Eine Frau pflückt Kakaobohnen.
© Gabriel Vanerio, WWF

26.04.2023

Schokolade genießen, Wälder erhalten

Kakao ist als Rohstoff für Schokolade begehrt – und die Nachfrage steigt. Kooperativen in Ecuador bauen die Pflanze an, ohne den Wald zu zerstören.

Für Nely Monar steht fest: „Kakao ist das Köstlichste, was es gibt!“ Mit dieser Meinung steht die 20-jährige Ecuadorianerin nicht allein da: Allein in Deutschland isst jede*r im Schnitt zweieinhalb Tafeln Schokolade pro Woche. Im Jahr macht das knapp 13 Kilogramm.

Der Kakao als Grundlage für diesen Konsum ist oft nicht nachhaltig produziert: Produzenten holzen Wälder ab, um Anbauflächen zu schaffen. Selbst in Ecuador, wo Kakao meist naturverträglich angebaut wird, mussten 12 Prozent des Waldes zwischen 2008 und 2015 Feldern weichen. Ein Gegenentwurf zu dieser Praxis ist das traditionelle „Chakras“-System der indigenen Bevölkerung Ecuadors. Dabei werden auf kleinen Flächen von ein bis zwei Hektar bis zu 100 verschiedene Nutzpflanzen angebaut – und das, ohne den Wald zu zerstören. Neben Kakao gehören dazu etwa Kaffee und Vanille. Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH unterstützt diese „Waldgärten“ gemeinsam mit dem Weltnaturschutzfonds (World Wide Fund for Nature, WWF) in verschiedenen Gebieten Ecuadors.

Junge Frauen sammeln Kakaofrüchte.

In der Amazonasregion Napo verwaltet Nely Monar eine Kakaokooperative. Sie gehört zur indigenen Gemeinschaft der Kichwa. Für Monar ist es wichtig, dass Alle von der Kooperative profitieren: „Wir betreiben einen Laden, um lokalen Unternehmerinnen und Unternehmern unter die Arme zu greifen“, berichtet sie. „Außerdem unterstützen wir besonders Frauen, damit sie ihr Einkommen erhöhen können.“ Zu den Abnehmern des Edelkakaos gehört unter anderem der deutsche Süßwarenhändler Storck.

Die traditionelle Anbaumethode in den Waldgärten wirkt sich nicht nur positiv auf die Natur aus, sondern auch auf die Güte der Schokolade: Ecuador ist der Haupterzeuger von sogenanntem Edelkakao. Diese Sorte schmeckt komplexer und fruchtiger als herkömmlicher Kakao. Von der besseren Qualität ist Nely Monar überzeugt: „Unsere Schokolade ist nicht mit der der großen Industrie vergleichbar!“

Das Projekt von WWF und GIZ fördert in Napo drei Kooperativen mit insgesamt 850 Mitgliedern. 500 von ihnen produzieren dank der Unterstützung bereits in Bio-Qualität. Die Kooperativen werden sowohl beim Anbau, bei der Produktion als auch beim Marketing unterstützt.

Weitere Informationen

Produkte und Fachexpertise

Ländliche Entwicklung und Agrarwirtschaft

GIZ weltweit

Eine Landkarte von Ecuador.

Informationen über unsere Arbeit in Ecuador