Das Ruder herumreißen: Meeresmüll und Plastikeintrag ins Meer reduzieren

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Reduzierung von Plastikeintrag ins Meer
Auftraggeber:  Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Ägypten, Mexiko, Marokko, Philippinen und Indien
Politischer Träger: LafargeHolcim/Geocycle
Gesamtlaufzeit: 2018 bis 2021

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Ausgangssituation

Meeresmüll ist ein globales Problem, das die Meeres- und Küstenbiodiversität rund um die Welt beeinträchtigt. Wissenschaftler*innen haben Plastik an entlegenen Stränden, auf dem Meeresgrund und selbst in der Arktis entdeckt. Der wirksamste Weg, Meeresmüll zu vermeiden, ist eine nachhaltige Abfallwirtschaft, die dafür sorgt, dass weniger Plastik vom Land in die Wasserwege und Meere gelangt.

Ziel

In fünf städtischen Gebieten werden umwelt- und sozialverträgliche Abfallwirtschaftslösungen zur Reduzierung von Plastikeintrag ins Meer umgesetzt.

Vorgehensweise

Im Rahmen des Vorhabens werden ausgewählte Gemeinden bei der Verbesserung ihrer Abfallwirtschaftssysteme unterstützt. Dies trägt nicht nur dazu bei, Plastikverschmutzung zu vermeiden, sondern schafft auch Beschäftigungsmöglichkeiten. Das Vorhaben folgt einem integrierten Ansatz unter Beachtung der Abfallhierarchie: Vermeidung, Verringerung, Materialrecycling und Abfallverwertung. So hilft es den Partnern vor Ort zu verstehen, auf welchen Wegen Plastik ins Meer gelangt, und arbeitet mit ihnen an der Entwicklung wirksamer Lösungen. 

Die Vorgehensweise im Einzelnen:

Eine globale Komponente ergänzt die Maßnahmen zur Reduzierung der Plastikverschmutzung in den Ländern durch konzeptionelle Arbeit. Dazu gehört unter anderem die Entwicklung technischer Anleitungen, zum Beispiel Richtlinien für die Vorbehandlung und Mitverarbeitung (Co-Processing) von Abfällen und die Anwendung des Tools zur Bewertung von Kunststoffeinträgen im lokalen Kontext. In Ägypten, Mexiko, Marokko, den Philippinen und

Indien werden Maßnahmen zu den folgenden Aspekten durchgeführt: 

  1. Verbesserung der Systeme zur Sammlung und Verwertung von Plastikabfällen an Land unter Einbeziehung der informellen Abfallwirtschaft, um die in die Meeres- und Küstenumwelt gelangenden Plastikmengen zu reduzieren.
  2. Sensibilisierung der lokalen Bevölkerung und ausgewählter Akteure. Das Vorhaben informiert die Menschen über die ökologischen und ökonomischen Auswirkungen der Abfallflut und sorgt dafür, dass sie besser verstehen, wie Plastik ins Meer gelangt. 
  3. Überwachung und Erfassung von Daten über Plastikeintrag in Wasserwege und Meere, um das vorhandene Wissen darüber, wo und wie dies geschieht, zu konsolidieren. Im Anschluss daran werden geeignete Vermeidungsstrategien und -maßnahmen entwickelt.
  4. Organisation von Politikdialogen mit Akteur*innen des öffentlichen und privaten Bereichs sowie der Zivilgesellschaft, um den Rechtsrahmen für eine wirksame Abfallbewirtschaftung zu verbessern und die politische Zustimmung und die Finanzmittel für eine nachhaltige Abfallwirtschaft zu erhöhen.

Die Entwicklungspartnerschaft von LafargeHolcim (LH) und der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH ist ein Beispiel für erfolgreiche Kooperation zwischen der deutschen Entwicklungszusammenarbeit und der Privatwirtschaft. Es handelt sich um ein develoPPP.de-Vorhaben, bei dem beide Seiten ihre Stärken einbringen, um eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten zu schaffen. Mit ihren lokalen Netzwerken, ihrer regionalen Kompetenz und ihren Kontakten zu Regierungen, Behörden, der Zivilgesellschaft und anderen Akteur*innen vor Ort fördert die GIZ Politikdialoge und sorgt gemeinsam mit lokalen Partnern dafür, dass Rechtsrahmen umgesetzt werden. Der Einsatz alternativer Brenn- und Rohstoffe bei der Zementherstellung hilft, die Meeresverschmutzung und die Klimagasemissionen zu verringern. Dies wiederum trägt positiv zur Nachhaltigkeitsleistung von LH bei. Geocycle stellt das technische Fachwissen und die Co-Processing-Kapazitäten in den Ländern zur Verfügung, damit diese Teil einer lokalen Lösung zur Vermeidung von Meeresmüll werden können.