Grüne Energie für Klimaschutz in Ghana

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Erneuerbare Energien und Energieeffizienz für Klimaschutz in Ghana
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Ghana
Politischer Träger: Ministry of Energy, Ministry of Education
Gesamtlaufzeit: 2022 bis 2024

Teilnehmer eines Workshops modellieren Energieeffizienzmaßnahmen in Gebäuden mit einem Computerprogramm. Foto: GIZ

Ausgangssituation

In Ghana übersteigen die derzeitigen Stromerzeugungskapazitäten den nationalen Bedarf des Landes. Eine Ursache dieses Problems sind langfristige und teure Stromabnahmeverträgen, die der Staat vor dem Hintergrund der Energiekrise 2014-2016 mit privaten Betreibern thermischer Kraftwerke abgeschlossen hat. Diese haben hohe Strompreise zur Folge, die nicht nur für Privathaushalte und den wirtschaftlichen Sektor eine Herausforderung sind, sondern auch zu einer hohen Staatsverschuldung führen.

Dadurch werden Investitionen in erneuerbare Energien erschwert. Das Sparpotential, sowohl aus energetischer als auch finanzieller Sicht, ist dabei jedoch enorm. Weitere Herausforderungen im Sektor sind die unzureichende fachliche Qualifikation von Personal im Bereich Erneuerbare Energien und Energieeffizienz, was für einen Mangel an qualifizierten Arbeitskräften sorgt.

Das bilaterale Projekt „Erneuerbare Energien und Energieeffizienz für Klimaschutz in Ghana“ zielt auf die Verbesserung der institutionellen und regulatorischen Rahmenbedingungen für erneuerbare Energien und Energieeffizienz und die Förderung von Investitionen in diesen Bereich.

Ziel

Die institutionellen und regulatorischen Rahmenbedingungen für die Nutzung von Erneuerbare-Energien- und Energieeffizienz-Lösungen sind verbessert. Dadurch verbessert sich auch die finanzielle Nachhaltigkeit des Energiesektors. Außerdem unterstützt das Projekt damit die Erreichung der ghanaischen Klimaziele und eine nachhaltige und inklusive Wirtschaftsentwicklung.

Schüler*innen einer Berufsschule lernen den praktischen Umgang mit Solarzellen. Foto: GIZ

Vorgehensweise

Das Projekt setzt in den folgenden fünf Bereichen an: (i) Beratung des Energieministeriums, (ii) Verbesserung der Leistungsfähigkeit der staatlichen Energieversorgungsunternehmen, (iii) Verbesserung der Dienstleistungen rund um Erneuerbare Energien und Energieeffizienz der Energieberatungsstelle des ghanaischen Industrieverbandes AGI, (iv) Verbesserung der Energieeffizienz und Einsatz von Erneuerbare-Energien-Lösungen in öffentlichen Gebäuden, sowie (v) Verbesserung der Berufsausbildung im Bereich Erneuerbare Energien und Energieeffizienz.

Im ersten Jahr hat das Projekt wichtige Meilensteine erreicht, auf denen weitere Aktivitäten in den beiden kommenden Jahren aufbauen werden.

Das Projekt unterstützte erfolgreich die Entwicklung einer Regulierung, die darauf abzielt, den Beschaffungsprozess für zusätzliche Stromerzeugung transparenter zu gestalten. Langfristig hilft die Regulierung dabei, die besten Preise und besten Vertragsbedingungen für eine bedarfsorientierte Energiebeschaffung zu etablieren.

Die beiden staatlichen Energieversorgungsunternehmen Electricity Company of Ghana (ECG) und Northern Electricity Distribution Company (NEDCo) erhalten technische Unterstützung und Ressourcen, um neue Geschäftsmodelle für erneuerbare Energien zu entwickeln und umzusetzen. Das hat die ECG dazu befähigt, ihre Kundschaft besser über Möglichkeiten in den Bereichen Energieeffizienz und erneuerbare Energien zu beraten. NEDCo wiederum führt mit smarten Zweirichtungszählern die Netzeinspeisung von privat erzeugtem Solarstrom ein.

Das Projekt unterstützt außerdem das Energy Service Centre, das zur Association of Ghana Industries gehört, bei der Sensibilisierung von Gewerbe und Industrie zu den Themen Energieeffizienz und Solar-Dachanlagen. Zu den Dienstleistungen gehören Energieaudits, Solar-Machbarkeitsstudien und Zweitmeinungen zu Projektvorschlägen, um den Energieverbrauch zu senken.

Das Energieministerium wurde erfolgreich darin unterstützt, einen nationalen Aktionsplan zur Förderung erneuerbarer Energien in öffentlichen Einrichtungen wie Krankenhäusern oder Schulen zu entwickeln und zu verabschieden. Dadurch können diese ihre Stromkosten senken, was wiederum die Staatsverschuldung verringert.

Schließlich wurden zur Unterstützung der Berufsbildung im Bereich erneuerbare Energien und Energieeffizienz zehn Ausbildungsstätten mit technischen Geräten und Lernmaterialien ausgestattet, sowie durch umfassende Weiterbildung der Lehrkräfte gestärkt. Das Projekt förderte zudem die Verbesserung von Ausbildungskursen in klimafreundlicher Kälte- und Kühltechnik, sodass qualifizierte Arbeitskräfte für die absehbar steigende Nachfrage in diesem Bereich zur Verfügung stehen.

Stand: März 2023

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