Zwei Männer reparieren einen Wasserkocher.
© HopIn Academy/GIZ

16.05.2023

Ghana: ein Ort für Innovationen

Gebrauchte Elektrogeräte sind nicht nur Schrott. Kreative wie Sandy nutzen sie als Rohstoff für eigene Konstruktionen – bis hin zu 3D-Druckern.

Die Aufbereitung von elektronischen Altgeräten schützt die Umwelt und spart Kosten. Denn Kreative können alten Geräten neues Leben einhauchen. Die lokale Produktion bietet dabei Raum für Innovationen und löst eine Herausforderung. Denn alte und kaputte Haushaltsgeräte, etwa Kühlschränke oder Toaster, werden schnell entsorgt. Allein in Deutschland fallen jährlich um die 20 Kilogramm Elektroschrott an – pro Kopf. Im ganzen Land sind das mehr als 1,6 Millionen Tonnen. Einige Altgeräte finden ihren Weg nach Ghana.

Für den jungen Ghanaer Sandy ist Kreislaufwirtschaft eine Lösung, um Bauteile erneut zu verwenden, Rohstoffe zu sparen und sie bietet gleichzeitig die Chance, Produkte lokal herzustellen. „Wir konsumieren aktuell eher, als dass wir produzieren“, sagt er. „Ich will das ändern.“ Konkret tut er das als Entwickler in einem ghanaischen Innovationszentrum. Dort bastelt er aus gebrauchten Geräten neue und verwertet dafür etwa Antennen, Leitungen und Sensoren. Besonders beeindruckend: sein selbst gebauter 3D-Drucker, mit dem er Modelle von Wohnhäusern oder Maschinen räumlich druckt.

Ein junger Mann präsentiert strahlend den Rohbau seines 3D-Druckers

Lokale Unterstützung: individuell, kreativ, fokussiert

So funktioniert Kreislaufwirtschaft: gebrauchte Dinge wie Kühlschränke und Toaster untersuchen, reparieren und funktionierende Teile wiederverwenden. Im Zentrum steht dabei ein schonender Umgang mit Ressourcen. „In allen Stufen unserer Herstellung setzen wir auf Nachhaltigkeit“, sagt Sandy. „Dafür entwickeln und forschen wir immer weiter.“ Dabei unterstützt ihn die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH, die sich vor Ort dafür einsetzt, die Abfallwirtschaft zu verbessern. Dafür berät sie im Auftrag des Bundesentwicklungsministeriums das ghanaische Umweltministerium und die Umweltschutzbehörde.

Um sein Wissen zu vermitteln, arbeitet Sandy auch als Trainer und gibt seine Tipps und Tricks an Interessierte weiter. Sein Lieblingsfach: Elektroteile demontieren. Entsprechende Schulungen hat die GIZ ins Leben gerufen. Mit Trainer*innen wie ihm setzt sie sich dafür ein, junge Frauen und Männer aus Ghana zu unterstützen und Wissen besser weiterzutragen. Insgesamt wurden im Projekt bisher über 4.000 Interessierte geschult und über 100 Tonnen Elektroschrott verwertet.

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