Solarenergieprogramm Mexiko

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Energieeffizienz und Erneuerbare Energien – Großvolumige Solarenergienutzung
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Mexiko
Politischer Träger: Mexikanisches Energieministerium (SENER); Mexikanisches Außenministerium (SRE)
Gesamtlaufzeit: 2015 bis 2020

Solarenergieprogramm Mexiko (DKTI Solar) © GIZ

Ausgangssituation

Die Energieversorgung in Mexiko beruht zu über 90 Prozent auf fossilen Brennstoffen. Mit der unlängst verabschiedeten Energiereform und dem Energiewendegesetz wurde eine entscheidende Grundlage geschaffen, um den Anteil erneuerbarer Energien an der Energieversorgung zu erhöhen. Außerdem hat sich Mexiko, im Rahmen der internationalen Klimaschutzverhandlungen, ambitionierte Ziele für den Ausbau sauberer Energien gesetzt.

Das große Potenzial der Solarenergie wird noch kaum genutzt. Dies hat verschiedene Ursachen. So fehlt bislang ein spezifisches Förderprogramm. Die technischen und kommerziellen Risiken von Projekten werden daher häufig als zu hoch eingeschätzt und hindern Projektentwickler daran, in Solarenergietechnologien zu investieren. Die nationalen Finanzinstitutionen sind wenig erfahren in der Bewertung und Finanzierung großer Solarprojekte. Die Zusammenarbeit zwischen Privatsektor, Wissenschaft und staatlichen Einrichtungen ist zu wenig entwickelt, um Investitionen in innovative Technologien anzustoßen. Darüber hinaus verfügen die verschiedenen Akteure nicht über Mechanismen für ein abgestimmtes, den Markt für Solartechnologien belebendes Vorgehen.

Ziel

Technologische, finanzielle und organisatorische Bedingungen für die großtechnische Nutzung der Solarenergie zur Energieerzeugung sind verbessert. Fotovoltaikanlagen zur Netzstromversorgung und neue solarthermische Anwendungen, wie die Nutzung solarer Prozesswärme in der Industrie und die solare Kühlung, kommen vermehrt zum Einsatz.

Vorgehensweise

Die GIZ unterstützt Mexiko im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) bei der Umsetzung des Programms. Das Vorhaben wird durch die Deutsche Klimatechnologieinitiative (DKTI) gefördert und hat diese Themenschwerpunkte:

  • Markteinführung und Technologietransfer von innovativen Systemen
    Das Programm unterstützt Schlüsselakteure des privaten, öffentlichen und wissenschaftlichen Sektors dabei, die Markteinführung von Solarenergietechnologien industrieller Größenordnung voranzutreiben. Um die Nachfrage zu erhöhen, werden die großen Energieverbraucher wie Industrie, Gewerbe und öffentliche Einrichtungen über technische und kommerzielle Einsatzmöglichkeiten, wirtschaftliche Machbarkeit, Anreizsysteme und Finanzierung sowie Referenzprojekte umfassend informiert.
    Um die Ziele für eine klimafreundliche Transformation des Energiesystems zu erreichen, muss das Angebot an industriellen Solarsystemen qualitativ und quantitativ erweitert werden. Das Programm baut daher Kooperationen mit Multiplikatorwirkung zwischen potenziellen Anwendern und Institutionen, wie Industrieverbänden und Handelskammern, auf. Schwerpunkte sind: Entwicklung von Strategien und Roadmaps für den Ausbau der Solarenergietechnologien, Qualitätsstandards und Kapazitätsaufbau, Weiterentwicklung des Regulierungsrahmens, Verbreitung von neuen Geschäfts- und Finanzierungsmodellen sowie Förderung von Wertschöpfungsketten und Marktentwicklung.
    Über Kooperationsplattformen fördert das Programm die Zusammenarbeit von Schlüsselakteuren, um eine integrierte Marktstrategie zu entwickeln. Sie richtet sich besonders an die neuen Akteure des Energiemarktes und an Institutionen, die technische und wirtschaftliche Innovationen im Energiesektor voranbringen. Einer der wichtigsten Partner bei Innovationen und Technologietransfer ist das Mexikanische Innovationszentrum für Solarenergie CeMIE-Sol, ein Netzwerk akademischer und privater Institutionen. Die GIZ berät den wissenschaftlichen Beirat von CeMIE-Sol und unterstützt strategische Projekte, mit Beteiligung von Unternehmen und Forschungseinrichtungen in Mexiko und Deutschland. Durch Workshops, Konferenzen und Studienreisen wird die Leistungsfähigkeit der Partner ausgebaut, ergänzt durch Schulungen und Aktivitäten zur Verbreitung von Solarenergietechnologien.

  • Leistungsfähigkeit der Finanzinstitutionen verbessern
    Das Programm stärkt die institutionelle Leistungsfähigkeit der Nationalen Entwicklungs- und Außenhandelsbank Bancomext. Sie verfügt über eine geförderte Kreditlinie der KfW Entwicklungsbank zur Finanzierung großer Fotovoltaikprojekte. Das Programm sensibilisiert die Mitarbeiter von Bancomext für die Evaluierung, Risikobewertung und Finanzierung von Solarprojekten, unter Berücksichtigung der neuen Geschäftsmodelle im liberalisierten Energiemarkt. Es berät auch zur Verbesserung von Methoden für die wirtschaftliche und finanzielle Bewertung von Solarprojekten. Die Zusammenarbeit soll auf Finanzintermediäre und die Entwicklung von neuen Finanzprodukten ausgeweitet werden

  • Entwicklung der Solarenergie harmonisieren
    Das Programm unterstützt die Plattformen der politischen, wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Akteure, wie den Energiewende-Beirat des Energieministeriums und das Solarenergienetzwerk des Nationalen Rates für Wissenschaft und Technologie CONACyT. Es stärkt ihre Fähigkeiten bei der Politikentwicklung, der Formulierung von Strategien und der Umsetzung von Programmen. Die GIZ berät das mexikanische Energieministerium SENER und CONACyT zu politischen, technologischen und innovativen Instrumenten: Erstellung von Roadmaps, Clusterentwicklung und Einrichtung von Wissenschafts- und Wirtschaftsnetzwerken.
    Die Öffnung des Energiemarktes und die jüngsten Ausschreibungen für saubere Energie haben eine neue Dynamik im Ausbau der Solarenergie in Mexiko bewirkt. Der erwartete Anstieg variabler erneuerbarer Energien im Strommarkt schafft auch neue Herausforderungen für die Systemintegration und den Ausbau der Energieinfrastruktur. Mit Analysen, Studien, Modellierungen, durch politischen Dialog und Verbreitung von Informationen unterstützt das Programm diese Veränderungsprozesse. Das DKTI-Solarprogramm will so die Hemmnisse für den wachsenden Ausbau klimafreundlicher Energietechnologien überwinden und zur langfristig nachhaltigen Entwicklung des Energiesystems beitragen.

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