2012.9999.9

Ziviler Friedensdienst

Auftraggeber
Engagement Global GmbH
Land
Globale Vorhaben, Konventions-/Sektor-/Pilotvorhaben
Dauer
Partner
Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH

Bezeichnung: Programm Ziviler Friedensdienst

Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)

Land: Burundi

Gesamtlaufzeit: 2014 bis 2017

Ausgangssituation:

Seit seiner Unabhängigkeit 1962 hat Burundi mehrere Zyklen von Gewalt erlebt, die 1993 in einen blutigen Bürgerkrieg mündeten. Auch nach dessen Beendigung im Jahr 2008 stellt die gewaltvolle Vergangenheit die zerrissene burundische Gesellschaft vor enorme Herausforderungen.

Mehr als 300.000 Menschen wurden allein während des Bürgerkrieges umgebracht, geschätzt 700.000 Menschen haben das Land verlassen. Eine Aufarbeitung der Vergangenheit hat bisher jedoch kaum stattgefunden. Eine Kultur der Straflosigkeit hat sich etabliert. Große Teile der Bevölkerung sind durch individuelle und kollektive Kriegserlebnisse traumatisiert. Gegenseitiges Misstrauen zwischen den ethnischen und vor allem zwischen politischen Gruppen, eine erhöhte Gewaltbereitschaft sowie die Angst vor einem Rückfall in die Gewalt sind die Folgen. Armut, schwache Institutionen und Landkonflikte, insbesondere im Kontext der Flüchtlings- und Vertriebenenrückführung, belasten den ohnehin fragilen Frieden zusätzlich.

Ziel:

Peacebuilding und Ansätze gewaltfreier Konfliktbearbeitung in staatlichen und nichtstaatlichen Strukturen sind gestärkt, sodass die burundische Gesellschaft befähigt ist, die Vergangenheit zu bewältigen und aufkommende Konflikte gewaltfrei zu lösen.

Vorgehensweise:

Im Kontext des nationalen Wahrheits- und Versöhnungsprozesses stärkt das Programm Ziviler Friedensdienst (ZFD) insbesondere die Zivilgesellschaft bei der Umsetzung der im Arusha-Friedensabkommen von 2000 beschlossenen Mechanismen zur Vergangenheitsaufarbeitung. Darüber hinaus unterstützt der ZFD die Entwicklung zivilgesellschaftlicher Alternativen zu den staatlichen Bemühungen um die Aufarbeitung der Vergangenheit. Zukünftig soll den Überlebenden-Organisationen eine besondere Rolle bei der Formulierung und Durchsetzung von Opferrechten zukommen.

In Kooperation mit UNICEF unterstützt der ZFD staatliche Familienzentren auf Gemeindeebene sowie andere soziale Einrichtungen dabei, ihre Angebote in den Bereichen Traumaberatung und zivile Konfliktbearbeitung weiterzuentwickeln und damit ein landesweites System zur psychosozialen Rehabilitation zu etablieren. Um die Kultur der Gewalt zu unterbrechen, fördert er den Dialog zwischen den Generationen sowie die Sensibilisierung, insbesondere von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, zur gewaltfreien Konfliktlösung.

Partnerorganisationen des ZFD sind neben UNICEF das burundische Ministerium für nationale Solidarität, Menschenrechte und Gender, die Plateforme des intervenants dans le domaine psycho-social et de la santé mentale (Plattform für Akteure im Bereich Psychosoziales und psychische Gesundheit), das Forum pour le Renforcement de la Société Civile (Forum zur Stärkung der Zivilgesellschaft), Trauma Healing And Reconciliation Services (Dienst für Traumabewältigung und Versöhnung) und verschiedene Organisationen zur Unterstützung von Gewaltopfern.

Wirkungen :

• Über 300 lokale Autoritäten und Vertreter der Zivilgesellschaft wurden auf Provinz- und Gemeindeebene zu den wesentlichen Aspekten der Übergangsjustiz geschult. In ihrer Rolle als Multiplikatoren haben sie mehr als 6.000 weitere Personen über Möglichkeiten und Grenzen einer Teilnahme am Prozess der Vergangenheitsaufarbeitung informiert.

