Die Produktion und Vermarktung von Agrarerzeugnissen in Somalia fördern

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Unterstützung landwirtschaftlicher Produktion und Qualitätssicherung in Somalia
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Somalia
Politischer Träger: Ministerium für Planung und Landesentwicklung, Somalia
Gesamtlaufzeit: 2021 bis 2024

Ausgangssituation

Historisch gesehen ist die Viehzucht die vorherrschende Form der Landwirtschaft in Somalia. Etwa 60 Prozent der Bevölkerung bestreiten ihren Lebensunterhalt direkt oder indirekt mit der Viehzucht und den daraus entstehenden Produkten. Vom Ackerbau leben dagegen nur etwa 20 Prozent der Bevölkerung. Das in Somalia verzehrte Obst und Gemüse wird meist aus den Nachbarländern eingeführt.

Der Regenfeldbau ist das wichtigste landwirtschaftliche Produktionssystem, wobei auf etwa 70 Prozent der durch Regen bewässerten Ackerflächen Sorghum angebaut wird. Weitere 25 Prozent entfallen auf den Anbau von Mais. Andere Feldfrüchte wie Kuhbohnen, Hirse, Erdnüsse, Bohnen und Gerste werden ebenfalls auf verstreuten Grenzertragsflächen angebaut.

Bewässerungsfeldbau findet hauptsächlich entlang der Flussufer statt. Dazu wird das Wasser durch einfache Erdkanäle oder durch eine gezielte Überflutung auf die Anbauflächen geleitet. Diese Vorgehensweise fördert jedoch die Bodenerosion. Die meisten Betriebe, die Bewässerungsfeldbau betreiben, bauen nur zu einem geringen Teil Obst und Gemüse für den Verkauf an.

Dabei verkaufen die Bäuerinnen und Bauern ihre Erzeugnisse nach Möglichkeit auf den örtlichen Märkten. Allerdings wird die Ernte häufig von Zwischenhändlern aufgekauft und zum Weiterverkauf in die Städte des Landes gebracht.

Ziel

Die Kompetenzen für die Produktion und Vermarktung von ausgewählten, qualitativ hochwertigen Agrarerzeugnissen sowie die entsprechenden Rahmenvorschriften sind verbessert.

Vorgehensweise

Das Projekt sorgt dafür, dass die Gemeinden sowie die Strukturen, die die staatlichen Partnerorganisationen in Bezirken und Regionen unterhalten, über bessere Kapazitäten bei der Erzeugung und Vermarktung von Obst und Gemüse verfügen. Das Projekt ist in ausgewählten Dörfern in der Region Togdher im Bezirk Odwayne in Somaliland sowie in der Region Nugaal im Bezirk Burtinle in Puntland tätig.

Zu den geförderten Maßnahmen zählen Schutz und Sanierung von Boden und Wasser sowie die Anwendung von integrierten Pflanzenschutzkonzepten.

Ferner fördert das Projekt die Minimierung von Nachernteverlusten im Betrieb und auf dem Markt sowie Analysen zur Ermittlung des Marktpotenzials. Zudem unterstützt das Projekt von Bäuerinnen und Bauern geführte Erzeugergemeinschaften bei der Vermarktung ihrer Produkte. Die Nachhaltigkeit der Projektergebnisse wird mithilfe von Schulungen und Beratungsmaßnahmen (Farmer Field Schools, Lead Farmers) erreicht, die von Erzeuger*innen durchgeführt werden.

Die Maßnahmen zur Förderung der Vermarktung werden durch den Aufbau von institutionellen Kapazitäten und die Bereitstellung einer Infrastruktur zur Qualitätssicherung für die zuständigen Behörden ergänzt.

Stand: Januar 2022