Ausgangssituation: frikanische Produkte finden nur sehr begrenzt Zugang zu internationalen Märkten. Am wachsenden Markt klima-, umwelt- und sozialverträglicher Produkte konnten Afrikas Erzeuger bisher nur marginal profitieren. Standards sind wirksame Instrumente, um nachhaltige Produktionsweisen in die Breite zu tragen und so zur Minderung von Emissionen und zur Anpassung an den Klimawandel beizutragen. Auf Produktions- wie auf Absatzebene besteht in Afrika noch ungenutztes Potenzial. Generell sind in Afrika Informationsstand und Sensibilität bezüglich Klimawandel und Umweltgefährdung wenig ausgeprägt. Beim fünften African Roundtable on Sustainable Consumption and Production, der im Juni 2008 in Südafrika abgehalten wurde, ist die Gründung des AEM als Priorität eingestuft worden. Die anschließende 12. Sitzung der Afrikanischen Umweltministerkonferenz hat dies nachdrücklich bestätigt. Die Afrikanische Union hat 2007 die Schirmherrschaft über das Labelling-Projekt übernommen. Zudem sind über ARSO weitere wichtige afrikanische Institutio- nen wie NEPAD, UNECA, ARSCP sowie UNEP eingebunden. Das ECO-Labelling ist eine von acht prioritären Maßnahmen des afrikanischen 10-Jahres-Rahmenprogramm für nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster, das im Rahmen des Marrakesch-Prozesses erstellt wurde.
Projektziel: Der African Eco-labelling Mechanism (AEM) ist eingerichtet und schafft bessere Vermarktungsmöglichkeiten nachhaltiger Produkte sowie Anreize für klimaschonende und an den Klimawandel angepasste Produktionsweisen.
Vorgehensweise: Mit der Formierung des AEM als einer juristischen Person ─ als Teil von ARSO ─ (Output I) wird die Grundlage für eine funktions- und einsatzfähige Nutzung des afrikanischen Umweltzeichens geschaffen (Outcome I). Diese Entwicklung der geschäftlichen Rahmenbedingungen stellt auch die Basis für die langfristige finanzielle Nachhaltigkeit der AEM-Organisation dar. Die aktive Unterstützung des EMA-Labels durch politische Entscheidungsträger auf nationaler und panafrikanischer Ebene trägt zu Bekanntheit und Reputation des Labels bei und fördert somit dessen Nutzung durch den öffentlichen und privaten Sektor. Entsprechende Kapazitäten zur Zertifizierung in EMA-Standards auf nationaler Ebene in fünf ausgewählten Ländern erleichtern die Nutzung des Labels durch die Privatwirtschaft und können zu einer Kostensenkung der Konformitätsprüfung im Vergleich zur Nutzung internationaler Zertifizierungsorganisationen führen (Output II). Zugleich stärkt die Nutzung lokaler Institutionen zur Konformitätsprüfung die lokale Ownership und damit die Aufnahme des AEM-Systems auf Produzentenseite. Die notwendigen Kapazitäten für die EMA-Zertifizierung in den ausgewählten Ländern sind entwickelt und die Produkte und Dienstleistungen, die ein gutes Zertifizierungspotenzial aufweisen, sind identifiziert worden. Die befähigten Organisationen führen die notwendige Zertifizierung für die ausgewählten Produkte und Dienstleistungen durch und das Umweltzeichen wird daraufhin erfolgreich an die jeweiligen Produkte und Dienstleistungen vergeben (Output III).
Folgende Ergebnisse wurde erzielt:
1. Das AEM-Sekretariat ist mit Management- und Steuerungsorganen in Nairobi etabliert und in ARSO integriert.
2. Das Nachhaltigkeitssiegel Eco Mark Africa (EMA) ist verfügbar und in 15 Ländern Afrikas, in allen EU-Staaten, der Schweiz, USA und Australien registriert. Das Siegel wurde in Kenia, Sambia und Namibia vergeben worden.
3. Vier Nachhaltigkeitsstandards (Landwirtschaft, Fischerei, Forst und Tourismus) sind entwickelt und von ARSO und seinen Mitgliedsländern anerkannt.
4. Die Standards entsprechen nun jenen der „ International Organisation for Standardization" (ISO) und der Welthandelsorganisation (WTO) sowie den „African Regional Standards" (ARS/AEM). Die Standards wurden ins Französische übersetzt.
5. Eine Marketingstrategie ist entwickelt und wird von ARSO angewandt.
6. ARSO hat geeignete Trainingsmodule zu Zertifizierung und Benchmarking des afrikanischen Umweltzeichens entwickelt. Diese Trainings werden auf breiter Ebene durch ARSO durchgeführt werden.
7. Erfolgreiches politisches Networking hat den Rückhalt wichtiger panafrikanischer Institutionen sichergestellt, z. B. der Konferenz der Afrikanischen Umweltminister (AMCEN) und der Afrikanischen Union.
8. Die für ein glaubwürdiges Umweltzeichen-System notwendige Einbindung der relevanten Anspruchsgruppen in den Standardsetzungsprozess erfordert Zeit und finanzielle Ressourcen.