Die tunesische Wirtschaft mit Investitionen voranbringen (abgeschlossen)

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Deutsch-tunesische Investitionspartnerschaft
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Tunesien
Politischer Träger: Ministère du Développement, de l'Investissement et de la Coopération Internationale, Tunisia Investment Authority (TIA)
Gesamtlaufzeit: 2018 bis 2020

Ausgangssituation

Tunesien ist auf Investitionen angewiesen, um das Wirtschaftswachstum zu steigern und die hohe Arbeitslosigkeit zu reduzieren, die aktuell über 15 Prozent beträgt. Die Investitionen bleiben jedoch hinter dem Potenzial des Landes zurück. Zentrale Hindernisse sind langsame und widersprüchliche Genehmigungsverfahren, Rechtsunsicherheiten für Investoren und das Fehlen eines zentralen Ansprechpartners.

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, wurde mit dem Investitionsgesetz von 2016 die Tunisia Investment Authority (TIA) als zentraler Ansprechpartner für Investoren gegründet. Die TIA befindet sich aktuell im Aufbau und soll die Betreuung von Investitionsprojekten sicherstellen. Die hierfür erforderlichen Kompetenzen und Prozesse sind noch nicht ausreichend vorhanden und müssen entwickelt werden.

Ziel

Die TIA stellt die Förderung und Begleitung von Investitionen erfolgreich sicher.

Vorgehensweise

Das Vorhaben arbeitet in drei Handlungsfeldern und koordiniert Maßnahmen, um das Investitionsklima als auch die Kompetenzen und Sichtbarkeit der TIA zu verbessern.

Konkret berät das Vorhaben die TIA bei Austauschformaten zu Investitionshemmnissen und beim Anpassen von Regelwerken, zum Beispiel zur Vergabe von Investitionsanreizen.

Durch Fortbildungsangebote zur Investitionsbegleitung erhalten Mitarbeiter*innen der TIA und anderer relevanter Agenturen die erforderlichen Kompetenzen, um Investitionsprojekte erfolgreich aufbereiten und bewerten zu können. 

Tunesien soll als Investitionsstandort wahrgenommen werden. Dafür unterstützt das Vorhaben die Erarbeitung von Analysen und Entscheidungshilfen sowie die Teilnahme an internationalen Investorenkonferenzen, Messen und Unternehmertreffen, zum Beispiel auch in Deutschland.

Die Kooperationsvereinbarungen mit ausländischen Investitionsagenturen und Unternehmensverbänden ermöglichen den Austausch über Investitionsförderung und -begleitung. Das Vorhaben kooperiert auch mit externen Beratungsunternehmen wie Deloitte bei speziellen Fachthemen wie zum Beispiel die Erstellung von Sektorstudien, die Entwicklung von Instrumenten zur Identifizierung und Ansprache von Investoren sowie die Standortvermarktung. 

Wirkungen

Die verschiedenen Maßnahmen haben dazu beigetragen, dass die TIA bisher 15 Investitionsanträge begleiten konnte, davon acht Erweiterungsinvestitionen sowie sieben Neuinvestitionen. Das Gesamtvolumen betrug umgerechnet 191 Millionen Euro und umfasst 3.774 geplante neue Jobs.

Hierzu hat das Vorhaben dabei unterstützt, vier Wirtschaftsbereiche für die Investitionsförderung zu identifizieren und gemeinsame Argumentationshilfen zu erstellen. Zu den Branchen gehören: Automobil, Luftfahrt, Information und Telekommunikation sowie Pharma. Darüber hinaus wurden gemeinsame Leitfäden für Zuständigkeiten und Begleitung von Investitionsprojekten erstellt. 

Das Vorhaben hat die TIA beim Aufbau einer zentralen Investorenplattform unterstützt. Die ersten sechs digitalen Dienstleistungen für Investoren sind im Juni 2019 online gegangen.

Verschiedene Beratungs- und Trainingsmaßnahmen konnten die Kompetenzen von Mitarbeiter*innen der TIA in den Bereichen Identifizierung von potenziellen Investoren, Investorenansprache sowie Evaluierung von Investitionsprojekten verbessern. 

Eine Reihe von Kommunikations- und Marketingmaterialien wurde erarbeitet, wie zum Beispiel Promotionsvideos, Argumentationshilfen und Internetauftritte. Diese konnten bei Messeauftritten und Unternehmensreisen genutzt werden. 

Mehrere Kooperationsvereinbarungen für den Erfahrungsaustausch sowie gemeinsame Maßnahmen mit ausländischen Investitionsagenturen und Unternehmensverbänden wurden geschlossen. Diese umfassen Kooperationsvereinbarungen mit dem Euro-Mediterran-Arabischen Länderverein e.V. (EMA) sowie dem Afrika-Verein in Deutschland. 

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