© Get Water Uganda

10.08.2022

Uganda: Sauberes Wasser durch Sonnenlicht

Mehr als 20.000 Menschen im ländlichen Uganda desinfizieren Wasser durch Sonnenlicht. Sie kommen so zu sauberem Trinkwasser.

Copyright: Get Water Uganda

Früher musste Nali Evarline Bwire einen Baum fällen, bevor sie gefahrlos ihren Durst löschen konnte: „Ich habe Holz gehackt und ein Feuer gemacht, um mein Trinkwasser abzukochen“, erzählt die Uganderin. Das bedeutete jedes Mal viel Arbeit – die sich Bwire jetzt sparen kann: Ihr Trinkwasser reinigt sie mit Sonnenlicht von Krankheitserregern. Dazu befüllt Bwire PET- oder Glasflaschen und legt sie in die Sonne. Die natürliche UV-Strahlung tötet mit der Zeit Viren und Bakterien ab. Zur Überprüfung nutzt Bwire ein WADI-Gerät. Die Abkürzung steht für „Water Disinfection“, also Wasserdesinfektion. Das Messgerät wird mit Solarenergie betrieben und neben die Wasserflaschen gelegt. Es zeigt den Fortschritt der Desinfektion an: „Wenn ich nach ein paar Stunden auf das WADI schaue und ein Smiley angezeigt wird, ist das Wasser trinkbar“, berichtet Bwire. Das lachende Gesicht erscheint erst, wenn genug Sonnenstrahlung gemessen wurde, um Keime sicher zu neutralisieren.

Durch das Projekt haben 25.000 Menschen aus über 5.000 Haushalten im ländlichen Uganda jetzt sauberes Trinkwasser. Die gesundheitlichen Vorteile durch die Nutzung des WADI sind direkt spürbar: „Meine Kinder leiden nicht mehr unter Ausschlag und Durchfall, die durch verunreinigtes Wasser verursacht wurden“, freut sich Bwire. Mehr als zwei Drittel der Geräte wurden an Frauen und Mädchen ausgegeben, die damit besonders profitieren.

Neben den gesundheitlichen Aspekten wird der Alltag entlastet, weil kein Brennholz mehr gesammelt werden muss. Die Zeitersparnis nutzt Nali Evarline Bwire unter anderem, um ihr Grundstück wieder aufzuforsten: „Ich pflanze jetzt Bäume, statt sie zu verfeuern.“

Das Projekt zur solaren Wasserdesinfektion in Uganda läuft im Rahmen der Strategischen Partnerschaft Technologie in Afrika (SPTA) des Bundesentwicklungsministeriums (BMZ). Die Deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH unterstützt das Projekt gemeinsam mit der lokalen Organisation „Get Water“. Die WADI-Geräte werden vom SPTA-Partner Helioz bereitgestellt.

Copyright: Get Water Uganda

Die SPTA bringt europäische Unternehmen mit Akteuren der Entwicklungszusammenarbeit zusammen, um öffentlich-private Kooperationsprojekte in afrikanischen Ländern zu entwickeln. Ziel der Projekte ist es, durch den gezielten Einsatz zukunftsweisender Technologien zur Erreichung der globalen Nachhaltigkeitsziele beizutragen. Die GIZ kooperiert in diesem Rahmen mit über 220 europäischen Unternehmen. Das Netzwerk ist besonders in den Bereichen Bildung, Energie, Gesundheit, Grüner Technologie, Landwirtschaft und Mobilität aktiv.

Ein Video zu ausgewählten SPTA-Projekten, darunter das Projekt zur solaren Wasserdesinfektion in Uganda, finden Sie hier.