Mitarbeitende des grenadischen Wasserversorgers mit Geräten. Mitarbeitende des grenadischen Wasserversorgers mit Geräten.

Umwelt und Klima: Von Georgien bis Grenada – Klimaschutz mit dem Green Climate Fund

Der Green Climate Fund fördert den globalen Klimaschutz – in enger Zusammenarbeit mit der GIZ.

© GIZ
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Von Georgien bis Grenada – Klimaschutz mit dem Green Climate Fund

Der Green Climate Fund (GCF) ist das weltweit größte Instrument, um Klimaschutz zu finanzieren. Seit 2016 ist die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH berechtigt, aus ihm Mittel für Projekte zu beantragen. Vergangenen Oktober hat der GCF die GIZ für weitere fünf Jahre akkreditiert – die Vertragsunterschrift folgt auf der Weltklimakonferenz in Dubai.

Auf der Antilleninsel Grenada wird das Trinkwasser knapp. Wirbelstürme und Trockenheit haben dort, zwischen Karibik und Atlantik, die Infrastruktur angegriffen, Meerwasser hat das Grundwasser verunreinigt. Anpassung an den Klimawandel hat oberste Priorität für den kleinen Inselstaat. Seit 2020 arbeitet die GIZ daran, die Wasserversorgung klima- und krisensicher zu machen. Der Auftrag kommt vom Bundesumweltministerium (BMUV), der Green Climate Fund ist Ko-Finanzier. Zentral dabei: Wasser einsparen, Regenwasser speichern und nutzen.

Mitarbeitende des grenadischen Versorgers sammeln Wasserdaten.

© GIZ

Hotels etwa verwenden es für die Wäscherei oder um ihre Gärten zu bewässern. Viele Unterkünfte haben Wasserleitungen ausgetauscht, moderne Duschen eingebaut und Toiletten mit Spül-Stopp-Tasten versehen. Aufklärungskampagnen animieren die Bevölkerung zu einem sparsamen Umgang mit der kostbaren Ressource. Adele Garbutt ist Geschäftsführerin des Calabash Luxury Hotels. Spricht man sie auf die Zusammenarbeit mit der GIZ an, sagt sie: „Wir haben unseren Wasserverbrauch um 30 Prozent gesenkt. Das hat sich positiv auf unsere Betriebskosten ausgewirkt."

Den lokalen Wasserversorger unterstützt die GIZ dabei, die Leitungen instand zu setzen und sein Management zu verbessern. Gezielte Messungen und Reparaturen haben dazu geführt, dass die Wasserverluste in einem ersten Wohnviertel bereits um 20 Prozent gesunken sind. Im November starteten Bauarbeiten für neue Wasserspeicher mit robusteren Leitungen. Das höhere Speichervolumen sorgt dafür, dass gerade in extremen Wettersituationen die Wasserversorgung aufrecht erhalten wird.

Junge Buchen in georgischem Wald.

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Knapp 230 Projekte in 140 Ländern

Ilona Porsché ist bei der GIZ zuständig für die Entwicklung der GCF-Projekte. „Unsere Arbeit in Grenada ist sehr weitreichend. Die gesamte Bevölkerung der Insel profitiert von ihr“, erläutert sie.

Eingerichtet wurde der Fonds bei der Weltklimakonferenz 2010 in Cancún. Rund 50 Länder haben bislang 19 Milliarden Dollar eingezahlt. 228 Projekte in 140 Ländern wurden so finanziert – hauptsächlich über vergünstigte Kredite und direkte Zuschüsse.

Porsché führt aus: „Wir arbeiten eng mit dem GCF zusammen und begleiten unsere Partnerländer bei der Planung, Finanzierung und Durchführung von Projekten. Neben Grenada gibt es aktuell ein Vorhaben zu effizienten Kochherden in Kenia und Senegal und jeweils in Laos und Georgien im Waldsektor. Daneben fördern wir Klima-Start-ups in Lateinamerika und Westafrika und unterstützen – gerade erst genehmigt – den thailändischen Reissektor.“

In Georgien steht eine klimafreundliche Waldnutzung auf dem Programm. Karlo Amirgulashvili leitet im georgischen Umweltministerium die Forst- und Biodiversitätsabteilung. „Der Wald braucht dringend Schutz“, sagt er. „Die Landbevölkerung heizt immer noch viel zu oft mit Holz. Das hat den Baumbestand reduziert. Der Zustand des Waldes verschlechtert sich, die Artenvielfalt nimmt ab.“ Die georgische Regierung strebt daher an, die Wälder nachhaltig zu bewirtschaften. Auf der Liste stehen neue Gesetze zum Waldschutz und zur Wiederaufforstung, entsprechende Jobs sowie Investitionen in alternative Brennstoffe und energieeffiziente Heizöfen. Der Plan ist, dass etwa 100.000 Landbewohner*innen dadurch nicht nur warm durch den Winter kommen, sondern auch von besserer Luft profitieren. Die GIZ unterstützt dies im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).

Bei der dritten Finanzierungskonferenz des GCF haben die Geberländer im Oktober rund 8,5 Milliarden Euro für den GCF zugesagt. Ilona Porsché freut sich auf weitere fünf Jahre intensiver Zusammenarbeit – und wirft einen Blick nach vorne: „Wir arbeiten mit Partnerländern an einer Reihe weiterer Projekte, um gemeinsam das Klima zu schützen: unter anderem in Peru, Albanien, Indonesien und Madagaskar.“

Stand: November 2023

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Klimawandel, Just Transition und Erneuerbare Energien

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Foto von Anna Sophie Herken, Vorstandsmitglied der GIZ GmbH

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