Trockenwälder schützen und nachhaltig bewirtschaften

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Stärkung von Kapazitäten für eine nachhaltige Landnutzung im Mesoamerikanischen Biokorridor
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Mexiko, Costa Rica, Guatemala, Deutschland
Politischer Träger: Mexiko: Agencia Mexicana de Cooperación Internacional para el Desarrollo (AMEXCID) / Mexikanische Agentur für Internationale Entwicklungszusammenarbeit (AMEXCID) / Mexican Agency for International Development Cooperation (AMEXCID), Comisión Nacional para el Conocimiento y Uso de la Biodiversidad (CONABIO) / Nationale Biodiversitätskommission (CONABIO)/ National Comission for the Knowledge and Use of Biodiversity (CONABIO), Guatemala: Ministerio de Ambiente y Recursos Naturales (MARN) / Ministerium für Umwelt und natürliche Ressourcen (MARN)  Ministry of Environment and Natural Resources (MARN), Costa Rica: Sistema Nacional de Áreas de Conservación (SINAC) / Nationale Schutzgebietsbehörde (SINAC) / National System of Conservation Areas (SINAC)
Gesamtlaufzeit: 2016 bis 2018

Relevanz der Biodiversität im Tourismussektor

Ausgangssituation

In Guatemala gibt es rund 4.000 Quadratkilometer Trockenwälder, die etwa 3,5 Prozent des Staatsgebiets ausmachen. Sie sind Teil des Mesoamerikanischen Biokorridors, der sich durch besondere biologische Vielfalt auszeichnet. Trotz Schutzbemühungen gehören die Trockenwälder Guatemalas zu den am stärksten bedrohten tropischen Ökosystemen und haben bis heute über drei Viertel ihrer ursprünglichen Fläche eingebüßt. Gründe dafür sind Abholzung, Umwandlung von Wald- in Agrarfläche oder zunehmende Umweltverschmutzung. 

Aufgrund der abgeschiedenen Lage der Trockenwälder leben dort viele endemische Tier- und Pflanzenarten. Die Gebiete sind besonders von Degradation betroffen, also zum Beispiel von sinkender Bodenqualität durch Auswaschung. Außerdem ist das Ökosystem besonders anfällig für die Folgen des Klimawandels. 

Deshalb wurden Schutz- und Bewirtschaftungsmaßnahmen zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit (Resilienz) gegen den Klimawandel erforderlich, um das Weiterbestehen der Wälder sicherzustellen und die wirtschaftliche Lebensgrundlage für die Bevölkerung zu erhalten.

Ziel

Institutionen, Entwicklungsakteure und lokale Organisationen aus Guatemala, die sich für eine nachhaltige Landnutzung im Mesoamerikanischen Biokorridor einsetzen, nutzen Wissen von Partnern aus Costa Rica und Mexiko für nachhaltige Bewirtschaftungs- und Schutzmaßnahmen.

Relevanz der Biodiversität in der Landwirtschaft

Vorgehensweise

In einer Dreieckskooperation arbeiten Mexiko, Costa Rica, Guatemala und Deutschland gleichberechtigt für den Schutz der Trockenwälder in Guatemala. Das Vorhaben unterstützt insbesondere den internationalen Wissensaustausch zwischen Mexiko und Costa Rica mit Organisationen aus Guatemala. Schwerpunkte der GIZ innerhalb der Dreieckskooperation sind effiziente Koordination, Durchführung, Evaluierung und Systematisierung des Vorhabens. 

Die GIZ und ihre Partner beraten Entwicklungsakteure, staatliche Institutionen und lokale Organisationen in Guatemala, die im Mesoamerikanischen Biokorridor aktiv sind – beispielsweise das Umweltministerium oder das Nationale Institut für Seismologie, Vulkanologie, Meteorologie und Hydrologie sowie Universitäten und nichtstaatliche Organisationen. 

Beratungsinhalte sind der Aufbau von Wissen und Fähigkeiten, zum Beispiel zu Instrumenten zur Förderung von Dialog und Partizipation, geschlechtergerechten Methoden oder neuen Partnerschaften zwischen Stadt und Land (territoriale Governance). 

Die territoriale Governance benötigt aktuelle und genaue Daten, um Entscheidungen für die Planung von Schutzmaßnahmen und zum Erhalt der natürlichen Ressourcen zu treffen. Das Vorhaben unterstützt daher die Nationale Biodiversitätskommission Mexikos (CONABIO), diese Informationen für die verschiedenen staatlichen Institutionen und auch für die Zivilgesellschaft in einem Geoportal im Internet zugänglich zu machen.

Das Geoportal umfasst unter anderem Informationen und Kartenmaterial zur Geographie der geschützten Gebiete in Guatemala. 

Das Projekt berät die beteiligten Organisationen außerdem dabei, Informationen für die nachhaltige Landnutzung zu verarbeiten, bereitzustellen und zu nutzen. So wurden beispielsweise technische Datenblätter, strategische Vorgaben und ein ministerielles Abkommen zur Institutionalisierung des Mesoamerikanischen Biokorridors erstellt. Darüber hinaus unterstützt das Vorhaben die Entwicklung von Leitfäden zur Stärkung der biologischen Korridore in Guatemala, die auf dem Erfahrungsaustausch mit Costa Rica basieren. 

Stärkung des Biodiversitätsschutzes in der Bananenproduktion

Wirkung

Die für das Monitoring des Mesoamerikanischen Biokorridors in Guatemala zuständigen Institutionen (das Ministerium für Umwelt und natürliche Ressourcen und die Stiftung CALMECAC) setzen Instrumente und Methoden für die nachhaltige Landnutzung im Trockenwaldgebiet von Ostúa ein.  

Gemeinsam mit strategischen Partnern wie zum Beispiel Universitäten nutzen die Projektpartner Informationssysteme zur Entscheidungsfindung (darunter das weiterentwickelte Geoportal). Repräsentant*innen von nationalen Institutionen Guatemalas, Nichtregierungsorganisationen und einer Universität nahmen an der Ausbildung zur Nutzung des Geoportals teil.

Gemeinden in den Trockenwaldgebieten von Ostúa und Jutiapa bewirtschaften das Gebiet mit nachhaltigen Maßnahmen. Dazu gehören beispielsweise nachhaltige Brennholzwirtschaft, eine verminderte Abholzung des Trockenwaldes und Technologien zur Reduzierung der Brennholznutzung. Damit soll die Schädigung des Trockenwaldes eingedämmt, eine nachhaltige Wald- und Wasserwirtschaft sichergestellt und die Biodiversität des Gebiets bewahrt werden. An Workshops zu diesen Themen nahmen durchschnittlich 45 Personen aus dem öffentlichen Bereich, dem Produktionssektor und den Gemeindeverwaltungen teil.

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