• Ein Ausbildungskonzept zur psychologischen Unterstützung von Traumatisierten wurde gemeinschaftlich entwickelt, mehr als 500 Mitarbeitende staatlicher Strukturen auf Provinz- und Gemeindeebene wurden damit geschult.

• Die Bevölkerung kennt durch Sensibilisierungsmaßnahmen die vorhandenen Strukturen zur psychosozialen Unterstützung. Betroffene nehmen diese wahr, was zur Rehabilitation und Reintegration der Betroffenen in ihren Gemeinden beiträgt.

• Durch Workshops und Trainings zu Gewaltprävention und Konflikttransformation konnten die Konfliktlösungsfähigkeiten von mehr als 500 Teilnehmenden verbessert werden. Damit wurde ein Beitrag zur Versöhnung zwischen politisch und ethnisch verfeindeten Gruppen geleistet.

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Bezeichnung: Ziviler Friedensdienst: Vergangenheitsarbeit und Förderung der Menschenrechte

Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)

Land: Guatemala

Politischer Träger: Zivilgesellschaftliche und staatliche Partnerorganisationen

Gesamtlaufzeit: seit 1999; aktuell: 2013 bis 2016

Ausgangssituation:

Auch nach Unterzeichnung der Friedensverträge zur Beendigung des Bürgerkriegs 1996 ist die guatemaltekische Gesellschaft weiterhin durch Gewalt, Armut und extrem ungleiche Ressourcenverteilung geprägt. Ethnische und kulturelle Diskriminierung gehen Hand in Hand mit sozialer, politischer und wirtschaftlicher Marginalisierung der vorwiegend indigenen Bevölkerungsmehrheit. Die politischen Strukturen lassen wenig Raum für aktive Bürgerbeteiligung und tatsächliche Mitbestimmung.

Die staatlichen Institutionen sind schwach und können die Grundbedürfnisse und Rechte der Bürgerinnen und Bürger nur unzureichend gewährleisten. Stark eingeschränkte öffentliche Sicherheit und Kriminalität sind verbunden mit einem hohen Maß an Straflosigkeit (70 Prozent). Die Gewalt beeinflusst die Gestaltung sozialer Beziehungen und schwächt die soziale Kohäsion. Das Potenzial des Staates, aufkeimende soziale Konflikte friedlich zu lösen, ist gering.

Menschenrechtsverletzungen aus Vergangenheit und Gegenwart werden kaum verfolgt. Verteidiger von Menschenrechten sehen sich zunehmend in ihrer Arbeit bedroht.

Ziel:

Staatliche und nichtstaatliche guatemaltekische Institutionen sind zunehmend in der Lage, die Einhaltung der Menschenrechte zu gewährleisten. Vergangene und gegenwärtige Menschenrechtsverletzungen werden aufgearbeitet. Dialogprozesse über die gewaltfreie Gestaltung individueller und sozialer Beziehungen unter Beteiligung der mehrheitlich indigenen Bevölkerung sind angestoßen.

Vorgehensweise:

Das Programm entsendet Friedensfachkräfte zur Beratung guatemaltekischer Institutionen und unterstützt deren Arbeit durch kleinere finanzielle Zuschüsse. Die Arbeit des Zivilen Friedensdienstes (ZFD) der GIZ konzentriert sich auf zwei Bereiche.

1. Das Programm berät staatliche und nichtstaatliche Akteure, die sich für Schutz, Achtung und Gewährleistung der Menschenrechte sowie für die Aufarbeitung von vergangenen und gegenwärtigen Menschenrechtsverletzungen einsetzen.

Unter anderem werden Personen, die schwere Menschenrechtsverletzungen erlitten haben, psychosozial begleitet. Fähigkeiten relevanter Akteure werden gestärkt, um zur Registrierung und Dokumentation von Menschenrechtsverletzungen beizutragen sowie zur Archivierung, qualitativen Aufbereitung und Nutzung von diesbezüglichem Datenmaterial im Rahmen gesetzlicher Bestimmungen.

2. Das Programm fördert Projekte, die die Auswirkungen der Gewaltkultur auf Individuen und soziale Beziehungen bearbeiten, Angst abbauen, Vertrauensbildung fördern und Potenziale für gesellschaftliche Dialog- und Versöhnungsprozesse aktivieren.

