedem der drei Länder werden große Anstrengungen unternommen, nationale Schutzgebietssysteme zu konsolidieren oder unterrepräsentierte Ökosysteme zu erweitern. Trotzdem ist die Verwaltung der enormen Biodiversität in solch großen Territorien, wie sie in den drei Ländern vorliegen, noch immer unzureichend. Die Auswirkungen des globalen Klimawandels stellen die staatlichen Behörden und andere mit dem Management von Schutzgebietssystemen befasste Organisationen vor neue Herausforderungen. Dabei gilt es, die Repräsentativität der Schutzgebietssysteme vor dem Hintergrund bestehender Klimaszenarien auf den Prüfstand zu stellen, vorhandene Managementkonzepte und -instrumente anzupassen sowie die Koordination mit anderen Wirtschaftssektoren, insbesondere Landwirtschaft, Wasser- und Energiewirtschaft, zu verbessern.

Die nationalen Schutzgebietssysteme in den drei Ländern weisen politische, gesetzliche und institutionelle Besonderheiten auf. Dennoch besteht ein großes Interesse, mittels eines gemeinsamen Lernprozesses Strategien zur Anpassung an den Klimawandel zu entwickeln und beispielhaft anzuwenden.

Ziel

Die Effektivität des Managements der nationalen Schutzgebietssysteme in Kolumbien, Ecuador und Peru bei der Anpassung an die Folgen des Klimawandels ist verbessert.

Vorgehensweise

Das Vorhaben arbeitet sowohl auf regional-länderübergreifender als auch auf nationaler Ebene. Durch systematischen Austausch und gemeinsames Lernen werden die Schutzgebietssysteme bei der Aufnahme des Themas und Umsetzung von Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels in ihren Managementinstrumenten gestärkt. Hierzu werden Studien zur Verbesserung des Schutzgebietsmanagements unter Aspekten des Klimawandels erstellt und dieses Wissen auf regionaler Ebene unter den politischen Entscheidungsträgern geteilt. Die Behörden auf nationaler und regionaler Ebene werden entsprechend ihren konkreten Bedürfnissen beraten, um Leistungsfähigkeit und Kompetenzen zu erhöhen.

Vor allem wird dabei eng mit den bilateralen Programmen der GIZ und der KfW Entwicklungsbank in den drei Ländern zusammengearbeitet und Aktivitäten koordiniert.

Das Vorhaben setzt sich aus drei Komponenten zusammen:

1.Planungsinstrumente zur Anpassung an den Klimawandel. Gemeinsam werden von den drei Ländern Planungsinstrumente entwickelt, die in die jeweiligen nationalen Umsetzungsrichtlinien zum Management von Schutzgebieten integriert werden.

2.Forschung und Wissensgenerierung. Klimarelevante Basisdaten sollen verfügbar gemacht und vorhandene Anpassungserfahrungen systematisiert werden. Durch einen regionalen Wissensaustausch sollen die Erfahrungen zur politischen Entscheidungsfindung und Formulierung nationaler Handlungsrichtlinien beitragen.

3.Kommunikation, Bildung und Sensibilisierung der Öffentlichkeit. Unterstützt durch den Aufbau von Kompetenzen und Ressourcen sollen einerseits Kommunikationsstrategien entwickelt werden, um den Wissensaustausch zwischen den beteiligten Akteuren zu stärken; zum anderen sollen Entscheidungsträger und lokale Akteure durch Sensibilisierungsmaßnahmen an das Thema herangeführt werden.

Durchführungsorganisationen sind die nationalen Schutzgebietsbehörden: PNN in Kolumbien, Ministerio del Ambiente (MAE) – Dirección Nacional de Biodiversidad y Áreas Protegidas in Ecuador und SERNANP in Peru.

Zielgruppe des Vorhabens ist die ländliche Bevölkerung der drei Länder, die in Naturschutzgebieten und deren Umfeld lebt, aber auch die städtische Bevölkerung, die von den Umweltdienstleistungen der Schutzgebiete profitiert, wie Wasser, Erosionsschutz, Kohlenstofffixierung, Tourismus und andere.

 
Weitere Projektinformationen

CRS-Schlüssel
41030

Entwicklungspolitische Kennungen

Hauptziele:

  • Biodiversitätskonvention
  • Anpassung an den Klimawandel

Signifikante Nebenziele:

  • Desertifikationsbekämpfung
  • Gleichberechtigung der Geschlechter

Zuständige Organisationseinheit
2C00 Lateinamerika, Karibik

Auftragsvolumen (aktuelles Projekt)
4.500.000 €

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