Arbeitsplätze schaffen neue Perspektiven
Projektkurzbeschreibung
Bezeichnung: Beschäftigungsförderung für Binnenvertriebene, Flüchtlinge, Rückkehrer*innen und sozial schwache Haushalte in aufnehmenden Gemeinden in Nordirak
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Irak
Politischer Träger: Ministerium für Planung der autonomen kurdischen Regierung
Gesamtlaufzeit: 2017 bis 2022

Ausgangssituation
Der Irak gilt als fragiler Staat in einer instabilen, durch fortwährende Konflikte gekennzeichneten Region. Der Syrienkrieg und der Vormarsch der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) haben dazu geführt, dass rund eine Millionen Binnenvertriebene und etwa 250.000 syrische Geflüchtete in der autonomen Region Kurdistan Zuflucht gesucht haben.
Die wirtschaftliche Lage in der Region Kurdistan ist aufgrund niedriger Ölpreise und – damit einhergehend – sinkender Haushaltsmittel der Regionalregierung schlecht. Die Folgen sind hohe Arbeitslosigkeit und Verarmung in allen Bevölkerungsgruppen. Unter der Situation leiden jedoch besonders Binnenvertriebene, Geflüchtete, Rückkehrer*innen sowie Einwohner*innen der aufnehmenden Gemeinden, die nur unzureichenden Zugang zu Einkommen und Einkommen schaffenden Maßnahmen haben.
Ziel
Binnenvertriebene, Geflüchtete, Rückkehrer*innen und die Bevölkerung in den aufnehmenden Gemeinden Dohuk, Erbil, Sulaymaniya und Halabja haben Zugang zu Einkommen und Einkommen schaffenden Maßnahmen.

Vorgehensweise
Um bedürftige Haushalte zu unterstützen, schafft das Vorhaben zeitlich befristete Beschäftigungs- und Einkommensmöglichkeiten in den kurdischen Provinzen Dohuk, Erbil, Sulaymaniya und Halabja. Geflüchtete, Rückkehrer*innen, Binnenvertriebene und bedürftige Einwohner*innen haben die Möglichkeit, für maximal 40 Tage zu arbeiten. So erwirtschaften sie ein Einkommen und zugleich sind die Gemeinden entlastet. Mit diesen Einkommen können sie selbständig ihre Grundversorgung sichern. Mittels dieser direkt entlohnten Arbeit („Cash for Work“-Aktivitäten) werden soziale Dienstleistungen erbracht und die öffentliche Infrastruktur in den Camps und aufnehmenden Gemeinden instand gesetzt, so zum Beispiel Straßen, Schulen, Wasserleitungen, Abwasserkanäle und Freizeitanlagen.
Zusätzlich unterstützt das Vorhaben bedürftige Haushalte dabei, eigenständig mittel- und längerfristige Einkommen zu erwirtschaften. Das geschieht beispielsweise durch arbeitsmarktorientierte Trainings- und Ausbildungsmaßnahmen, Praktika in der Privatwirtschaft und die Förderung von Existenzgründungen.
Wirkungen
Durch direkt entlohnte Tätigkeiten („Cash for Work“-Maßnahmen) wurden bisher mehr als 45.000 Männer und Frauen kurzfristig beschäftigt. Mit ihrem Einkommen konnten sie den Lebensunterhalt ihrer Familien bestreiten und dringend benötigte Anschaffungen tätigen. Für ein paar Monate von Existenzängsten entlastet, können sie neue Perspektiven und Bewältigungsstrategien für eine bessere Zukunft entwickeln.
Weitere 500 besonders bedürftige Haushalte haben finanzielle Unterstützungsleistungen und dazugehörige Trainings erhalten, um eigene einkommensschaffende Aktivitäten zu beginnen oder wiederaufzunehmen, wie zum Beispiel den Betrieb eines Friseursalons oder Lebensmittelgeschäfts.

Mehr als 1.500 Menschen haben an berufsqualifizierenden Ausbildungsmaßnahmen teilgenommen und Praktika absolviert. Viele von ihnen haben im Anschluss eine Beschäftigung in der Privatwirtschaft gefunden oder wurden im Anschluss an ihr Praktikum durch das Unternehmen übernommen.
Zusätzlich haben bereits 250 Unternehmer*innen und Geschäftsführer*innen von Kleinst-, kleinen und mittleren Unternehmen an Gründungsförderungsprogrammen teilgenommen, um ihre Geschäftsideen erstmals zu verwirklichen oder weiter auszubauen. Dadurch tragen diese Unternehmen dazu bei, neue Arbeitsplätze zu schaffen und so die lokale Wirtschaft anzukurbeln.