Ökologische und wirtschaftliche Entwicklung der Aralsee-Region

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Ökologisch ausgerichtete Regionalentwicklung in der Aralsee-Region
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Usbekistan, Kasachstan
Politischer Träger: Ministerium für Landwirtschaft der Republik Usbekistan und Ministerium für Ökologie, Geologie und Natürliche Ressourcen der Republik Kasachstan
Gesamtlaufzeit: 2020 bis 2024

Fischerboot im ausgetrockneten Aralsee Boden

Ausgangssituation

Innerhalb von vier Jahrzehnten (1980-2019) ist die jährliche Durchschnittstemperatur in der Aralsee-Region um etwa 1,27 Grad Celsius gestiegen, mit deutlich höheren Temperaturen und weniger Niederschlag im Sommer. Dennoch lebt der Großteil der ländlichen Bevölkerung noch immer von der Bewässerungslandwirtschaft, obwohl sich die Bedingungen dafür durch die Übernutzung von Boden und Wasser kontinuierlich verschlechtern. Dies hat zur Folge, dass der Aralsee zunehmend austrocknet. 

Weiterhin profitieren große Teile der ländlichen Bevölkerung in der Aralsee-Region kaum vom allgemeinen Wirtschaftswachstum der letzten vier Jahre. Dieses betrug in Usbekistan jährlich circa fünf Prozent und in Kasachstan etwa vier Prozent. Es bestehen erhebliche Wohlstandsunterschiede zwischen städtischen und ländlichen Gebieten sowie zwischen den Regionen. 
Beide Länder möchten ihre Wirtschaft daher breiter aufstellen: Infrastrukturentwicklung, Innovationsförderung und wirtschaftliche Liberalisierung sowie der Abbau von Subventionen für wasserintensive Kulturen sollen dies ermöglichen. Dennoch ist es für die Landnutzer*innen nach wie vor schwierig, rentable Alternativen zu ihren traditionellen und wasserintensiven Anbaumethoden zu schaffen. Mangelnde Berücksichtigung ökologischer Aspekte und wenig grenzüberschreitende Zusammenarbeit bedroht so die nachhaltige ökologische und wirtschaftliche Entwicklung der Aralsee-Region. 

Ziel

Die Regierungen Kasachstans und Usbekistans verbessern die grenzüberschreitende, ökologisch nachhaltige und wirtschaftliche Entwicklung der Aralsee-Region.

Satellitenaufnahme der Aralsee Region

Vorgehensweise

Das Projekt verfolgt einen integrierten Ansatz für die wirtschaftliche Entwicklung der Aralsee-Region. Der Ansatz berücksichtigt die ökologische Nachhaltigkeit und beteiligt die Bevölkerung an der wirtschaftlichen Entwicklung und langfristigen Sicherung ihrer Lebensgrundlagen. Dabei soll wirtschaftliches Wachstum in der Region gefördert und gleichzeitig negative Wechselwirkungen im ökologischen und sozialen Bereich minimiert werden. 

Im Vordergrund des Vorhabens stehen kompetenzstärkende Maßnahmen für Mitarbeiter*innen von kleinst-, klein- und mittelständischen Unternehmen sowie von Ministerien und staatlichen Stellen. Sie sollen befähigt sein, klimaangepasste und ökologisch orientierte Investitionsentscheidungen treffen zu können. Der Einsatz modernster Satellitentechnik und -bilder unterstützt die Land-, Forst- und Wasserwirtschaft, wodurch neue Möglichkeiten der regionalen Raumplanung entstehen. Mithilfe von Fernerkundungsmethoden können beispielsweise umwelt- oder klimabedingte Produktionsrisiken oder Schadensfälle in der Landwirtschaft frühzeitig erkannt und abgesichert werden.

Mit seinen Maßnahmen wirkt das Vorhaben direkt und indirekt auf die zwei Millionen Menschen ein, die in Kasachstan und Usbekistan rund um den Aralsee leben.

Partnerorganisationen des Vorhabens sind regionale Verwaltungen in Karakalpakistan sowie in Choresmien, Qysylorda und Mangghystau, nationale Behörden und Ministerien der beiden Länder und regionale Fachbehörden in der Aralsee-Region.

Stand: Januar 2021