Beispielsweise werden Dialogprozesse zwischen verschiedenen Akteuren über Gewaltkultur, deren Auswirkungen und mögliche Interventionen gefördert. Sie erlauben im geschützten Raum eine Reflektion über die gewaltfreie Gestaltung sozialer Beziehungen und dienen als Laboratorium für innovative Maßnahmen zur Gewaltprävention.

Dialogprozesse zu Gewalterfahrungen während des Bürgerkrieges werden ebenfalls angestoßen, die neue Sichtweisen auf geschichtliche Prozesse erlauben und gesellschaftliche Versöhnungspotenziale fördern. Mitglieder indigener Gemeinden werden dabei unterstützt, soziale Prozesse zur Aufarbeitung vergangener Gewalterfahrungen und zur (Wieder-)Entdeckung traditioneller Werte und Umgangsformen zu initiieren. Außerdem werden neue Formen der Gemeindeorganisation angeregt, die friedliches Zusammenleben und gewaltfreie Konfliktbearbeitung in den Mittelpunkt stellen.

Der Einsatz von Friedensfachkräften in und durch Partnerorganisationen ermöglicht Partnernähe und einen intensiven Zugang zu den Zielgruppen. Durch den prozessorientierten Ansatz können Projekte längerfristig begleitet werden.

Partnerorganisationen des Vorhabens sind unter anderem die Stiftung ProPAZ, die staatliche Ombudsbehörde (PDH), das Historische Archiv der Nationalen Polizei (AHPN), das Menschenrechtsbüro der Katholischen Kirche (ODHAG), die Nichtregierungsorganisationen Centro de Análisis Forense y Ciencias Aplicadas (CAFCA) und Equipo de Estudios Comunitarios y Acción Psicosocial (ECAP) sowie Ajkemab` Rech K`aslemal.

Das ZFD-Programm stimmt seine Aktivitäten eng mit anderen Vorhaben der GIZ ab.

Wirkungen:

Ein Beispiel aus der Praxis

Die Partnerorganisation ECAP wird seit 2008 unterstützt. Das Projekt „Das Schweigen brechen" begleitet Frauen, die während des Bürgerkrieges schweren Menschenrechtsverletzungen ausgesetzt waren. Die psychosoziale Arbeit umfasst die Aufarbeitung der traumatischen Erfahrungen, Vernetzung der Betroffenen, Unterstützung bei Prozessen zur Wiedergutmachung, Aufklärung über Frauenrechte, Sensibilisierungsprozesse im sozialen Umfeld, Arbeit mit den nachfolgenden Generationen und die Vernetzung mit relevanten lokalen Institutionen. Das Projekt erreichte 2012 im Rahmen des GIZ-weiten Genderwettbewerbs den 3. Platz.

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Bezeichnung: Ziviler Friedensdienst (ZFD): Versöhnung und Gerechtigkeit im Umfeld des Khmer Rouge Tribunals

Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)

Land: Kambodscha

Gesamtlaufzeit: 2014 bis 2017

Ausgangssituation

30 Jahre nach der Diktatur der Khmer Rouge in Kambodscha wird den überlebenden Hauptverantwortlichen für die Ermordung von 1,7 Millionen Menschen der Prozess gemacht. Das sogenannte Khmer-Rouge-Tribunal (Extraordinary Chambers in the Courts of Cambodia, ECCC), ein von den Vereinten Nationen unterstützter kambodschanischer Gerichtshof, verurteilte den ehemaligen Direktor eines Foltergefängnisses im Februar 2012 zu lebenslanger Haft. Seit Ende 2011 läuft der Prozess gegen zwei ehemalige Führungsmitglieder der Khmer Rouge.

Die kambodschanische Bevölkerung ist durch den politischen Massenmord und Jahrzehnte des Bürgerkrieges bis heute traumatisiert. Die fehlende Aufarbeitung der Vergangenheit behindert das Land im friedlichen Aufbau demokratischer und rechtsstaatlicher Strukturen.

Ziel

Die kambodschanische Gesellschaft kann die Schrecken von Bürgerkrieg und Völkermord besser verarbeiten und hat zunehmend Zugang zu Methoden und Strukturen ziviler Konfliktbearbeitung.

