2011.9772.2

Anpassung an den Klimawandel in ländlichen und städtischen Gebieten Mosambiks (ACC RUA)

Auftraggeber
BMZ
Land
Mosambik
Dauer
Partner
Instituto Nacional de Gestao de Calamidades

Ausgangssituation

Mosambik zählt weltweit zu den Ländern, die am stärksten von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen sind. Weitverbreitete Armut, schwache Institutionen und häufige, extreme Wetterereignisse machen das Land besonders verwundbar.

Dürren, Überschwemmungen und Zyklone treten in Mosambik immer häufiger auf und haben in ihrer Kombination verheerende Auswirkungen auf die Bevölkerung. Besonders betroffen ist Zentralmosambik, wo sich die Schwerpunktprovinzen der deutschen Entwicklungszusammenarbeit befinden. Immer wieder kommt es zu

Ernteausfällen aufgrund von Dürren, Überflutungen oder unkontrollierten Buschfeuern. Während der Regenzeit kommen im dichtbesiedelten Küstentiefland Erosion, Salzwassereintrag und der Verlust lebenswichtiger Infrastruktur hinzu sowie die Verbreitung von Krankheiten wie Malaria, Cholera und Grippe. Für die ärmsten Bevölkerungsgruppen bedeutet dies häufig den Verlust ihrer Lebensgrundlagen.

Ziel

In den Provinzen Sofala und Inhambane ist die Widerstandsfähigkeit der Bevölkerung gegen die negativen Auswirkungen des Klimawandels gestärkt. Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel werden systematisch umgesetzt.

Vorgehensweise

In den vergangenen Jahren wurden im Rahmen mehrerer Katastrophenvorsorgeprojekte wertvolle Erfahrungen gesammelt: bei der Einbeziehung der lokalen Bevölkerung, der Schaffung von Frühwarnsystemen und der Institutionenentwicklung.

Das Vorhaben baut auf diesen Erfahrungen auf und beabsichtigt:

das Einkommen ländlicher Bevölkerungsgruppen über Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel zu verbessern,

die vielfältigen Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel in der wichtigen Hafenstadt Beira über eine Rahmenplanung zu koordinieren,

die Anpassung an den Klimawandel als Querschnittsthema in die Planungs- und Investitionsprozesse zu integrieren, angewendet wird der Climate-Proofing-Ansatz.

Gemeinsam mit dem nationalen Institut für Katastrophenvorsorge (INGC) und dem Umweltministerium (MICOA) unterstützt die GIZ lokale Katastrophenschutzkomitees, Kleinbauergruppen, dezentrale Planungsabteilungen, Privatunternehmen, Fachressorts und höhere Bildungseinrichtungen, um das Projektziel zu erreichen.

Zehn nationale und internationale Experten sowie acht lokale Berater in den Gemeinden erbringen die Beratungsleistungen der GIZ. Die Mitarbeiter sind in den Städten Maputo, Beira und Inhambane und in Distrikten der Schwerpunktprovinzen tätig. Eine CIM-Fachkraft ist an der Katholischen Universität in Beira angestellt, um die Entwicklung von Studienangeboten zur Anpassung an den Klimawandel und der Katastrophenvorsorge zu unterstützen. Sie trägt auch dazu bei, innovative Ansätze wie Climate Proofing und Anpassungsmonitoring im Land zu verbreiten. Ein Entwicklungshelfer wird die Planungsfachschule (IMPFA) und die Planungsabteilung des Umweltministeriums unterstützen.

Ein Schwerpunkt des Projektes ist die Verknüpfung von lokaler Wirtschaftsentwicklung und Anpassung an den Klimawandel im ländlichen Raum. Die Widerstandsfähigkeit der ländlichen Bevölkerung gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels soll verbessert werden: durch einkommensschaffende Anpassungsmaßnahmen, darauf ausgerichtete Partnerschaften mit der Privatwirtschaft sowie dem Ausbau der unternehmerischen Fähigkeiten von Kleinbauern und von Wertschöpfungsketten. So werden für die Bevölkerung nachhaltige Anreize geschaffen, sich an Anpassungs- und Vorsorgeinitiativen zu beteiligen.

Wichtig für den Erfolg des Projektes ist die Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Akteuren. Auf nationaler Ebene fördert die GIZ die Kooperation zwischen wichtigen Fachressorts, der Gebergemeinschaft und Universitäten bei der Entwicklung innovativer Instrumente wie Climate Proofing sowie Vulnerabilitätsanalysen und die Messung der Wirkung von Anpassungsmaßnahmen. In den Provinzen und Beira kooperiert die GIZ mit Bildungseinrichtungen, Nichtregierungsorganisationen und Privatunternehmen, die sich in der Katastrophenvorsorge und der Anpassung an den Klimawandel engagieren.

Wirkung – Was bisher erreicht wurde

In Beira hat ein Netzwerk von verschiedenen Akteuren einen Aktionsplan zur Anpassung an den Klimawandel für die Küstenstadt ausgearbeitet und verabschiedet. In den von extremen Wetterereignissen besonders gefährdeten Distrikten von Sofala und Inhambane sowie in informellen Siedlungen der Stadt Beira sind bestehende lokale Katastrophenvorsorgekomitees in ihrer Funktionsfähigkeit gestärkt worden. Insbesondere die lokalen Komitees haben in der Regenzeit 2012–2013 die erhöhte Widerstandsfähigkeit der Bevölkerung unter Beweis gestellt. 
Weitere Projektinformationen

CRS-Schlüssel
41010

Entwicklungspolitische Kennungen

Hauptziel:

  • Anpassung an den Klimawandel

Signifikante Nebenziele:

  • Desertifikationsbekämpfung
  • Gleichberechtigung der Geschlechter

Zuständige Organisationseinheit
1300 Südliches Afrika

Auftragsvolumen (aktuelles Projekt)
5.023.506 €

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