ProSanté: Gesundheitssystem stärken

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Gesundheitssystemstärkung – Sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Togo
Politischer Träger: Ministry of Development Planning and Cooperation (MDPC)
Gesamtlaufzeit: 2017 bis 2020

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Ausgangssituation

Togos Gesundheitssystem ist unterfinanziert. Oft fehlt es an Infrastruktur oder sie ist veraltet. Ebenso herrscht ein Mangel an geeignetem Personal. Das führt zu einer geringen Qualität der Behandlung der Bevölkerung; dies wiederum zu sinkender Nachfrage nach Gesundheitsdienstleistungen. Etwa ein Drittel der erkrankten Menschen sucht Dienste in Gesundheitszentren gar nicht erst auf. Im Bereich der reproduktiven und sexuellen Gesundheit sieht es nicht besser aus: Nur circa jede sechste verheiratete Frau nutzt Methoden der modernen Familienplanung und nur 57 Prozent der Schwangeren nehmen vier Termine zur Geburtenvorsorge wahr.

Durch den Klimawandel und durch veränderte Temperatur- und Niederschlagsmuster weiten sich besonders in Ländern wie Togo Krankheiten weiter aus. Starke Regenfälle verstärken zum Beispiel das Auftreten von Malaria. Ansteigende Temperaturen und Dürre vermindern die Nahrungsversorgung und damit die Anfälligkeit der Bevölkerung für Krankheiten.

Ziel

Der Zugang und die Nachfrage nach qualitativ hochwertiger Gesundheitsversorgung der Bevölkerung, insbesondere im Bereich der sexuellen und reproduktiven Gesundheit, sind verbessert.

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Vorgehensweise

Das Vorhaben führt in 30 Gesundheitszentren der Region Kara ein Qualitätsmanagementsystem ein. Dazu arbeitet es eng mit der Regionalvertretung und den Distriktverwaltungen des Gesundheitsministeriums zusammen.

Das Personal der Zentren wird systematisch fortgebildet, zum Beispiel in Methoden der modernen Familienplanung und in Schwangeren- und Neugeborenen-Notfallversorgung. Gemeinsam mit seinen togoischen Partnern setzt sich das Projekt dafür ein, dass die Bevölkerung Gesundheitsangebote mehr nutzt. Dafür wird eine umfangreiche Kommunikationsstrategie umgesetzt. Ein Schwerpunkt hierbei sind Informationen zu sexuellen und reproduktiven Rechten.

Weiterhin unterstützt das Projekt das Gesundheitsministerium bei der Planung des Personalbedarfs im Bereich Gesundheit bis zum Jahr 2030. Durch Beratung, Organisationsanalysen sowie die Erarbeitung neuer landesweiter Dokumente und Strategien kann das Ministerium die Aktivitäten im Gesundheitsbereich besser steuern. Ein Fokus liegt dabei auf einer hohen Qualität.

Damit sich das Gesundheitssystem Togos besser auf die Folgen des Klimawandels vorbereiten kann, fördert das Projekt die Erarbeitung einer Klimastrategie für den Gesundheitsbereich. Dafür wurden bereits Daten erhoben. Parallel unterstützt das Vorhaben beim Antrag auf Finanzierungsmittel aus Klimafonds.

In der Region Kara unterstützt die GFA Consulting Group bei der Umsetzung des Projektes.

Wirkungen

  • Für Togo liegen nun erste Entwürfe für eine Qualitätspolitik und -strategie im Gesundheitsbereich vor. 
  • Für die Region Kara ist eine regionale Qualitätsstrategie erarbeitet worden, die in den 30 vom Projekt unterstützten Gesundheitszentren umgesetzt wird. Dazu wurden 70 Mitarbeiter*innen der Regionalvertretung des Gesundheitsministeriums und der Gesundheitszentren fortgebildet. Die Zentren haben in diesem Rahmen Zusammenhang eine Selbstevaluierung durchgeführt, individuelle Arbeitspläne aufgestellt und wurden mit Materialien ausgestattet. Zudem wurden 210 Personen in den Verwaltungsausschüssen der Zentren fortgebildet. Die Ausschüsse werden weiter unterstützt.
  • Das Projekt hat 19 Trainer*innen und über 100 Angestellte aus Gesundheitszentren der Region Kara zum Thema Familienplanung fortgebildet. Dadurch können die Teilnehmer*innen 242.000 Frauen im gebärfähigen Alter Beratung zu entsprechenden Methoden anbieten.
  • Durch Informationskampagnen haben sich bereits knapp 450 Frauen für eine Familienplanungsmethode entschieden.
  • Mehr als 1.000 junge Mütter in der Region Kara hat das Projekt als Multiplikatorinnen fortgebildet. Diese sollen Gespräche über Themen wie ungewollte Schwangerschaften anstoßen. Außerdem wurden knapp 300 Marktfrauen fortgebildet, um für die Bedeutung von reproduktiven Gesundheitsdiensten wie etwa pränatalen Voruntersuchungen zu werben.
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