Globale Ernährungssicherung ist für die Bundesregierung von höchster Priorität. Eine nachhaltige Landwirtschaft ist Schlüssel für die Verbesserung der Ernährungssicherung weltweit. Aus der Bedeutung der Landwirtschaft für die Ernährungssicherung erwächst für BMEL politische Verantwortung für die internationale Agrarpolitik. BMEL arbeitet hierbei auf internationaler Ebene mit der „Ernährungs-und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen" (FAO) als strategischem Partner eng zusammen.
Die FAO ist eine international anerkannte Wissensorganisation (einschließlich Wissensverarbeitung und –vermittlung) in den Bereichen Ernährung, Landwirtschaft, Fischerei und Forstwirtschaft mit den Kernaufgaben der normativen Arbeit (internationalen Standards, Leitlinien und Prinzipien) sowie der Politikberatung für die Mitgliedstaaten. Thematisch strebt BMEL die im „BMEL-Konzept Welternährung" dargelegten Ziele an, Konzepte und Strategien für geeignete rechtliche und institutionelle Rahmenbedingungen für eine verbesserte Ernährungssicherung zu entwickeln. Deshalb unterstützt sie die FAO mit Pilotprojekten des Bilateralen Treuhandfonds zur Ernährungssicherung, um ihre Fähigkeiten zur normativen Arbeit und Politikberatung gezielt zu erweitern und zu stärken. Mit dem Fonds leistet das BMEL einen Beitrag zur Umsetzung der Ziele und Beschlüsse der Welternährungsgipfel 1996 und 2002 und der Internationalen Ernährungskonferenz 2014 in Rom (ICN2), sowie zur Umsetzung der Agenda 2030 und der Sustainable Development Goals (SDG).
Das BMEL hat innerhalb der Bundesregierung die Federführung für die FAO inne und stellt über den Pflichtbeitrag hinaus freiwillige Beträge für den BTF zur Verfügung.
BMEL hat seit 2002 die FAO mit dem Bilateralen Treuhandfonds mit über 100 Projekten und einem Gesamtvolumen von über 121 Millionen Euro unterstützt. Derzeit werden 20 laufende Projekte mit einem Gesamtvolumen von über 29 Millionen Euro gefördert mit einem jährlichen Budgets von 9,6 Millionen Euro.
Das Ziel dieser Maßnahmen ist es, Ernährungssicherung sowohl auf einer strategischen Ebene in der FAO, aber auch in den Partnerregierungen zu verankern, sowie ihre Umsetzung für die Zielgruppen in den Partnerländern voranzubringen. Um eine hohe Wirkung zu erreichen, werden die Mittel regional und thematisch ausgerichtet. Neben überregionalen Vorhaben bilden bisher Afghanistan und Subsahara-Afrika die regionalen Schwerpunkte.
BMEL plant und gestaltet die Pilotprojekte gemeinsam mit der FAO, wobei es sich an den entwicklungspolitischen Leitlinien der Bundesregierung orientiert.
Die GIZ unterstützt das BMEL bereits seit 2003 zum einen methodisch, fachlich und administrativ bei der Konzeption und Gestaltung sowie der Umsetzung des Bilateralen Treuhandfonds, zum anderen arbeitet sie dem BMEL auch zu im Bereich des begleitenden Wissensmanagements und des Dialogs und Austauschs über relevante entwicklungspolitische Fragestellungen im Themenbereich „Welternährung" oder „Ernährungssicherung".