Vorgehensweise

Fachkräfte des Zivilen Friedensdienstes (ZFD) unterstützen mehrere staatliche und nichtstaatliche Partnerorganisationen bei der gemeinsamen Erinnerung an die Verbrechen der Vergangenheit und der gemeinsamen friedlichen Gestaltung der Zukunft. Um eine nachhaltige Wirkung zu erzeugen, sind Jugend- und Bildungsarbeit Schwerpunkte des Projektes.

Aufklärungskampagnen informieren die Bevölkerung über die Schreckensherrschaft der Khmer Rouge, den Verlauf des Gerichtsverfahrens an den ECCC und dessen Wirkung auf den sozialen Wiederaufbau. Die Botschaft von Gerechtigkeit und Versöhnung wird damit aus den Gerichtssälen in die kambodschanische Gesellschaft getragen. In Täter-Opfer-Dialogen werden Überlebende des Khmer-Rouge-Regimes an der Aufarbeitung der Vergangenheit beteiligt.

Der ZFD unterstützt Nebenklägeranwälte bei ihrer Arbeit vor Gericht. Reparationsprojekte und nichtgerichtliche Wiedergutmachungsmaßnahmen sorgen für Genugtuung bei den Opfern und Überlebenden des Khmer-Rouge-Regimes.

Die Förderung von Erinnerungskultur stellt dabei sicher, dass alle sozialen Gruppen am Aufbau einer friedlichen Zukunft beteiligt sind. Überlebende und Nachgeborene werden psychologisch betreut, um die traumatischen Erfahrungen verarbeiten zu können.

Wirkung

Mehr als zwei Drittel der Kambodschaner glauben, dass die ECCC für Gerechtigkeit sorgen und zum sozialen Wiederaufbau beitragen.

Im sogenannten Fall 2, dem Prozess gegen die noch lebenden Hauptverantwortlichen des Khmer-Rouge-Regimes, sind 3.850 Nebenkläger zugelassen, über die Hälfte sind Frauen. Unter ihnen sind Opfer von geschlechtsspezifischer Gewalt. Psychosoziale Begleitung hat Nebenklägern nachweislich geholfen, dem Stress der Verfahren besser standzuhalten und im Gerichtssaal souverän zu sprechen.

Allgemeine und symbolische Reparationsprojekte helfen Erinnerung aufrechtzuerhalten, Wissen zu vermitteln und Wunden zu heilen.

Ehemalige Khmer Rouge sowie Personen, die stillen Widerstand geleistet oder Opfern geholfen haben, sprechen öffentlich. An Orten des Verbrechens sind Gedenkkomitees entstanden. In ihren Projekten erinnern sie mit künstlerischen Mitteln an die Vergangenheit. Dialoge zwischen Jugendlichen und Überlebenden richten sich gegen das Vergessen. Zur Verbesserung von Rechtsstaatlichkeit setzen sich Studierende mit dem Rechtsverfahren an den ECCC auseinander.

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Bezeichnung: Programm Ziviler Friedensdienst: Konflikttransformation und Friedensförderung auf Mindanao

Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)

Land: Philippinen

Politischer Träger:

Gesamtlaufzeit: 2008 bis 2018

Ausgangssituation:

Die Inselgruppe Mindanao im Süden der Philippinen gilt als strukturschwächste und am wenigsten entwickelte Region des Landes. Die ungleiche Verteilung von Land und Ressourcen sowie die Benachteiligung und Marginalisierung großer Teile der Bevölkerung tragen ursächlich zu diversen Gewaltkonflikten bei. Seit Jahrzehnten bestehen bewaffnete Konflikte zwischen dem philippinischen Staat und verschiedenen Rebellen- und Separatistengruppen. Zudem gibt es eine Vielzahl von Konflikten zwischen ethnischen Gruppen, Clans und Familien mit teils erheblichem Gewaltpotenzial.

