Energieeffizienz im sozialen Wohnungsbau und in der Wasserversorgung verbessern (EEDUS)

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Energieeffizienz für nachhaltige Stadtentwicklung
Auftrgageber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Brasilien
Politischer Träger: Brasilianisches Ministerium für Regionalentwicklung
Gesamtlaufzeit: 2017 bis 2021

Ausgangssituation

Brasilien möchte bis 2025 den Ausstoß seiner Treibhausgase um bis zu 37 Prozent gegenüber 2005 senken. Dafür sollen erneuerbare Energien stärker eingesetzt und die Energieeffizienz um zehn Prozent verbessert werden.

2014 wurden in Brasilien wurden laut Aussage der Energieplanungsbehörde (Empresa de Pesquisa Energética, EPE)  28 Prozent des produzierten Stroms in Wohngebäuden und rund zwei Prozent für die Trinkwasserversorgung verbraucht.

Der nationale Wohnungsbauplan geht aufgrund der wirtschaftlichen und demographischen Entwicklung davon aus, dass bis 2023 jährlich rund 1,5 Millionen Wohnungen gebaut werden müssen.  Deshalb investiert die öffentliche Hand  mit dem Wohnungsbauförderprogramm Minha Casa, Minha Vida („Mein Haus, mein Leben“, MCMV) und anderen Programmen massiv in den sozialen Wohnungsbau.

Durch zunehmende Komfortansprüche der Wohnungsnutzer*innen steigt der Stromverbrauch. Die Anforderungen an die Energieeffizienz von Gebäuden sind jedoch gering. Allerdings zeigt die Bauindustrie erstes Interesse, innovative Lösungen zu entwickeln.

Auch die Versorgungsnetze für Trinkwasser in den Gemeinden verbrauchen viel Energie. Allgemein fehlt es an aussagekräftigen Daten und Informationen wie viel Energie die Systeme nutzen und verbrauchen.

Ziel

Die  Energieeffizienz im sozialen Wohnungsbau und in der Wasserversorgung ist verbessert.

Vorgehensweise

Das Vorhaben ist in vier Handlungsfeldern aktiv:

  • Die Förderrichtlinien für den sozialen Wohnungsbau werden so gestaltet, dass von ihnen Impulse für eine verbesserte Energieeffizienz ausgehen. Handlungsträger*innen erarbeiten Empfehlungen, um Energieeffizienz in den Förderrichtlinien des Wohnungsbauförderprogramms MCMV zu verankern. Außerdem begleiten sie deren Umsetzung. Erfahrungen aus vorhandenen Pilotmaßnahmen oder Studien werden aufgearbeitet.
  • Neue oder angepasste Methoden, Verfahren und Instrumente schaffen die Voraussetzung, dass die Förderrichtlinien des Wohnungsbauförderprogramms MCMV zielführend gestaltet und effektiv umgesetzt werden. Baumängel werden schneller und gründlicher erfasst und so die Qualität der Bauvorhaben gesteigert. Es wird transparent gemacht, wie effektiv und kosteneffizient Maßnahmen im Bereich der Energieeffizienz sind.
  • Durch eine gestärkte Informations- und Wissensbasis können beteiligte Organisationen und Personen sach- und fachgerecht an den Prozessen im brasilianischen Kooperationssystem teilnehmen. Diskussions- und Abstimmungsprozesse werden so objektiver und zügiger. Mitarbeiter*innen der Organisationen wenden erworbenes Wissen zu Energieeffizienz in ihrem Arbeitsumfeld an. Dieses Handlungsfeld setzt größtenteils die GOPA Gesellschaft für Organisation, Planung und Ausbildung mbH um.
  • In der Wasserversorgung der Gemeinden wird die Energieeffizienz gefördert. Bereits bestehende Regulierungen sollen verstärkt Anreize für mehr Energieeffizienz setzen. Dafür ist eine umfassende und verlässliche Datenlage notwendig. Effektive und effiziente Auswertungsansätze werden erarbeitet. Für mehr Verlässlichkeit sollen digitale Verfahren genutzt werden. Sowohl bei der Regulierung als auch bei der Auswertung werden Mitarbeiter*innen durch Lernnetzwerke qualifiziert und entsprechende Methoden entwickelt und verbreitet . Die AKUT Umweltschutz Ingenieure Burkard und Partner GmbH führt dieses Handlungsfeld durch.

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