Ländliche Elektrifizierung in Togo (ProEnergie II)

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Ländliche Elektrifizierung in Togo (ProEnergie II)
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Togo
Politischer Träger: Ministère du Plan et de la Coopération (Ministerium für Planung und Zusammenarbeit), Ministère délégué auprès du président de la République chargé de l'énergie et des mines (Ministerium für Bergbau und Energie)
Gesamtlaufzeit: 2020 bis 2023

Solarpumpe

Ausgangssituation

Nur acht Prozent der ländlichen Bevölkerung in Togo haben Zugang zu Elektrizität. Die Stromversorgung ist geprägt durch eine mangelhafte oder fehlende Infrastruktur, hohe Anbindungskosten, ein geringes Angebot und eine niedrige Versorgungsqualität. Die Nutzung des Stroms beschränkt sich meist auf eine Beleuchtung und das Laden von Handys. Nur selten wird der Strom für produktive Prozesse wie Bewässerung, Schweißen und Bohren verwendet. Dies führt zu einer unzureichenden Wertschöpfung und zu einer schwachen sozialen Infrastruktur im ländlichen Raum.
In der nationalen Elektrifizierungsstrategie sieht die togoische Regierung vor, einen universellen Elektrizitätszugang bis 2030 zu gewährleisten. Die unzureichenden Rahmenbedingungen und Leistungsfähigkeit der beteiligten nationalen Strukturen erschweren dies jedoch.

Ziel

Die klimafreundliche ländliche Elektrifizierung in Togo ist unter Beachtung wirtschaftlicher und sozialer Aspekte umgesetzt.

Vorgehensweise

Das Vorhaben baut auf den erzielten Wirkungen des Vorgängermoduls zur dezentralen Energieversorgung (2017 bis 2020) auf. 

Mini Grid

Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH arbeitet im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) an dem Vorhaben. Dafür berät sie die Agentur für ländliche Elektrifizierung und erneuerbare Energien (Agence Togolaise d’Electrification Rurale et des Energies Renouvelables, AT2ER) und die Generaldirektion Energie (Direction Générale de l’Energie, DGE). Weiterhin arbeitet sie an deren kontinuierlicher Organisationsentwicklung. Auf diese Weise schafft die GIZ wichtige Grundlagen, um die nationale Elektrifizierungsstrategie einführen zu können. Das Vorhaben stärkt hierfür die Planungssysteme der beiden Durchführungspartner. Die Mitarbeitenden werden zudem individuell geschult und unterstützt. 

Die GIZ berät die AT2ER außerdem dabei, einen klimafreundlichen Dorfstromansatz mit Mini-Grids umzusetzen. Abhängig von der Wirtschaftlichkeit werden Haushalte in den ländlichen Regionen entweder an ein Mini-Grid angeschlossen oder durch individuelle Anlagen, sogenannte Solar Home Systems, elektrifiziert.

Im Rahmen der Initiative „Energieautarke Dörfer“ testet die GIZ in ausgewählten Dörfern Mini-Grids, die von der Privatwirtschaft entwickelt, gebaut und betrieben werden. Die Finanzierung stellt ein ergebnisbasierter Finanzierungsmechanismus (RBF) sicher: Auszahlungen werden getätigt, nachdem vordefinierte Ziele erreicht wurden. Die Beteiligten tragen somit zu einer nachhaltigen Wirtschaftsentwicklung bei.

Darüber hinaus strebt das Vorhaben an, die wirtschaftliche, produktive und soziale Nutzung der Stromversorgung zu erhöhen. Dies kann die Erzeugung und Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte oder die Funktionsfähigkeit sozialer Basisinfrastruktur wie Krankenstationen und Schulen betreffen. Durch eine partizipative Planung und eine explizite Unterstützung benachteiligter Gruppen profitieren insbesondere Frauen und Jugendliche von dem Stromzugang.

Stand: November 2020

Solar Home System

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