Ghanas Wälder rehabilitieren

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Wiederherstellung von Waldlandschaften durch eine nachhaltige Wertschöpfungskette für Energieholz
Auftraggeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV)
Land: Ghana
Politischer Träger: Ministry of Lands and Natural Resources Ghana
Gesamtlaufzeit: 2019 bis 2023

Logo der Förderer BMUV/IKI

Ausgangssituation

In Ghana spielt Biomasse als Energieträger eine wichtige Rolle und macht 39 Prozent des Energieverbrauchs aus. Dafür werden etwa 30 Millionen Kubikmeter Feuerholz und Holzkohle pro Jahr verbraucht. Allein für die Holzkohleproduktion werden schätzungsweise 70.000 Hektar Wald jährlich gerodet. Inzwischen steigt die Nachfrage in den Städten nach Holzkohle, da sie einen höheren Brennwert als Feuerholz hat. Es wird erwartet, dass der Holzkohlebedarf zum Jahr 2050 auf 2,8 Millionen Tonnen ansteigt. Dies liegt am Bevölkerungswachstum, vor allem in den Städten, und der wirtschaftlichen Entwicklung. 

Holzkohle wird vor allem in Nord- und Zentralghana durch den Einschlag von Hartholzbaumarten in den Naturwäldern gewonnen. Der hohe Bedarf an Holzkohle und Brennholz ist damit ein Haupttreiber der Entwaldung und Walddegradierung in Ghana. Die Eigentums- und Nutzungsrechte für die natürlichen Waldflächen sind zudem oft unklar und unkontrollierter und illegaler Holzeinschlag für die Holzkohleproduktion bedroht inzwischen auch wertvolle und seltene Baumarten.

2 Holzkohleproduktion

Ziel

Nachhaltige Produktion und effiziente Nutzung von Energieholz haben sich verbessert. Wälder in ausgewählten Regionen in Ghana werden erhalten und wiederhergestellt. 

Vorgehensweise

Das vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) beauftragte Vorhaben arbeitet mit dem Ghanaischen Ministerium für Land und Natürliche Ressourcen und weiteren Partnerinstitutionen zusammen. Die Beteiligten stellen gemeinsam mit Landwirt*innen und organisierten Produzentengruppen aus zehn Gemeinden Waldlandschaften wieder her. 

Das Vorhaben setzt Maßnahmen in sechs Handlungsfeldern um: 

1. Aufforstung von 300 Hektar degradierter Flächen für eine nachhaltige Energieholzproduktion.

2. Rehabilitierung von 700 Hektar degradierten Naturwaldes.

3. Energieeffiziente Technologien zur Produktion und Nutzung von Holzkohle verbreiten, wie beispielsweise effiziente Holzkohlemeiler und Kochherde.

4. Empfehlungen entwickeln, wie energie- und klimarelevante Strategien angepasst werden können, um die Themen nachhaltige Holzenergieproduktion, Wiederherstellung von Naturwald und effiziente Nutzung von Energieholz zu integrieren. 

5. Zwei Machbarkeitsstudien in Ländern Westafrikas durchführen, um den in Ghana entwickelten Ansatz dort ebenfalls anzuwenden. Zudem fließen Projekterfahrungen in regionale Austauschplattformen ein. 

6. Politikberatung, um die Projektergebnisse in die nationalen Prozesse der Klimarahmenkonvention und der Agenda 2030 einzuspeisen.

Die Rehabilitierung von 700 Hektar degradierten Naturwaldes wird gemeinsam von IUCN NL (Dutch national committee of International Union for Conservation of Nature), IUCN Ghana, Tropenbos Ghana und A Rocha Ghana durchgeführt. 

 

3 Energieholzplantage

Stand: Januar 2023

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