2009.2462.1

Anpassung forstpolitischer Rahmenbedingungen an den Klimawandel in der MENA-Region

Auftraggeber
BMZ
Dauer
Partner
Haut Commissariat aux Eaux et Forêts et à la Lutte Contre la Désertification

Ausgangssituation

Übernutzung, Überweidung und konkurrierende Landnutzungsformen beeinträchtigen Produktivität und Umweltleistungen der Wälder in der MENA-Region. Die Rahmenbedingungen für die nachhaltige Bewirtschaftung forstlicher Ökosysteme und ihrer Umweltleistungen sind ungünstig. Der Klimawandel verschärft die Problematik durch Dürreperioden, erhöhte Waldbrandgefahr, Überschwemmungen, verstärkte Bodenerosion und Erdrutsche. Mit einer Verschlechterung der Lebensqualität und Lebensgrundlagen der ländlichen und städtischen Bevölkerung ist zu rechnen.

Die Länder der Region stehen vor der Frage, wie sie entwicklungspolitisch angemessen auf die Degradierung der Waldressourcen und die Einflüsse des Klimawandels reagieren sollen. Sie haben vereinbart, im Rahmen des Netzwerks Silva Mediterranea Lösungen zu erarbeiten und Wege zivilgesellschaftlicher und genderausgewogener Beteiligung zu finden, die sozioökonomischen Entwicklungen in benachteiligten Waldregionen neue Impulse geben können. Silva Mediterranea ist das Netzwerk der Forstverwaltungen der Mittelmeeranrainerstaaten. Es fördert Kommunikation, Austausch und Lernprozesse zur nachhaltigen Bewirtschaftung mediterraner Wälder. Im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) unterstützt die GIZ den Prozess in enger Abstimmung mit anderen Organisationen.

Ziel

In den teilnehmenden MENA-Ländern sind die Rahmenbedingungen für die nachhaltige Bewirtschaftung forstlicher Ökosysteme und für den Erhalt ihrer Umweltleistungen im Kontext des Klimawandels verbessert.

Vorgehensweise

Unter dem Schirm von Silva Mediterranea fördert die zu Projektbeginn 2010 initiierte „Partnerschaft für mediterrane Wälder" (Collaborative Partnership on Mediterranean Forests, CPMF) insbesondere die Zusammenarbeit mit Marokko, Algerien, Tunesien, dem Libanon und der Türkei. Die Beteiligten haben erkannt, dass das gemeinsame Ziel, die Entwicklungspotenziale der Wälder trotz des Klimawandels zu erhalten, nur mit Unterstützung aller relevanten Akteure zu erreichen ist. Folglich richten sich die Maßnahmen des Regionalvorhabens – Erfahrungsaustausch, gemeinsames Lernen, Training und Stärkung der Kapazitäten – nicht nur an Vertreter der Forstverwaltungen und ihre Ministerien, sondern auch an Nachbarsektoren, an die Medien und die Zivilgesellschaft, an Männer und Frauen. Dabei steht im Vordergrund, die kollektive Anerkennung der sozioökonomischen Relevanz der Produkte und Umweltdienstleistungen der Wälder zu fördern, sowohl für die städtische und ländliche Bevölkerung als auch für die Erhaltung der Entwicklungspotenziale wichtiger Nachbarsektoren.

Wirkungen

Nationale Entscheidungsträger sind in ihrer Kompetenz gestärkt, walderhaltende Politik zu gestalten, weitere Akteure einzubeziehen und sie zur aktiven Zusammenarbeit mit anderen Sektoren zu motivieren. Studien zu Umweltdienstleistungen und Wertschöpfungsketten für Nicht-Holz-Produkte belegen deren Wert für die Bevölkerung. Forstverwaltungen und Medien kommunizieren die Zusammenhänge zwischen Umweltdienstleistungen, Anpassung an den Klimawandel und Armutsbekämpfung. Innovative Finanzierungsmechanismen tragen zu einer breiten Wahrnehmung und politischen Aufwertung der Themen bei, mobilisieren weitere Partnerschaften mit Wirtschaftsunternehmen im Rahmen ihrer Sozialverantwortung (Corporate Social Responsibility) und ermöglichen externe Finanzierungen. Der Frauenanteil bei den angebotenen Veranstaltungen ist gestiegen, die Gleichberechtigung der Geschlechter wird zunehmend institutionalisiert.

Die Dynamik in den Ländern wird ergänzt durch intensiven regionalen Austausch im Mittelmeerraum und darüber hinaus. Nationale Expertise und wissenschaftliche sowie praktische Erkenntnisse und Erfahrungen der 19 CPMF-Kooperationspartner haben die regionale Teambildung gefördert: Gemeinsam positionieren sie das Thema Walderhalt in internationalen Foren und Konferenzen – im Jahr 2015 bei der IV. Mediterranen Forstwoche in Barcelona im März, auf dem Weltforstkongress in Durban im September und auf der Klima-Konferenz COP21 in Paris im November/Dezember. 
Weitere Projektinformationen

CRS-Schlüssel
31210

Entwicklungspolitische Kennungen

Hauptziel:

  • Biodiversitätskonvention

Signifikante Nebenziele:

  • Desertifikationsbekämpfung
  • Gleichberechtigung der Geschlechter
  • Anpassung an den Klimawandel
  • Klimawandel, Minderung von Treibhausgasen

Zuständige Organisationseinheit
3600 Nordafrika

Auftragsvolumen (aktuelles Projekt)
7.500.000 €

Aufträge mit ähnlicher thematischer und geografischer Passung:

Algerien, Jordanien, Libanon, Libyen, Marokko, Palästinensische Gebiete, Tunesien, Ägypten
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Jordanien, Marokko, Tunesien, Ägypten
Ghana, Kamerun, Kenia, Togo, Tunesien, Äthiopien
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