National bedeutend sind vor allem die seit Jahrzehnten bestehenden Konflikte des philippinischen Staates mit der maoistischen New People’s Army (NPA) und mit der Moro Islamic Liberation Front (MILF). Letztere kämpft für die weitgehende Unabhängigkeit und Selbstbestimmung der muslimischen Minderheit auf Mindanao. Besonders im Konflikt zwischen Staat und MILF haben sich beide Konfliktparteien in den vergangenen Jahren um eine Konfliktbeilegung und um ein tragfähiges Friedensabkommen bemüht. Im März 2014 wurde ein Abkommen zur sukzessiven Einrichtung der muslimisch geprägten Autonomieregion Bangsamoro unterzeichnet. Seit einem blutigen Zwischenfall 2015, der allgemein als Zäsur im Friedensprozess angesehen wird, kam die legale Verabschiedung und politische Umsetzung zum Erliegen. Vorschläge zur Wiederaufnahme der Prozesse hat die neue Regierung Dutertes (seit 2016) noch nicht gemacht.

Ziel:

Von Konflikten betroffene Gemeinschaften nutzen die Potenziale lokaler Institutionen (vor allem im zukünftigen Bangsamoro und den umliegenden Gebieten) für die gewaltfreie Konflikttransformation. Sie erkennen Gewaltkonflikte frühzeitig, verhindern deren Eskalation und stärken damit ihre allgemeine Widerstandsfähigkeit (Resilienz).

Marginalisierte Gruppen, insbesondere die Mitglieder indigener Gemeinschaften, kennen ihre Rechte und die administrativen Grundlagen im Kontext von Ressourcenkonflikten. Sie sind in der Lage, ihre Rechte und Interessen angemessen einzufordern und zu vertreten.

Die Menschen in Nordwest- und Zentralmindanao thematisieren kontroverse Themen im Kontext des Bangsamoro-Friedensprozesses in Dialogforen und Informationsveranstaltungen. Sie kennen die Ursachen und Auswirkungen der Konflikte, sind über Fortschritte und Herausforderungen des Friedensprozesses informiert und kennen mögliche gewaltfreie Lösungen für neu aufbrechende Konflikte.

Zivilgesellschaftliche und staatliche Institutionen und Organisationen (vor allem im zukünftigen Bangsamoro und den umliegenden Gebieten) bringen sich aktiv und konfliktsensibel in den Übergangsprozess zur autonomen Region Bangsamoro ein.

Vorgehensweise:

Die Mitarbeiter des Zivilen Friedensdienstes (ZFD) beraten die Kooperationspartner auf Mindanao und unterstützen sie bei der Planung und Durchführung friedensfördernder Projekte. Gemeinsam mit den staatlichen und zivilgesellschaftlichen Partnern arbeiten sie daran, die Fähigkeiten zur Friedensförderung in den Gemeinden zu stärken, Dialoge zu etablieren und die Rechtssicherheit zu verbessern. Sie kooperieren dabei mit dem „Forum Ziviler Friedensdienst" im Rahmen einer von den Trägern des ZFD entwickelten gemeinsamen Strategie.

In der Region Caraga im Nordosten der Insel Mindanao kooperiert der ZFD zudem mit dem Programm „Konfliktsensible Ressourcen- und Vermögensverwaltung" (COSERAM), das die GIZ dort im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) durchführt.

Wirkung:

Zivilgesellschaftliche und staatliche Partner des ZFD gestalten ihre Projekte konfliktsensibel und orientieren sich dabei an internationalen Standards. Sie sind in Methoden gewaltfreier Konfliktbearbeitung geschult und wenden sie in der Friedensarbeit an.

Projekte des ZFD haben zur gewaltfreien Bearbeitung und Lösung von Konflikten um Land und Ressourcen beigetragen. In Konflikten zwischen Clans und Familien konnte mehrfach erfolgreich vermittelt werden.

Der ZFD unterstützte den Friedensprozess zwischen dem philippinischen Staat und der MILF durch Vernetzung von Friedensakteuren, Einbindung benachteiligter und marginalisierter Gruppen sowie durch die Förderung von Dialogen auf allen gesellschaftlichen Ebenen.

 
Weitere Projektinformationen

CRS-Schlüssel
15220

Kombifinanzierung
  • Engagement Global GmbH (43,51 Mio. €)
Entwicklungspolitische Kennungen

Signifikantes Nebenziel:

  • Gleichberechtigung der Geschlechter

Zuständige Organisationseinheit
G220 Frieden und Sicherheit

Nachfolger-Projekt
2013.0944.2

Auftragsvolumen (aktuelles Projekt)
43.512.292 €

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Burkina Faso, Mali, Niger, Tschad
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