Reisbauer in traditioneller Kleidung steht in einem grünen Reisfeld in Thailand und hält Reispflanzen.
© GIZ

03.07.2024

Klimaschutz mit Reisanbau

GIZ wirkt! Klimafreundliche Reisproduktion verringert Treibhausgasemissionen

Reis ist Grundnahrungsmittel für etwa die Hälfte der Weltbevölkerung. Doch was viele nicht wissen: Der herkömmliche Anbau von Reis hat einen erheblichen, aber oft übersehenen Einfluss auf das Klima. Bis ein Kilo asiatischer Reis im Supermarktregal landet, werden etwa drei Kilo Treibhausgase freigesetzt – hauptsächlich Methan und Kohlendioxid. Nur acht Prozent dieser Emissionen stammen aus dem weiten Transport, mehr als die Hälfte aus dem üblichen Nassreisanbau – einer Methode, die in den gefluteten Feldern ideale Bedingungen für Methan erzeugende Bakterien schafft. Weltweit trägt der Reisanbau so zu 10 bis 17 Prozent des globalen Methanausstoßes bei. Das Gas treibt den Klimawandel 25-mal stärker an als das bekanntere CO2. In Südostasien stößt der Reissektor genauso viel Treibhausgas aus wie der gesamte Verkehrssektor.

Klimaschutz durch gezielte Förderung

Vor diesem drängenden Hintergrund hat die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH in Partnerschaft mit dem Green Climate Fund (GCF) ein wegweisendes Förderabkommen unterzeichnet. Das vom Bundesentwicklungsministerium geförderte Programm unterstützt über 250.000 Kleinbäuerinnen und Kleinbauern in Thailand dabei, nachhaltigere Anbaumethoden zu erlernen und so das Äquivalent von 2,44 Millionen Tonnen CO2 einzusparen. Die GIZ arbeitet hierzu eng mit der Privatwirtschaft, dem thailändischen Landwirtschaftsministerium und weiteren lokalen Institutionen zusammen. Die Projektpartner nutzen nun effiziente Bewässerungssysteme und verbesserte Düngemittelanwendungen, die die Methanemissionen um die Hälfte reduzieren können.

Erfolge sind bereits jetzt sichtbar

Vergleichbare Projekte der GIZ in Thailand zeigten bereits Erfolge: 35.000 Bäuerinnen und Bauern haben ihre Treibhausgasemissionen um durchschnittlich 21 Prozent reduziert. Gleichzeitig haben sie weniger Pestizide eingesetzt und ihr Einkommen um 20 Prozent erhöht. Internationale Projektpartner wie Pepsi, Mars, Ebro und Olam Agri profitieren davon, dass mehr Reis in höherer Qualität verfügbar ist. Die nachhaltig angebauten Produkte, beispielsweise gekennzeichnet mit dem Siegel der Sustainable Rice Platform (SRP), erreichen internationale Märkte und werden von großen europäischen Supermarktketten wie LIDL in Deutschland und Albert Heijn in den Niederlanden angeboten. Dies fördert die Nachhaltigkeit der Lieferketten. Außerdem ermöglicht es Kund*innen in Europa, bewusste Entscheidungen am Supermarktregal zu treffen und so aktiv zum Klimaschutz beizutragen.

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Zwei Frauen in Schutzhelmen bei der Saatgutauswahl.

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