Frauen und Mädchen sind besonders stark von den Folgen der Covid-19 Pandemie betroffen. Dies trifft beispielsweise auf negative wirtschaftliche Auswirkungen zu, die zuvor bereits bestehende Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern noch verstärken können. Daneben sind sie auch zunehmend durch oftmals unsichtbare Folgen der Pandemie betroffen. In unserem Projekt in Mexiko widmet sich das GIZ Data Lab einer dieser unsichtbaren Konsequenzen, welche Regierungen und Menschenrechtsorganisationen weltweit alarmiert: Dem drastischen Anstieg von geschlechterbezogener Gewalt.
Um die Reaktion auf die so genannte "Schattenpandemie" zu optimieren, erproben das GIZ Data Lab und seine Partner eine Kombination verschiedener, nicht-traditioneller Datenquellen, um gefährdete Personengruppen besser einzugrenzen und deren Unterstützung effizienter zu kanalisieren. Ziel des Projektes ist die Entwicklung eines Risikomodells, welches lokale Entscheidungsträger in Mexiko dabei unterstützt, die Gebiete und Nachbarschaften zu identifizieren in welchen Frauen und Mädchen einem höheren Risiko häuslicher Gewalt ausgesetzt sind. Faktoren, die im Rahmen von Covid-19 geschlechterbezogene Gewalt verstärken und an denen Interventionen ansetzen könnten.
Für eine erfolgreiche und nachhaltige Projektdurchführung ist es unerlässlich, den Prototyp des Risikomodells und die damit verbundenen Lernerfahrungen in einen breiteren Diskurs zu integrieren. Daher wird ein Council for the Orientation of Development and Ethics (CODE) eingerichtet, der sicherstellt, dass der kulturelle Kontext einer Region und das Do-No-Harm-Prinzip im gesamten Projektverlauf berücksichtigt werden.