2010.2077.5

Trinkwasser- und Sanitärprogramm PROAGUA

Auftraggeber
BMZ
Land
Peru
Dauer
Partner
Viceministerio de Construcción y Saneamiento - VMCS / Ministerio de Vivienda, Construcción y Saneamiento - MVCS

Ausgangssituation

Nachhaltige Trinkwasser- und Sanitärversorgung ist für einen Großteil der peruanischen Bevölkerung noch nicht selbstverständlich.

4,5 Millionen Peruaner haben keinen sicheren Zugang zu Trinkwasser, über 40 Prozent keine adäquate Sanitärversorgung. Darunter leiden insbesondere arme Familien in Stadtrandgebieten und ländlichen Regionen. Kommunale Wasserversorgungsunternehmen (WVU) können die Grundversorgung häufig nicht sicherstellen, da ihr Personal unzureichend qualifiziert und die Managementfähigkeiten schwach sind.

Ziel

Die Fähigkeit aller Akteure im Wassersektor, ihre Ressourcen effizient für die nachhaltige Entwicklung der Trinkwasser- und Sanitärversorgung einzusetzen, ist verbessert.

Vorgehensweise

Die deutsche internationale Zusammenarbeit unterstützt das Ministerium für Wohnungsbau, Bau- und Sanitärwesen bei der Verbesserung der Rahmenbedingungen des Wassersektors und stärkt die Akteure des Sektors, sodass sie Wasserversorgung und Abwassermanagement langfristig sicherstellen und die Lebensbedingungen der Bevölkerung nachhaltig verbessern können.

Good Governance im Wassersektor. Instabile, lokale Governance-Strukturen erschweren eine nachhaltige Wasser- und Sanitärversorgung. Zur Verbesserung der Governance der kommunalen Wasserversorgung wurden neue Regulierungs- und Managementinstrumente eingeführt. Besondere Erwartungen werden nun in die Umsetzung des neuen Modernisierungsgesetzes in der Siedlungswasserwirtschaft gesetzt, dessen Entwicklung auch durch die deutsche Entwicklungszusammenarbeit beraten wurde.

Capacity Development im Wassersektor. Der Sektor verfügte bisher weder über ein systematisches Angebot für die Aus- und Fortbildung von Fachkräften, noch über adäquate Rahmenbedingungen, um kompetentes Personal zu binden. Mit dem Nationalen System für Capacity Development (SFC) hat Peru ein System, das Angebot und Nachfrage nach Weiterbildung in Deckung bringt, technische Assistenz und Technologietransfer etabliert und die Finanzierung der Bildungsmaßnahmen sicherstellt.

Nachhaltige Trinkwasser- und Sanitärversorgung. Schwaches Management der Wasserversorgungsunternehmen (WVU), unzureichend qualifiziertes Personal und die Verschleppung notwendiger Investitionen verhindern oftmals eine sanitäre Grundversorgung der Bevölkerung. Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit trägt gemeinsam mit nationalen Partnern zur Verbesserung der Situation in 14 WVU bei. Im Fokus stehen die Erweiterung der Infrastruktur, die Verbesserung von Versorgungsqualität und -dauer, Kostenoptimierung und Einnahmesteigerungen sowie nachhaltige Unternehmensführung.

Einführung eines dualen Ausbildungs- und Zertifizierungssystems für Betriebstechniker. In Zusammenarbeit mit dem Wohnungsbauministerium, den Bildungseinrichtungen SENATI, SENCICO und den WVU wird ein Aus-, Fortbildungs- und Zertifizierungssystem entwickelt, das nach deutschem Vorbild der „Umwelttechnischen Berufe" eine duale Ausbildung sicherstellen und den Fachkräftemangel beheben soll.

Ländliche Sanitärversorgung. Gegenwärtig werden die Mitarbeiter der Gemeindeverwaltungen dafür ausgebildet, die ländlichen Wasserversorger eigenständig zu beraten. Aufbau und Schulung von 132 ländlichen Wasserversorgern in acht Regionen haben die Lebenssituation von 18.444 Familien deutlich verbessert.

Wirkungen

Das neue Modernisierungsgesetzes in der Siedlungswasserwirtschaft wurde vom Parlament einstimmig verabschiedet.

40 von 50 WVU haben neue Regulierungs- und Managementinstrumente eingeführt.

93 Prozent der Ausbildungsmaßnahmen werden aus eigenen Mitteln der WVU finanziert.

Die finanzielle Situation der 14 beratenen WVU und die Versorgungslage der Bevölkerung wurden wesentlich verbessert.

Das neue Gesetz für Indirekteinleitungen der Abwässer von Industrie und Gewerbe führte bereits zur Verbesserung der Abwasserqualität und zu erheblichen zusätzlichen Einnahmen, die wiederum zur Modernisierung des Abwassermanagements verwendet werden können.

Für 92.220 Menschen in ländlichen Gebieten wurde der Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitären Einrichtungen ermöglicht und nachhaltig verankert.

 
Weitere Projektinformationen

CRS-Schlüssel
14081

Kombifinanzierung
  • Fondo Peru Alemania (933,97 Tsd. €)
Entwicklungspolitische Kennungen

Signifikante Nebenziele:

  • Gleichberechtigung der Geschlechter
  • Demokratische und inklusive Regierungsführung
  • Anpassung an den Klimawandel

Zuständige Organisationseinheit
2C00 Lateinamerika, Karibik

Vorgänger-Projekt
2008.2034.0

Auftragsvolumen (aktuelles Projekt)
9.433.974 €

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