Gute Regierungsführung in der Klimaanpassung

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Aufbau der Kapazitäten und Unterstützung bei der Umsetzung der nationalen Klimaanpassungspolitik in Tunesien
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Tunesien
Politischer Träger: Ministerium für lokale Angelegenheiten und Umwelt 
Gesamtlaufzeit: 2019 bis 2021

Ausgangssituation

Die Auswirkungen des Klimawandels sind in Tunesien bereits spürbar. Einerseits herrschen zunehmend sehr hohe Temperaturen mit langen Trockenperioden, andererseits verringern sich die jährlichen Niederschlagsmengen. Wenn es Regen gibt, so zieht er oft sintflutartig über das Land. Direkte Auswirkungen des Klimawandels, wie Bodenerosion, knappe Wasserressourcen und eine verminderte landwirtschaftliche Produktion, treffen vor allem die ärmere Bevölkerung und gefährden Lebens- und Naturräume.

Die Anpassung an den Klimawandel in den Bereichen Wasser, Küstenschutz, Landwirtschaft, Ökosysteme, Gesundheit und Tourismus ist eine Priorität des 2015 auf nationaler Ebene festgelegten Beitrags zum Pariser Abkommen.

Es fehlen jedoch die finanziellen Mittel und eine entsprechende Leistungsfähigkeit der Institutionen, um die Anpassungspolitik systematisch umzusetzen. Das Engagement Tunesiens für die Agenda 2030 bildet aber eine gute Referenzbasis für das Vorhaben. Die Regierung hat im Dezember 2016 ein Dekret verabschiedet, das der Integration zentraler Agendapunkte in die politische und wirtschaftliche Entwicklung des Landes dient. 

Ziel

Die tunesische Regierung setzt die nationale Politik zur Klimaanpassung zunehmend besser um.

Vorgehensweise

Kern des Vorhabens ist der Auf- und Ausbau der Steuerungsfähigkeiten. Das Vorhaben unterstützt (1) die zentrale Steuerungseinheit der Klimapolitik im Umweltministerium, (2) die branchenübergreifende Zusammenarbeit zwischen den Ministerien und (3) ein operationelles Forum, das alle Interessensgruppen vertritt. 

Die Abstimmung zwischen den Ministerien und der landesweite Austausch der Interessensgruppen untereinander werden über innovative Veranstaltungs- und Lernformate intensiviert. Das Vorhaben unterstützt die Ausarbeitung des Anpassungskapitels zur Reduzierung von Emissionen. Dies dient der tunesischen Regierung dabei, ihre eingegangenen internationalen Verpflichtungen zum Klimaschutz einzuhalten.

Lokale Akteure werden darin geschult, klimawandelrelevante Maßnahmen in die Planung lokaler Entwicklungsprojekte zu integrieren.

Indem das Vorhaben auf Regierungsebene koordiniert, regionale und lokale Gebietskörperschaften im Interessensvertreterforum und lokale Projektträger unterstützt, stellt es einen Mehrebenenansatz sicher.

Konfliktpotenzial wird sowohl durch konfliktsensible Gestaltung der Fortbildungen als auch mittels der Auswahl des Partnervorhabens gemindert: Das Vorhaben bindet zivilgesellschaftliche Organisationen ein, gestaltet Kommunikation und Veranstaltungen transparent und teilhabend und berücksichtigt geschlechtsbezogene Aspekte sowie menschenrechtliche Fragen.

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