Ausgangssituation
Höhere Staatseinnahmen aus Steuern sowie deren effiziente Verwaltung sind für die soziale und wirtschaftliche Entwicklung Nepals unabdingbar. Eine effiziente Steuerverwaltung ist nötig, damit der Staat vor allem ärmeren Bevölkerungsgruppen öffentliche Güter, wie Gesundheit und Bildung, bereitstellen kann.
Mit 14 Prozent des Bruttoinlandprodukts ist Nepals Steueraufkommen eines der niedrigsten in ganz Südasien. Wenige größere Unternehmen (rund 500) tragen zu mehr als der Hälfte des Steueraufkommens bei. Der Aufwand, der durch die Befolgung der Steuergesetze für Steuerzahler entsteht, ist besonders für kleine und mittelständische Unternehmen unverhältnismäßig hoch. Um die Befolgungskosten für Steuerbürger zu senken, sind vereinfachte Besteuerungsverfahren, bessere Serviceangebote sowie umfassende Informations- und Aufklärungsarbeit dringend erforderlich.
Ziel
Die nepalesische Steuerverwaltung erhebt staatliche Einnahmen effizient und unter angemessener Berücksichtigung des wirtschaftlichen Umfeldes
Vorgehensweise
Das Vorhaben kooperiert mit Akteuren auf zentralstaatlicher und auf Distriktebene und berät die Steuerverwaltung in drei Bereichen:
Informations- und Kommunikationstechnologie
Besteuerung kleiner und mittelständischer Betriebe sowie Aufklärung der Steuerzahler
Unterstützung von Managementprozessen
Die Danish International Development Agency (DANIDA) kofinanziert das Vorhaben.
Wirkung – Was bisher erreicht wurde
Das Vorhaben trägt zu positiven Entwicklungen auf gesamtwirtschaftlicher Ebene und zur Erhöhung der Einnahmen des Staates bei.
Zwischen dem Fiskaljahr 2009/10 und dem Fiskaljahr 2012/13 ist die Zahl der abgegebenen Einkommensteuererklärungen um mehr als 70 Prozent gestiegen. Die Einnahmen des Staates aus zentral erhobenen Steuern erhöhten sich im Fiskaljahr 2012/13 um rund 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Die Steuerverwaltung besitzt eine vergleichsweise gut ausgebaute IT-Infrastruktur. Verbesserungen bei der Informations- und Kommunikationstechnologie erleichtern die Abgabe von Steuererklärungen, beispielsweise durch den vereinfachten Zugang zu Informationen wie FAQ, Callcenter, Handbücher und andere sowie landesweite Online-Dienstleistungen.
E-Services verbessern den Zugriff auf relevante Daten und erhöhen die Datentransparenz. 2012 wurden 94 Prozent der Einkommensteuererklärungen und 98 Prozent der Mehrwertsteuererklärungen elektronisch eingereicht.
Fortbildungen zu steuerrelevanten Themen und Kundenfreundlichkeit für insgesamt 1.200 Mitarbeiter der Steuerbehörden haben dazu beigetragen, Dienstleistungen und Beratungsqualität zu verbessern. Mehr als 60 Prozent der Befragten einer Studie zur Zufriedenheit von Steuerzahlern bewerten 2010 (in einer vorangegangenen Projektphase) die Steuerverwaltung als kompetenter und zuverlässiger als 2003.
Das Sammeln und Aufbereiten von Materialien und Erfahrungswerten erleichtert die Durchführung umfangreicher Informations- und Aufklärungskampagnen, beispielsweise mit der Taxpayer Education Toolbox, Handbüchern zur Interpretation des Steuerrechts, umfangreichen Broschüren zu Steuerthemen oder TV-Clips. Die Kampagnen sorgen für Transparenz gegenüber den Steuerzahlern und eine positive Wahrnehmung der Steuerverwaltung.