Verringerung der Auswirkungen des Klimawandels auf die Verfügbarkeit von Wasser- und Bodenressourcen

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Nachhaltiges Wasser- und Bodenmanagement zur Ernährungssicherung in katastrophengefährdeten Gebieten
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Burundi, Zentralafrika
Politischer Träger: Office Burundais de Protection de l‘Environnement (OBPE) Burundisches Umweltamt
Gesamtlaufzeit: 2018 bis 2021

Ausgangssituation

Burundi ist durch eine starke Abhängigkeit der Bevölkerung von der Landwirtschaft und natürlichen Ressourcen geprägt. Für etwa 90 Prozent der überwiegend ländlichen Bevölkerung bilden die Bodenressourcen und Landwirtschaft die Lebensgrundlage. Das Land weist mit circa 380 Einwohner*innen pro Quadratkilometer eine der höchsten Bevölkerungsdichten weltweit auf: Pro Haushalt mit durchschnittlich sieben Personen stehen nur etwa ein halber Hektar Land zur Verfügung. Daher bewirtschaften die Menschen auch ungeeignete Flächen und steile Hanglagen. Das führt oft zur Zerstörung des Bodens, also starker Erosion und sinkender Bodenfruchtbarkeit. Durch fehlendes (Regen-)Wassermanagement sind außerdem nur geringe landwirtschaftliche Erträge möglich.
Das Produktivitätswachstum in der Landwirtschaft kann mit dem hohen Bevölkerungswachstum von mehr als drei Prozent nicht mithalten. Überweidete und übernutzte Waldflächen tragen zusätzlich zur Zerstörung von Ökosystemen bei. Diese Umweltprobleme werden durch die Auswirkungen des Klimawandels verschärft, zum Beispiel durch höhere Temperaturen und Niederschläge, Extremereignisse wie Überschwemmungen und Dürren. Dies erhöht die Anfälligkeit der Bevölkerung und gefährdet die sozioökonomische Entwicklung.

Ziel

Durch die verbesserte Risikoprävention und das Katastrophenmanagement durch die Kommunen ist die Widerstandsfähigkeit kleinbäuerlicher Haushalte gegenüber dem Klimawandel gesteigert. Insgesamt sind die Voraussetzungen für eine sozioökonomische Entwicklung schutzbedürftiger Haushalte verbessert.

Vorgehensweise

Das Vorhaben stärkt die Fähigkeiten der Kleinbäuerinnen und Kleinbauern in gefährdeten Gebieten, klimasensible Maßnahmen sowohl im Wasser- und Bodenmanagement als auch in der Ernährungssicherung dauerhaft umzusetzen. Es werden Maßnahmen gefördert, die der Ernährungssicherung dienen, zum Beispiel neue Anbaufrüchte und Saatgut, die höhere Erträge erreichen. Außerdem unterstützt das Vorhaben biologische Maßnahmen, die die Bodenfruchtbarkeit und Pflanzengesundheit verbessern.
Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf einem besseren Zugang von Frauen zu eigenem Einkommen aus der Landwirtschaft. Zudem stärkt das Vorhaben die Beteiligung von Frauen an Entscheidungen, wie das Einkommen beziehungsweise die Ersparnisse genutzt werden.
Die gefährdeten Kommunen haben ein hohes Katastrophenrisiko durch extreme Wetterereignisse, die in der Regel auf Flächen treffen, die mit unangepassten Methoden hinsichtlich Wasser- und Bodenmanagement bewirtschaftet werden. Daher stärkt das Vorhaben kommunale Akteure bei der Anwendung eines systematischen Katastrophenrisikomanagements.
Um ein möglichst breitenwirksames Ergebnis zu erreichen, wird der Austausch zwischen technischen staatlichen und nichtstaatlichen Akteuren im Interesse der Kleinbäuerinnen und Kleinbauern unterstützt und gefördert. Er dient der Verbreitung erfolgreicher Ansätze über nichtstaatliche Entwicklungsakteure. Dies stärkt ihre Fähigkeiten, umweltschonendes Wasser- und Bodenmanagement sowie Ernährungssicherung durch die ländliche Bevölkerung zu fördern. Zudem wird über ihr Wirken in Kommunen und Gemeinden Einfluss auf technische staatliche Dienste genommen.

Wirkungen

  • Durch umweltschonendes Wasser- und Bodenmanagement in gefährdeten Gebieten trägt das Vorhaben dazu bei, die Wasserspeicherfähigkeit der Böden und die Infiltration von Wasser zu erhöhen und dabei gleichzeitig die Erosion zu reduzieren. Die Bodenfruchtbarkeit wird durch neue Anbaumethoden und teilgeschlossene Nährstoffkreisläufe verbessert beziehungsweise stabilisiert.
  • Der Brennholzbedarf wird durch energiesparende Öfen reduziert und damit Bäume erhalten. Durch die Umsetzung der Maßnahmen erfolgt auch eine verbesserte Anpassung an die Extremereignisse in Folge des Klimawandels.
  • Die arme ländliche Bevölkerung ist besser in der Lage, durch die boden- und wasserkonservierenden Maßnahmen ihre landwirtschaftliche Produktion zu stabilisieren oder zu steigern. So erhöhen sich die ökonomischen Erträge. Weiterhin entstehen Einkommen für Frauen und Jugendliche.
  • Die Mitwirkung von Frauen an Entscheidungen im Haushalt, im landwirtschaftlichen Anbau sowie in der Nutzung der Erträge stärkt ihre familiäre und soziale Rolle.

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