Verbesserung der Mütter- und Neugeborenenversorgung

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Verbesserung der Mütter- und Neugeborenenversorgung
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Kambodscha
Politischer Träger: Ministry of Health
Gesamtlaufzeit: 2016 bis 2019

Kambodscha. Zwei Mütter verlassen mit ihren Neugeborenen das Provincial Referral Hospital in Kampot, das Nachsorgebehandlungen nach der Entbindung anbietet. © GIZ

Ausgangssituation

Kambodscha hat große Erfolge bei den Millenniums-Entwicklungszielen der Vereinten Nationen für das Jahr 2015 für Mutter- und Kind-Gesundheit erzielt. Die Müttersterblichkeit ist zwischen 2005 und 2014 von 472 auf 170 pro 100.000 Lebendgeburten gesunken. Die Neugeborenensterblichkeit sank im gleichen Zeitraum von 28 auf 18 pro 1.000 Lebendgeburten. Trotz dieser Erfolge sind Mütter- und Neugeborenensterblichkeit im internationalen und regionalen Vergleich immer noch sehr hoch.

Ziel

Familien mit kleinen Kindern haben zunehmenden Nutzen von qualitativ verbesserten Gesundheitsdiensten für Mütter und Kinder.

Vorgehensweise

Im Mittelpunkt stehen eine Qualitätsverbesserung der Notfallversorgung für Mutter und Kind rund um die Geburt sowie die Verbesserung der Qualifikation des Gesundheitspersonals zur Versorgung von geburtshilflichen Notfällen. Zudem sollen Gesundheitsdienste möglichst behindertengerecht organisiert und Instrumente zur Früherkennung von Behinderungen bei Kleinkindern entwickelt werden.

In vier Provinzen Kambodschas unterstützt das Vorhaben die Diagnose-, Therapie- und Beratungsfähigkeiten des für geburtshilfliche Notfälle zuständigen Gesundheitspersonals. Die Kompetenzen von Hebammen im Umgang mit komplizierten Geburten werden durch spezifische Fortbildungen verbessert. In Provinzkrankenhäusern wurden dazu Trainingsräume errichtet und ausgestattet.

Diese Aktivitäten werden hauptsächlich vom Consultingunternehmen GFA in Zusammenarbeit mit der lokalen Nichtregierungsorganisation RACHA und der Liverpool School of Tropical Medicine (LSTM) umgesetzt. Weitere Bereiche der Zusammenarbeit mit GFA und RACHA sind die Verbesserung der Qualität der angebotenen Gesundheitsdienstleistungen sowie eine positive Beeinflussung von Einstellungen in der Bevölkerung zu Mütter- und Neugeborengesundheit durch Aufklärungsmaßnahmen.

Zur behindertengerechten  Organisation von Gesundheitsdiensten werden Methoden und Kompetenzen des Gesundheitspersonals gefördert  . Der Informationsstand und die Fähigkeiten zur Selbsthilfe von Menschen mit Behinderungen bezüglich sexueller und reproduktiver Gesundheit und Rechte werden auf diese Weise verbessert. Instrumente zur Früherkennung von Behinderungen bei Kleinkindern, dazugehörige Trainingsmaterialien und eine Dienstleisterdatenbank wurden weiterentwickelt und dem Gesundheitsministerium übergeben, um offiziell eingeführt zu werden.

Kambodscha. Hebammen verteilen Neugeborenenausstattungen, zur Verfügung gestellt von Muskoka, mit Babykleidung und Seife an Mütter im Steung Keo Gesundheitszentrum in Kampot. © GIZ

Wirkungen

Das Vorhaben unterstützt Fortbildungen für das Gesundheitspersonal. Die Fähigkeiten  von Hebammen im Umgang mit geburtshilflichen Notfällen konnte verbessert werden. Dadurch stieg die Prozessqualität der geburtshilflichen Gesundheitsdienstleistungen. Im Hinblick auf normale Entbindungen  stieg der durchschnittliche Wissens- und Fähigkeitenwert von Hebammen in den Provinzen bis Ende 2017 auf mindestens 91 Prozent (laut projekteigener Erhebung).

Kambodscha. Glückliches Elternpaar mit ihrem gesunden Neugeborenen in einem Gesundheitszentrum in Kampot. (Foto Ursula Meissner) © GIZ

In Zusammenarbeit mit Selbsthilfeorganisationen von Menschen mit Behinderungen wurden 78 eintägige Trainings zu Schwangerschaftsfürsorge, Familienplanung und geschlechterspezifischer Gewalt umgesetzt. Jedes dieser Trainings erreichte im Schnitt 20 Männer und Frauen mit Behinderungen. 

Zu Früherkennung von Behinderungen bei Neugeborenen und Kleinkindern wurden Checklisten für Gesundheitspersonal entwickelt und in zwei nationale Gesundheitsrichtlinien integriert.

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