Forests4Future: Waldlandschaften durch Aufforstung schützen

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Länderpaket Äthiopien Forests4Future
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Äthiopien
Politischer Träger: Kommission für Umwelt, Wald und Klimawandel in Äthiopien
Gesamtlaufzeit: 2020 bis 2024

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Ausgangssituation

Natürliche Waldlandschaften in Äthiopien verschwinden rasant. Anfang des 20. Jahrhunderts waren schätzungsweise 40 Prozent der Landesfläche mit Wald bedeckt, heute sind es etwa 2,7 bis vier Prozent. Die Hauptursache für den Rückgang der Waldflächen ist die stetig gestiegene Nachfrage nach Brennholz als Energieträger. 96 Prozent des Energiebedarfs aller Haushalte in Äthiopien werden durch Holz gedeckt. Nach der Abholzung eignen sich dann Kleinbäuerinnen und -bauern häufig die gerodeten Flächen für die landwirtschaftliche Nutzung an. 

Mit rund 110 Millionen Menschen ist Äthiopien nach Nigeria das zweitbevölkerungsreichste Land Afrikas. Laut des Weltbevölkerungsberichts der Vereinten Nationen von 2018 wächst die Bevölkerung jährlich um rund drei Prozent. 80 Prozent der Äthiopier*innen leben in ländlichen Gebieten, wovon ein Großteil ihren Lebensunterhalt mit Bedarfslandwirtschaft bestreitet. Landwirtschaftliche Erzeugnisse machen rund die Hälfte des Bruttoinlandsprodukts Äthiopiens aus. Angesichts des Bevölkerungswachstums müssen die landwirtschaftlichen Flächen immer mehr Menschen ernähren. Gleichzeitig werden diese Flächen durch Waldrodung, Überweidung und nicht nachhaltigen Ackerbau zerstört. Der Verlust von fruchtbaren Böden, die fortschreitende Wüstenbildung und die Folgen des Klimawandels erschweren eine sinnvolle produktive Landnutzung. Dies gilt vor allem für das Hochland Äthiopiens, das besonders stark von Erosion und einer Verschlechterung der Ökosysteme im Boden betroffen ist.

Ziel

Internationale, nationale und lokale Handlungsträger*innen tragen dazu bei, Wälder und baumreiche, produktive Waldlandschaften in Äthiopien wiederherzustellen – vor allem am Chamosee und in der Region der südlichen Nationen, Nationalitäten und Völker.

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Vorgehensweise

Mit einem ergebnisbasierten Anreizsystem, bei dem die Begünstigten, nach erfolgreicher Pflanzenanzucht, eine Auszahlung zur Überbrückung bis zum ersten Erlös durch den Holzverkauf erhalten,  fördert das Vorhaben kleinbäuerliche Betriebe und Privathaushalte bei der Waldentwicklung sowie die Beteiligung von Jugendlichen und Frauen an einkommensschaffenden Maßnahmen. Das Vorhaben arbeitet außerdem strategisch daran, die Kompetenzen von Handlungsträger*innen im Bereich der Wiederherstellung von Waldlandschaften (forest landscape restoration, FLR) auszubauen. In der regionalen und zonalen Verwaltung werden daher Mitarbeiter*innen des Landwirtschaftsamtes und des Amtes für Umweltschutz und Forstwirtschaft befähigt, FLR-Maßnahmen durchzuführen und zu überwachen. Des Weiteren tragen die Aktivitäten von F4F dazu bei, die ambitionierten Ziele Äthiopiens zu erreichen, im Rahmen der AFR100 Initiative 15 Millionen Hektar bis 2030 (wieder) aufzuforsten.

Stand: Februar 2021

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